R (Programmiersprache)

R (Programmiersprache)
R
Rlogo.png
Maintainer R Development Core Team
Entwickler The R Foundation for Statistical Computing
Aktuelle Version 2.14.0
(31. Oktober 2011)
Betriebssystem Unixoide, Mac OS, Microsoft Windows
Kategorie Statistik
Lizenz GNU General Public License
Deutschsprachig ja
www.r-project.org
Beispiel einer mit R erstellten Grafik: Pfade einer geometrischen Brownschen Bewegung

R ist eine freie Programmiersprache für statistisches Rechnen und statistische Grafiken. Sie ist in Anlehnung an die Programmiersprache S entstanden und weitgehend mit dieser kompatibel. Außerdem orientierten sich die Entwickler an der Programmiersprache Scheme.

R ist Teil des GNU-Projekts und auf vielen Plattformen verfügbar. Vor allem im akademischen Bereich gilt sie heute als statistische Standardsoftware.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

R wurde 1992 von Ross Ihaka und Robert Gentleman an der Universität Auckland entwickelt. Sie orientierten sich eng an der in den Bell Laboratories entwickelten Sprache S zur Verarbeitung statistischer Daten, so dass die Mehrzahl der für S geschriebenen Programme auch unter R lauffähig ist. Dabei fand insbesondere die S-Version 4 Berücksichtigung, allerdings wurden die Quelltexte von R neu geschrieben. Eine weitere Inspirationsquelle war die Programmiersprache Scheme. 1993 wurde die Software erstmals öffentlich vorgestellt, seit Juni 1995 steht R unter der GNU General Public License. [1]

Pakete

Der Funktionsumfang von R kann durch eine Vielzahl von Paketen erweitert und an spezifische statistische Problemstellungen angepasst werden. Viele Pakete können dabei direkt aus einer über die R-Console abrufbaren Liste ausgewählt und automatisch installiert werden. Zentrales Archiv für diese Pakete ist das Comprehensive R Archive Network (CRAN). Die Software Bioconductor baut auf R auf und bietet Erweiterungen aus dem Bereich der Bioinformatik, insbesondere der Analyse von Genexpressionsdaten. Mit PL/R[2][3] kann die Programmiersprache auch als Erweiterung von PostgreSQL zur serverseitigen Programmierung eingesetzt werden.

Benutzeroberfläche

R läuft in einer Kommandozeilenumgebung. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe grafische Benutzeroberflächen (GUI). Beispielsweise: RStudio[4], Statistiklabor, JGR (Jaguar)[5], RKWard, StatET (Eclipse)[6], R Commander (Paketname: Rcmdr) [7] und andere.

Der R Commander (Paketname: Rcmdr) bietet über ein Menüsystem aufrufbar einige wichtige Prozeduren der explorativen und analytischen Statistik. Ebenso können über das Menü Standardgrafiken erzeugt werden. Der R Commander erleichtert das Datenmanagement und hilft beim Schreiben von Auswertskripten. Er ist betriebssystemunabhängig geschrieben. [8]

Für zahlreiche Editoren wie Tinn oder Emacs bestehen R-Erweiterungen.

Beispiel

Als einfaches Beispiel soll der Korrelationskoeffizient zweier Datenreihen berechnet werden:

Datenreihe1 <- c(1, 2, 3, 4, 5)
Datenreihe2 <- c(6, 5, 4, 3, 2)
cor(Datenreihe1, Datenreihe2, method = "pearson")

Als Ergebnis erhält man −1.

Literatur

  • Ross Ihaka, Robert Gentleman: R: A Language for Data Analysis and Graphics. In: Journal of Computational and Graphical Statistics. 5, Nr. 3, American Statistical Association, Institute of Mathematical Statistics, Interface Foundation of North America, Alexandria, Virginia 1996, ISSN 1061-8600, S. 299–314 (http://www.stat.auckland.ac.nz/~ihaka/downloads/R-paper.pdf, abgerufen am 29. September 2010).
  • Uwe Ligges: Programmieren mit R. 3. Auflage. Springer, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-79997-9.
  • William N. Venables, Brian D. Ripley: Modern Applied Statistics with S. 4. Auflage. Springer, New York 2002, ISBN 978-0-387-95457-8.
  • John Verzani: Using R for introductory statistics. Chapman & Hall/CRC, Boca Raton, FL 2005, ISBN 978-1584884507.

Weblinks

Wikibooks Wikibooks: GNU R – Lern- und Lehrmaterialien
 Commons: R (programming language) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ross Ihaka: R: Past and Future History. A Draft of a Paper for Interface ’98. In: Sanford Weisberg (Hrsg.): Proceedings of the 30th Symposium on the Interface. The Interface Foundation of North America, 1998, S. 392–396 (http://www.stat.auckland.ac.nz/~ihaka/downloads/Interface98.pdf, abgerufen am 29. September 2010).
  2. PL/R. Abgerufen am 22. Oktober 2011.
  3. Philipp L. Rautenberg, Andrey Sobolev, Andreas V.M. Herz, and Thomas Wachtler: A Database System for Electrophysiological Data. Springer-Verlag;Large-Scale Data and Knowledge Centered Systems IV,, 2011, abgerufen am 26. Oktober 2011 (englisch, e-ISBN 978-3-642-23740-9).
  4. RStudio
  5. JGR (Java)
  6. StatET (Eclipse)
  7. R Commander (Paketname: Rcmdr)
  8. John Fox: The R Commander: A Basic-Statistics Graphical User Interface to R. In: Journal of Statistical Software. 14, Nr. 9, 19. August 2005, ISSN 1548-7660, S. 1–42 (http://www.jstatsoft.org/v14/i09/paper, abgerufen am 29. September 2010).

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