Quelle (Bielefeld)

Quelle (Bielefeld)
Quelle
Koordinaten: 52° 0′ N, 8° 30′ O52.000428.49484133Koordinaten: 52° 0′ 2″ N, 8° 29′ 41″ O
Höhe: 133–313 m ü. NN
Fläche: 8,60 km²
Einwohner: 8.451 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1970
Eingemeindet nach: Brackwede
Postleitzahl: 33649
Vorwahl: 0521
Karte

Lage von Quelle in Brackwede

Quelle ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Bielefelder Stadtbezirk Brackwede. Bis 1969 war Quelle eine eigenständige Gemeinde im Kreis Bielefeld.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 92 „statistische Bezirke“ eingeteilt. Die Altgemeinde Quelle entspricht dabei in etwa den statistischen Bezirken Quelle und Kupferheide, die heute in etwa die Grenzen des informellen Stadtteils Quelle definieren.

Quelle liegt direkt südlich des Hauptkammes des Teutoburger Waldes und wird von der Lutter und vom Lichtebach durchflossen. Der höchste Punkt von Quelle liegt mit 313 m ü. NN auf dem Hünenberg.

Nachbarorte

Im Westen grenzt Quelle an Steinhagen, im Norden an den Ortsteil Hoberge-Uerentrup des Bielefelder Stadtbezirks Dornberg und im Nordosten an den Stadtbezirk Gadderbaum. Östlich grenzt Quelle an Brackwede und südlich an das ebenfalls zum Stadtbezirk Brackwede zählende Ummeln.

Geschichte

1036 wird der auf dem Boden des heutigen Ortsteils liegende Meyerhof Borckhusen (Meyer zu Borgsen) das erste Mal erwähnt. 1221 erfolgte die erste Erwähnung Quelles unter dem Namen Cawelle in einer Schenkungsurkunde. Seit dem 19. Jahrhundert war Quelle eine Gemeinde im Amt Brackwede des Kreises Bielefeld. Zum Gemeindegebiet gehörte ursprünglich auch das Gebiet westlich der Lutter bis zum Johannistal und zum Hof Olderdissen. Dieses Gebiet wurde 1907 nach Bielefeld eingemeindet und gehört heute zum Stadtbezirk Gadderbaum.[1] Die Freiwillige Feuerwehr Quelle wurde am 21. August 1921 gegründet.

Durch das Gesetz zur Neugliederung des Kreises Wiedenbrück und von Teilen des Kreises Bielefeld wurde Quelle zum 1. Januar 1970 in die Stadt Brackwede eingegliedert.[2] Brackwede seinerseits wurde im Zuge der Neugliederung des Raums Bielefeld zum 1. Januar 1973 nach Bielefeld eingemeindet.[3]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1812 701[4]
1864 921[5]
1910 1.831[6]
1939 3.808[7]
1966 7.080[1]
2008 8.451[8]
Das Wappen von Quelle zeigt den Dreikaiserturm

Wappen

Das Queller Wappen zeigt den Drei-Kaiser-Turm, dessen Bau im Dreikaiserjahr 1888 begann und der 1894 fertiggestellt wurde, auf drei roten Sparren auf Silber. Die drei Sparren deuten auf die Grafschaft Ravensberg, zu der Quelle früher gehörte, hin.

Hünenburg

Die Hünenburg ist eine Burgruine auf dem Hünenberg (302 m über NN.). Dieser liegt am Südhang des Teutoburger Waldes. Der 1894 errichtete Drei-Kaiser-Turm musste 1952 einem Fernmeldeturm weichen. 20 Jahre später wurde der Fernsehturm auf der Hünenburg rückgebaut, von der so neu entstandenen 40 m hohen Aussichtsplattform kann man einen Blick auf den Bielefelder Süden werfen. Gleichzeitig wurde ein neuer, 164 Meter hoher Fernmeldeturm Hünenburg gebaut, der auf den Ruinen der Burg steht.

Bildung

Allgemeinbildende Schulen im Ortsteil sind die Grundschule Quelle und die Gesamtschule Brackwede.

Verkehr

Haltepunkt Quelle-Kupferheide

Bielefeld-Quelle ist durch die Bundesstraßen 61 und 68 an das Fernstraßennetz angeschlossen.

Die Bahnhöfe bzw. Haltepunkte Quelle-Kupferheide und Quelle liegen an der Bahnstrecke Osnabrück–Bielefeld (KBS 402), auf der die Regionalbahn 75 „Haller Willem“ BielefeldHalle (Westf.)Osnabrück verkehrt. Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der NordWestBahn mit Dieseltriebwagen vom Typ Bombardier Talent.

Im Straßenpersonennahverkehr verkehren folgende Buslinien:

Betreiber sind moBiel (22, 121 und N14) sowie go.on (48 und 88).

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gelten der regionale Verbundtarif „Der Sechser“ (OWL Verkehr GmbH) und der NRW-Tarif.

Regelmäßige Veranstaltungen

Jedes Jahr findet im Frühling ein Frühlingsfest der Feuerwehr Quelle statt und vor Weihnachten an der Johannes-Kirche in Quelle ein Weihnachtsmarkt. Zu Christi Himmelfahrt findet auf der Hünenburg jedes Jahr das Hünenburgfest statt.

Vereine

TuS Quelle

TuS-Quelle-Wappen

Im Mai 1919 gründete sich in der Gaststätte Büscher der Turn und Sportverein Quelle (TuS Quelle). Der Verein besteht aus fünf Abteilungen: Fußball, Turnen, Tischtennis, Volleyball und Basketball. Für die Abteilungen stehen drei Turnhallen und zwei Sportplätze zur Verfügung. Die Vereinsfarben sind Blau-Weiß. Mit über 3000 Mitgliedern ist der TuS Quelle einer der größten Vereine in ganz Bielefeld.

ASC-Hünenburg e. V.

Im Jahr 1953 wurde der ASC-Hünenburg e. V. (Automobilsportclub e. V. im ADAC) gegründet. Der Name ist angelehnt an die Burgruine Hünenburg. Im Jahr 2003 wurde der Verein aufgelöst, lebt in Teilen des 1973 gegründeten MSC-Hünenburg e.V. (Motorrad-Sport-Club e.V.) , der sich an den ASC-Hünenburg e.V. seit Gründung angegliedert hatte, weiter.

Queller Gemeinschaft

Die Quellergemeinschaft ist ein Verein, der das Ziel verfolgt, das Zusammenleben aller Einwohner in sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Lebensbereichen leichter, freundlicher und attraktiver zu gestalten. Es gibt mehr als 200 Mitglieder. Der Verein veranstaltet jedes Jahr zwei Stadtteilfeste. Zum Himmelfahrtstag das Hünenburgfest unterhalb des Bielefelder Fernsehturmes und den Queller Weihnachtsmarkt rund um den Kirchturm der Queller Johanneskirche.[9]

Ehemaliger Rennplatz

Von 1905 bis in die 1960er-Jahre existierte in Quelle ein Rennplatz, auf dem Pferderennen und Fahrturniere durchgeführt wurden.[10] Anschließend wurde auf dem Gelände ein Verkehrsübungsplatz betrieben. Heute befindet sich auf diesem Gelände eine Neubausiedlung, deren Straßennamen (Am Rennplatz, Galoppweg usw.) an den ehemaligen Rennplatz erinnern.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966.
  2. Gesetz zur Neugliederung des Kreises Wiedenbrück und von Teilen des Kreises Bielefeld § 10. In: recht.nrw.de. 4. Dezember 1969, abgerufen am 1. Mai 2010.
  3. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  4. Westfalen unter Hieronymus Napoleon. 1812, S. 47, abgerufen am 20. April 2010 (Digitalisat).
  5. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. 1866, S. 10, abgerufen am 22. April 2010 (Digitalisat).
  6. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  7. Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Abgerufen am 22. April 2010.
  8. Sozialleistungsbericht 2008. Stadt Bielefeld, 31. Dezember 2008, S. 185, abgerufen am 25. Mai 2010 (pdf): „Einwohnerzahl der Statistischen Bezirke Quelle und Kupferheide“
  9. Queller Gemeinschaft
  10. Adolf Tjaden: Das Amt Brackwede. Ein Heimatbuch. Ludwig Bechauf, Bielefeld 1948.

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