Quasimodogeniti

Quasimodogeniti

Der Sonntag Quasimodogeniti oder Weißer Sonntag (lat. Dominica in albis), auch Klein-Ostertag oder Kleinostern genannt, ist der Sonntag nach Ostern in der römisch-katholischen Kirche und den lutherischen Kirchen.[1] Mit dem Weißen Sonntag endet die Osteroktav, jene acht Tage vom Ostersonntag an, die liturgisch alle als Hochfest (mit Gloria in der Messe und Te Deum im Stundengebet) begangen werden.

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

Im Kirchenjahr haben die Sonntage eigene Namen, die sich in der Regel nach den Anfangsworten des Introitus des jeweiligen Psalms richten, den man zum Einzug singt.

Quasimodogeniti sind die ersten Worte der Antiphon aus der Epistel dieses Sonntags:

Quasi modo geniti infantes, halleluja, rationabile, sine dolo lac concupiscite – „Wie die neugeborenen Kindlein, Halleluja, seid begierig nach der vernünftigen, lauteren Milch” (1_Petr 2,2 Eu).

Der Text erinnert an den durch das Osterfest gegebenen Beginn eines neuen Lebens in Christus. Die Gläubigen, insbesondere die Neugetauften, sollen sich „wie die neugeborenen Kindlein” fühlen, nachdem durch die Auferstehung Jesu der Tod besiegt wurde.

Der Ursprung der Bezeichnung Weißer Sonntag ist nicht gewiss. Wahrscheinlich hängt er mit den weißen Taufgewändern zusammen, die in der frühen Kirche von den in der Osternacht Getauften bis zu diesem Tag getragen wurden.

Seit Jahrhunderten ist in der katholischen Kirche der Weiße Sonntag traditionell der Tag für die feierliche Erstkommunion der Kinder. Wegen der Osterferien wählen viele Pfarreien dafür inzwischen einen anderen, meist späteren Termin.

Am 30. April 2000 legte Papst Johannes Paul II. für die katholische Kirche fest, dass an diesem Tag der Barmherzigkeitssonntag gefeiert werden soll. Er erfüllte damit einen Wunsch der polnischen Ordensschwester Maria Faustyna Kowalska (1905–1938), die er an diesem Tage heiliggesprochen hatte.[2]

Einzelnachweise

  1. Im Englischen hat der übersetzte Begriff Whitsunday allerdings eine andere Bedeutung, nämlich Pfingsten.
  2. Heiligsprechung von Maria Faustyna Kowalska – Predigt von Johannes Paul II. (Über die Bedeutung des Barmherzigkeitssonntags). Libreria Editrice Vaticana (30. April 2000).

Siehe auch

Weblinks


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  • Quasimodogenĭti — (d. i. als die eben erst gebornen), der erste Sonntag nach Ostern, weil man sonst den Gottesdienst mit den Worten 1. Petri 2,2 anfing; an demselben nahmen in der alten Kirche die an dem Osterfeste getauften Christen zuerst at den… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Quasimōdogenĭti — (lat., »Gleichwie die Neugebornen«), Bezeichnung des ersten Sonntags nach Ostern, dessen Introitus (s. d.) 1. Petri 2,2 war. Weil an ihm in der alten Kirche die Neugetauften das vom Karsonnabend an (in der weißen Woche) getragene weiße Kleid… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Quasimodogeniti — Qua|si|mo|do|ge|ni|ti 〈ohne Artikel〉 erster Sonntag nach Ostern [Etym.: <lat. quasi modo geniti »wie eben erst Geborene« (Eingangsworte der Messe)] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Quasimodogeniti — Qua|si|mo|do|ge|ni|ti <aus lat. quasi modo geniti (infantes) »wie die eben geborenen (Kinder)«; <nach dem Eingangsvers des Gottesdienstes, 1. Petrus 2,2> in der ev. Kirche Name des ersten Sonntags nach Ostern (Weißer Sonntag) …   Das große Fremdwörterbuch

  • Quasimodogeniti — Qua|si|mo|do|ge|ni|ti <lateinisch, »wie die neugeborenen [Kinder]«> (erster Sonntag nach Ostern) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Barmherzigkeitssonntag — Der Sonntag Quasimodogeniti oder Weißer Sonntag (lat. Dominica in albis), auch Klein Ostertag oder Kleinostern genannt, ist der Sonntag nach Ostern in der römisch katholischen Kirche und den lutherischen Kirchen.[1] Mit dem Weißen Sonntag endet… …   Deutsch Wikipedia

  • Kleinostern — Der Sonntag Quasimodogeniti oder Weißer Sonntag (lat. Dominica in albis), auch Klein Ostertag oder Kleinostern genannt, ist der Sonntag nach Ostern in der römisch katholischen Kirche und den lutherischen Kirchen.[1] Mit dem Weißen Sonntag endet… …   Deutsch Wikipedia

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