QBasic

QBasic
QBasic
Entwickler Microsoft Corporation
Aktuelle Version 1.1
(1992)
Betriebssystem MS-DOS
Kategorie BASIC-Interpreter und Entwicklungsumgebung
Lizenz MS-EULA
Deutschsprachig ja
www.microsoft.de

QBasic ist ein BASIC-Interpreter. Es ist die abgespeckte Version der Entwicklungsumgebung QuickBASIC 4.5.

Die Firma Microsoft lieferte sie ab 1991 standardmäßig mit den MS-DOS-Betriebssystem-Versionen (von 5.0–6.22) aus. Auch auf den Installations-CDs von Windows 95 und 98 war es noch enthalten. Die QBasic-Version 1.1 ersetzte das veraltete GW-BASIC, das bis zur DOS-Version 4.0 noch im Lieferumfang von MS-DOS war.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Zusammen mit QuickBasic schloss Microsoft mit QBasic an die modernen BASIC-Dialekte an. Diese benötigten nun keine Zeilennummern mehr, boten die Möglichkeit der Definitionen von Prozeduren und Funktionen und stellten verbesserte Möglichkeiten der strukturierten Programmierung bereit. Verbessert wurde auch die IDE, welche nun auch über die Maus bedient werden konnte. Bedingt durch die Begrenzungen von und durch MS-DOS und einiger interner Grenzen durften die Programme eine Größe von etwas über 160kB nicht überschreiten.

Unterschiede zu QuickBASIC

Der große Unterschied zu QuickBASIC ist, dass QBasic keinen Compiler enthält und somit keine verteilfähige .EXE-Dateien erzeugen kann, sondern die Datei als .BAS Datei abspeichert. Über die Kommandozeile können Programme mit dem Befehl qbasic /run programm.bas gestartet werden. Es lassen sich keine Fremdbibliotheken einbinden. Die Online-Hilfe wurde ebenfalls abgespeckt und QBasic beschränkt sich auf vier Beispielprogramme. Zudem sind Systemaufrufe, wenn auch machbar, schwieriger.

QuickBASIC-Programme, welche keine Bibliotheken benutzen oder keine speziellen Funktionen für Systemaufrufe verwenden, sind auch unter QBasic lauffähig. Umgekehrt laufen alle Programme auch unter QuickBASIC und lassen sich dort kompilieren.

Beispielprogramme

QBasic wurde zusammen mit vier Beispielprogrammen ausgeliefert:

  • Gorilla: In diesem Spiel stehen sich zwei Gorillas auf Hochhausdächern an jeweils gegenüberliegenden Bildschirmrändern gegenüber. Abwechselnd versuchen sie, sich mit einer explodierenden Banane zu treffen. Die Steuerung erfolgt hier durch abwechselnde Eingabe von Winkel und Geschwindigkeit. Dabei ist die Windgeschwindigkeit zu beachten.
  • Money: Der Qbasic Money Manager verwaltet Transaktionen auf Konten. Ein Datensatz besteht dabei aus Datum, Beschreibungstext und Wert der Transaktion. Statistiken können erstellt und ausgedruckt werden.
  • Nibbles: Typisches Snake-Spiel. Auch zu zweit spielbar.
  • Remline: (in QuickBasic als Entfzeil bezeichnet) Sowohl Beispielprogramm als auch nützliches Hilfsprogramm: Es werden aus alten GWBasic-Programmen die in QBasic überflüssige Nummerierung der Zeilen entfernt. Zeilennummern, die z. B. als Sprungziel nötig sind, bleiben dabei erhalten.

QBasic heute

QBasic ist auf das Betriebssystem MS-DOS ausgerichtet, welches kaum noch verwendet wird. Es fehlt Unterstützung für viele Möglichkeiten moderner Betriebssysteme wie zum Beispiel nebenläufige Prozesse, hohe Bildschirmauflösungen im Graphikmodus oder das automatische Erstellen von Dialogfenstern. Trotzdem wird QBasic auch heute noch verwendet, und private Webseiten beschäftigen sich mit dem Thema. Dies ist vor allem auf die leichte Erlernbarkeit und die große Verbreitung in der Vergangenheit zurückzuführen. Mittlerweile gibt es eine Menge Basic-Dialekte, auf die viele der ehemaligen QBasic-Programmierer umgestiegen sind.

Ein eigenständig lauffähiger Teil des Programms ist bis heute in modernen Windowssystemen verblieben. Die Entwicklungsshell wird auch vom MS-DOS Editor verwendet. (Hintergrund zur Entwicklungsgeschichte: siehe dort). Die Programmdatei EDIT.COM dient nur dazu, QBasic zu starten und einen Parameter zu übergeben, dass der Editor starten soll. Der Editor ist auch in Windows Vista noch vorhanden, allerdings nur noch in der internationalen englischen Version. Der Editor ist eigenständig nicht lauffähig. Das funktionsfähige Entwicklungssystem besteht aus diesen beiden Anwendungen und einer Konfigurationsdatei. QBasic ist bis Windows 98 noch optional auf dem Installationsmedium vorhanden.

QBasic unter Windows XP

Viele QBasic-Versionen lassen sich nicht unter Windows XP starten oder verursachen Probleme, die das Arbeiten mit QBasic unmöglich machen. Mit einigen Kniffen läuft QBasic jedoch auch unter Windows XP:

  • QBasic Version 1.1 sowie QuickBASIC Version 4.5 sind die Versionen, mit denen Windows XP am besten zusammenarbeitet.
  • Wenn das Hauptprogramm nicht funktioniert, sollte man versuchen, die Stapelverarbeitungsdatei zu starten.

Sollte auch das nicht funktionieren:

  • Verwenden eines DOS-Emulators.
  • Benutzen von FreeBASIC. Die Syntax ist sehr ähnlich, und es sind kaum Anpassungen nötig. Zudem bietet FreeBASIC auch Zusatzfunktionen wie z. B. WinAPI-Zugriff.

QBasic unter Windows Vista & Windows 7

Unter Windows Vista x86 (32 Bit) verursachen QBasic-Programme mehr Probleme als unter XP, so geht z. B. SCREEN 9 unter Vista nicht mehr. Unter Windows Vista x64 (64 Bit) und Windows 7 64Bit läuft QBasic wie jede 16-Bit-Anwendung überhaupt nicht mehr.

Als Abhilfe kann das Freeware-Projekt QB64[1] oder FreeBASIC dienen.

Literatur

Thomas Becker: QBasic, QuickBasic : Programmierkurs für Anfänger. Attenkirchen 1992, ISBN 3-86033-128-0 (Titel nicht mehr im Handel erhältlich. In Bibliotheken lassen sich allerdings oft noch Exemplare finden).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. QB64 als 64-Bit-Freeware-Alternative (engl.)

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