Augustusplatz

Augustusplatz
Augustusplatz mit Bildermuseum und Mendebrunnen, um 1890-1900
Neues Theater am Augustusplatz, um 1900
Neubau der Oper

Der Augustusplatz befindet sich am östlichen Ende der Leipziger Innenstadt. Er ist der größte Platz der Stadt und einer der größten in Deutschland. Vor der Zerstörung fast sämtlicher Bauten des Augustusplatzes im 2. Weltkrieg war dieser als einer der schönsten deutschen Plätze bekannt.

Geschichte

1785 begann man mit dem Bau des Platzes an Stelle der niedergelegten Stadtbefestigung nach Entwürfen des Stadtbaumeisters Johann Carl Friedrich Dauthe, damals noch unter dem Namen »Platz vor dem Grimmaischen Thor«. 1839 beschloss die Stadt die Umbenennung in Augustusplatz, nach Friedrich August von Wettin, dem ersten König von Sachsen. 1928 wurde er von der sozialdemokratischen Stadtregierung in Karl-Marx-Platz umbenannt. Dieser Name setzte sich allerdings in der Öffentlichkeit nicht durch und wurde selbst in Stadtplänen und Zeitungsartikeln weitgehend ignoriert. 1933 nannten die Nationalsozialisten ihn wieder offiziell Augustusplatz. Ab 1953 hieß das Gelände wieder Karl-Marx-Platz, 1990, am Tag der Wiedervereinigung, bekam es wieder den Namen Augustusplatz.

Der Augustusplatz wird dominiert vom Opernhaus am Nordrand, dem Neuen Gewandhaus (mit Mendebrunnen) am Südrand und dem Hauptgebäude der Universität samt City-Hochhaus Leipzig am der Innenstadt zugewandten Westrand. Durch die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und durchgreifende städtebauliche Maßnahmen während der DDR hat der Augustusplatz sein historisches Bild verloren: Hauptpost, das neu gestaltete Radisson SAS Hotel (früher Hotel Mercure) und Universität sind allesamt Plattenbauten. In den Jahren 1996 bis 1998 wurde unter dem Augustusplatz eine Tiefgarage errichtet, wobei auf dem Platz zahlreiche Aufbauten u.a. für Aufgänge und Entlüftung hinzugefügt wurden, die in der Bevölkerung umstritten sind. Insbesondere die acht beleuchteten Glaszylinder, die die Treppenaufgänge beherbergen, wurden schnell als »Milchtöpfe« verspottet.

An Stelle des jetzigen Universitäts-Hauptgebäudes stand die im Krieg weitgehend unversehrte Universitätskirche St. Pauli, die im Mai 1968 zusammen mit dem äußerlich erhaltenen alten Universitäts-Hauptgebäude (Augusteum, Architekt Albert Geutebrück, Umbau durch Arwed Roßbach) gesprengt wurde.

Der Augustusplatz im Mai 2007

Der Neubau des Universitätskomplexes, um den in den Jahren 2002 bis 2004 im Hinblick auf einen möglichen Wiederaufbau der Universitätskirche ein heftiger Streit entbrannt war, soll dem Platz wieder neue Akzente geben; auch die übrige Plattenbaubebauung soll mit Ausnahme der Hauptpost stetig zurückgebaut werden. Bis zum 600-jährigen Jubiläum der Universität Leipzig im Jahr 2009 soll die Umgestaltung des Universitätskomplexes abgeschlossen sein. Der dem Augustusplatz zugewandte Hauptteil wird nach Entwürfen des Architekten Erick van Egeraat neu gestaltet und soll mit seiner Giebelkonstruktion und der Aula im Innern stilistisch an die zerstörte Universitätskirche erinnern. Der Architekt hat bereits angekündigt, dass bei der Realisierung seines Gesamtentwurfs auch die Platzaufbauten der Jahre 1996–1998 nicht in der jetzigen Form bestehen bleiben können.

Der Augustusplatz ist als Teil des Leipziger Innenstadtrings ein Hauptverkehrsweg und ein zentraler Knotenpunkt des Straßenbahnnetzes.

Weblinks

51.33916666666712.3808333333337Koordinaten: 51° 20′ 21″ N, 12° 22′ 51″ O


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