Pulteney (Whiskybrennerei)

Pulteney (Whiskybrennerei)
Pulteney
Pulteney Distillery.jpeg
Land Schottland
Region Highlands
Geographische Lage 58° 26′ 6,4″ N, 3° 5′ 5,6″ W58.4351-3.0849Koordinaten: 58° 26′ 6,4″ N, 3° 5′ 5,6″ W
Typ Malt
Status aktiv
Eigentümer Inver House Distillers Ltd
Gegründet 1826
Gründer James Henderson
Wasserquelle Loch of Yarrows
Washstill(s) 1 x 21.707 l
Spiritstill(s) 1 x 17.343 l
Produktionsvolumen 1.000.000 l
Website www.oldpulteney.com

Pulteney ist der Name einer Brennerei für Malt Whisky, gelegen in der Hafenstadt Wick der Grafschaft Caithness in Schottland. Der von der Brennerei erzeugte Single Malt Scotch Whisky heißt Old Pulteney, wobei das Wort Old (engl. für 'alt') darauf hinweisen soll, dass der Whisky besonders schnell reift (und nicht, dass er besonders alt ist). Wegen seines leicht salzigen und trockenen Geschmacks trägt er auch den Beinamen Manzanilla des Nordens. Der Name Pulteney ist auch der Name des Teils der Stadt Wick in dem die Brennerei liegt und der nach dem damaligen Direktor der britischen Fischereigesellschaft Sir William Johnstone Pulteney benannt wurde. Er hatte 1810 Teile der Stadt als Ideal eines Fischereihafens entworfen. Die Brennerei gehört mit seinen zwei Brennblasen zu den kleineren in Schottland und ist gleichzeitig die nördlichste des schottischen Festlandes. [1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Brennerei wurde 1826 von James Henderson in der damaligen Heringsmetropole gegründet. Fast hundert Jahre blieb sie in Familienbesitz. Es folgte eine turbulente Zeit mit zahlreichen Besitzerwechseln, überschattet von der Prohibition, die in dem Ort 1922 verhängt wurde und bis in das Jahr 1947 jeglichen Verkauf von Whisky untersagte. 1920 wurde die Destillerie an James Watson & Co verkauft, dann 1923 an Buchanan-Dewar, die selbst im Jahre 1925 von der Distillers Company Limited (DCL) übernommen wurde. 1930 musste die Produktion eingestellt werden. Sie wurde im Jahr 1951 wieder aufgenommen, nachdem die Brennerei von dem Juristen Robert Cumming aufgekauft wurde. 1955 erfolgte eine weitere Übernahme durch James & George Stodart Ltd, einer Tochtergesellschaft des kanadischen Getränkeimperiums Hiram Walker & Sons. Die Brennerei wurde 1958 umgebaut, ein Jahr später die eigene Tennenmälzerei geschlossen. Der produzierte Whisky wurde in der Zeit überwiegen für Blends verwendet, vor allem für Ballantine’s. Einen Teil des Whiskys durfte jedoch der unabhängige Abfüller Gordon & MacPhail als Single Malt Whisky unter dem Namen Old Pulteney verkaufen. Nachdem die James & George Stodart Ltd selbst 1961 von dem Brauereigiganten Allied Breweries übernommen wurde, trennte sich der Besitzer (der nun Allied Domecq hieß) schließlich 1995 von der Brennerei und verkaufte an Inverhouse Distillers. Dem Trend zu Single Malt Whiskys entsprechend, brachte der Besitzer schließlich 1997 die nach über 60 Jahren erste Eigentümerabfüllung auf den Markt, einen zwölf Jahre gelagerten Old Pulteney. Seitdem folgten zahlreiche weitere, unter anderem ein 17 und ein 21 Jahre alter. In letzter Zeit machte die Brennerei von sich reden, weil sie zusammen mit der Stadtverwaltung ein Projekt für die Nutzung der bei der Destillation entstehenden Abwärme ins Leben rief. Die abgeführte Wärme reicht für die Beheizung von etwa 1.500 Haushalten. [2]

Produktion

Das relativ torfhaltige Wasser wird aus dem etwa sieben Kilometer von Wick entfernten Loch of Yarrows bezogen. Nur das Kühlwasser kommt aus dem etwas näher gelegenen Loch of Hempriggs. Das Malz bezieht man von der Malzfabrik Robert Kilgour aus Kirkcaldy und wird nicht getorft, also ohne Torffeuer getrocknet. Die Malzmaische wird in einem gusseisernen Maischbottich (mash tun) angerührt. Und auch die sechs jeweils 24.000 Liter fassenden Gärtanks (wash back) sind aus Gusseisen, die allerdings mit Edelstahl ausgekleided sind. Die Brennerei verfügt nur über ein Paar Brennblasen, d.h. einer 21.700 Liter fassenden wash still für den ersten und einer 17.300 Liter fassenden spirit still für den zweiten und letzten Destillierdurchlauf. Die etwas größere wash still war ursprünglich etwas zu groß, so dass der Brennereimanager entschied, die Brennblase oben zu kürzen. An beiden Brennblasen befindet sich jeweils ein T-förmiger und leicht abfallender sog. lyne arm, über den das Destillat in den daran angeschlossenen Kondensator gelangt, in diesem Fall ein worm tub aus Edelstahl. Diese Form wurde früher häufiger, heutzutage jedoch nur noch selten verwendet. Letztlich handelt es sich um ein spiralförmig gebogenes Rohr, dem Wurm. Die Spirale steht senkrecht und führt durch einen mit kaltem Wasser gefüllten Bottich, so dass der von oben kommende Dampf darin kondensiert und herunterläuft. [3] [4] [5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Franz Brandl: Whiske(y). Südwest, München 2007, ISBN 978-3-517-08335-3.
  2. Ingvar Ronde: Malt Whisky Yearbook 2008. MagDig Media, Shrewsbury 2007, ISBN 978-0-9552607-2-8.
  3. Misako Udo: The Scottish Whisky Distilleries. Black & White Publishing, Edinburgh 2006, ISBN 1-845-021304.
  4. Walter Schobert: Das Whiskylexikon. 3. Ausgabe. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-15868-3.
  5. Charles MacLean: Malt Whisky. Heyne Verlag, München 2007, ISBN 978-3-899-10050-1.

Siehe auch


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