Profipress

Profipress
Dieser Artikel beschäftigt sich mit Rohrleitungszubehör.
  • Zu weiteren Bedeutungen der Abkürzung "Fitting, Fits, Fitten" in der physikalischen Datenanalyse siehe den Artikel Ausgleichsrechnung.
  • Zu dem deutschen Mathematiker Hans Fitting (1906–1938) siehe Hans Fitting.
Einige Fittings aus Kupfer

Das Fitting (auch: der Fitting) ist ein Oberbegriff für Zubehörteile in der Montagetechnik. Im engeren Sinn werden so Verbindungsstücke einer Rohrleitung bezeichnet, die folgende Funktionen erfüllen:

  • Gerade Verbindung von Rohrstücken (z. B. Muffen, Kupplungen, u.a.m)
  • Richtungswechsel (Rohrbögen (keine Rohrbiegungen(!), diese werden aus geradem Rohr gebogen))
  • Durchmesserwechsel (Reduzierungen)
  • Abzweig (T-Stücke (3-armig), Kreuzungen (4-armig))
  • Verbindung zu Einbauteilen (z. B. Flansche)

Die Form und Maße dieser Teile werden durch Normen (DIN, EN, ANSI) geregelt. Durchmesser sind nach Nennweiten (DN, engl: NB (nominal bore) oder NPS (nominal pipe size)) genormt. Bauteile mit den obigen Funktionen, die aber keiner Norm entsprechen (können), nennt man Formstücke. Diese Sonderanfertigungen kommen bei Hochdruckleitungen häufig vor. Fittings sind in der Regel leicht beschaffbare Lagerteile.

Zusammenfassend besteht eine Rohrleitung aus

  • Geraden Rohrstücken und ggf. Rohrbiegungen
  • Fittings bzw. Formteilen
  • Rohrleitungsarmaturen (Ventile, Dichtungen, u .a m)

Den Fittings fällt dabei die Rolle der Anpassung des Rohrleitungsverlaufs an die äußeren Gegebenheiten zu: Hindernisse sind zu umgehen, Trennstellen für Montage und Wartungsarbeiten sind zu berücksichtigen, Verzweigungen und Durchmesserwechsel sind auszuführen. Kurzum, sie erlauben, den Verlauf einer Leitung den konstruktiven Erfordernissen anzupassen, und dieses erklärt die Übernahme aus dem Englischen (to fit: anpassen, "passend machen").

Die Verbindungsart kann Verschraubung, Flansch-, Löt-, Schweiß, Press - oder Klebeverbindung sein. Der Begriff ist überall in der Rohrleitungsplanung und auch in der Haustechnik gebräuchlich.

Inhaltsverzeichnis

Werkstoffe

Fittings gibt es aus Temperguss, Messing, Rotguss, Kupfer, Stahl und Kunststoff und in vielen Formen, wie Winkeln, Bögen, T-Stücken, Reduzierungen etc. Alle Fittings werden entsprechend ihrer Anwendung für verschiedene Nennweiten und Nenndrücke angeboten.

Für Verschraubungen werden Tempergussfittings verwendet, die aufgrund einer speziellen Wärmebehandlung nicht mehr die Sprödigkeit des Gusswerkstoffes besitzen, sondern eine gewisse Zähigkeit aufweisen, um den auf sie wirkenden Beanspruchungen zu widerstehen.

Einsatz

Der Einsatz der Fittings bei der Rohrverarbeitung in der häuslichen Installationstechnik hat das handwerkliche Biegen, Aufweiten, Aushalsen vor allem bei Kupfer- und den so genannten schwarzen Stahlrohren verdrängt, weil die Verarbeitung schneller, genauer und teilweise sicherer vonstatten geht, da die einzusetzenden Rohre nur mehr auf Länge geschnitten werden müssen.

Press- und Steckfitting

Zu den klassischen Verbindungstechniken Schweißen (Stahl), Hart- und Weichlöten kommen moderne Techniken wie Pressen und Stecken zum Einsatz. Das Pressen ist in der Installationstechnik mittlerweile die vorherrschende Verbindungstechnik, Steckverbindungen werden derzeit fast ausschließlich für Abwasser verwendet.
Pressfittings werden mittels eines Presswerkzeuges mit dem Rohr verpresst. Steckfittings halten sich selbst auf dem Rohr und werden lediglich auf das Rohrende gesteckt. Die Abdichtung der Verbindung wird bei Press- und Steckfittings durch einen Dichtring (O-Ring), der sich in einer dafür vorgesehenen Nut im Fitting befindet, hergestellt. Diese Fittings sind vergleichsweise teuer, die Vorteile ergeben sich in der Zeitersparnis bei der Montage und an Stellen, bei denen der Einsatz von Wärme nicht möglich oder unerwünscht ist (Brandgefahr etc.). Häufigste Anwendungsprodukte: Viega Profipress/Sanpress, Geberit Mapress, SANHA,Filtube Instalpress

Vorteile:

  • schnellere Verarbeitung, dadurch Kostenvorteil
  • weniger gefährlich, da kein Flammeneinsatz,
  • schwere Gasflaschen brauchen nicht transportiert zu werden,
  • keine Beschädigung umliegender Objekte durch unzureichende Abdeckung möglich.
  • sauberes Aussehen

Nachteile:

  • die Formstücke sind im Verhältnis zum geringen Materialwert sehr teuer (durch die Zeitersparnis wird dies zumindest bei professioneller Anwendung in den kleinen Dimensionen wieder aufgefangen)
  • an Engstellen ist das Heranführen des Presswerkzeuges schwer oder nicht möglich
  • es kann zu kurzfristiger Dichtheit trotz Nichtverpressens mit nachfolgenden Leckagen kommen. Einige Hersteller (u.a. Viega) garantieren jedoch die Dichtheit bei Nichtverpressung.
  • bei Reparaturen in der Wand muss für ausreichende Sauberkeit des alten Rohres gesorgt werden.

Weblinks


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