Profifußball

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Profifußball ist eine Bezeichnung dafür, dass ein Fußballspieler mit der beruflichen Ausübung des Fußballsports seinen Lebensunterhalt bestreitet. So genannte Amateurspieler dürfen hingegen nur bis zu bestimmten, festgelegten Summen entschädigt werden.

Entstehung

Der so genannte Profifußball wurde in England bereits im Jahre 1885 eingeführt. Die erste Profimeisterschaft auf dem europäischen Festland wurde in der Saison 1924/25 mit zwei Spielklassen in Österreich ausgetragen. Erster Meister im professionellen Fußballsport außerhalb Großbritanniens wurde die Wiener Hakoah. Abgeschafft wurde die Profimeisterschaft in Österreich nach dem Anschluss an das Deutsche Reich im März 1938. In Deutschland hielt man lange Zeit am Amateurideal fest und erlaubte nur geringe Aufwandsentschädigungen. Als in den 1920er Jahren der Zuschauerzuspruch stark anstieg und die Kassen der Vereine voll waren, wurde mit illegalen Handgeldern versucht, Spieler anderer Vereine abzuwerben oder durch verdeckte Gehaltszahlungen zu halten. Bei den Spitzenvereinen war dies gängige Praxis, aber nur wenige Fälle flogen auf und führten zu Sperren. Große Aufregung gab es im Jahr 1930, als Zahlungen des FC Schalke 04 an zahlreiche Spieler bekannt wurden und zu lebenslangen Sperren durch den DFB führten, die allerdings auf öffentlichen Druck hin ein Jahr später wieder aufgehoben wurden. Da der Profifußball augenscheinlich nicht mehr zu verhindern war, beschloss der DFB auf seinem Bundestag im Oktober 1932 schließlich die Einführung einer professionellen Reichsliga. Die Modalitäten sollten auf einer Sondersitzung im Mai 1933 geklärt werden. Dazu kam es dann durch die politische Entwicklung jedoch nicht.

1949 wurde im Zuständigkeitsbereich des DFB der Vertragsspieler eingeführt, 1963 einhergehend mit der Einführung der Fußball-Bundesliga der Lizenzspieler. Doch waren die meisten Spieler nur so genannte Halbprofis, d. h. sie waren neben dem Fußball weiterhin berufstätig. Die für die Bundesliga gültige Obergrenze für Spielergehälter lag 1963 bei 1000 DM. Der DFB ließ (auf Antrag) jedoch Ausnahmen für Nationalspieler zu, um deren Abgang ins Ausland zu verhindern. Auf Druck der Vereine gab der DFB 1972 die Zahlungen an Spieler im Profibereich schließlich komplett frei.

Profifußball heute

Heute ist der Profifußball in Deutschland auf drei Ligen und derzeit 52 Vereine verteilt (ohne Berücksichtigung von Reserveteams). Die erste und zweite Fußball-Bundesliga sowie die 3. Liga sind Profiligen. Wirtschaftlich sind sie wesentlich von den - nach Ligazugehörigkeit gestaffelten - Einnahmen aus TV-Geldern abhängig. Die dritte Liga, wie sie in England bereits seit den 1920er Jahren üblich ist, gibt es seit der Saison 2008/09. Auch in den Regionalligen, die seither die 4. Liga bilden, sind bereits zahlreiche Profis angestellt. Diese Ligen werden daher häufig auch als Halbprofi-Ligen bezeichnet.

Nachdem am Saisonende 2008/09 insgesamt sechs Dritt- und Regionalligisten durch Verweigerung oder freiwillige Rückgabe ihrer Lizenz ausgeschieden waren, einer davon Insolvenz anmeldete[1], musste man sich die Frage stellen, ob die derzeitigen Strukturen in Deutschland vier Profiligen verkraften. Ein Jahr später stellte sich dieselbe Frage erneut, als wiederum fünf Regionalligisten trotz erreichtem Klassenerhalt die Lizenz verloren oder freiwillig zurückgaben[2].

Einzelnachweise

  1. Kickers Emden (3. Liga), Viktoria Aschaffenburg, FSV Oggersheim sowie Sachsen Leipzig (Insolvenz angemeldet), Altona 93 und TSV Großbardorf; die drei letztgenannten Klubs belegten auch sportlich Abstiegsplätze
  2. RW Essen, Bonner SC, SV Waldhof, SSV Reutlingen und Hansa Rostock (zog die Reservemannschaft zurück); Tennis Borussia, zunächst sportlich abgestiegen, konnte wegen Insolvenz nicht nachrücken.

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