Pro Tools

Pro Tools
Pro Tools
Pro Tools Logos.png
Basisdaten
Entwickler Avid
Aktuelle Version 9.0.2/8.0.4
(9. März 2011)
Betriebssystem Mac OS X / Windows
Kategorie Musiksoftware
Lizenz Proprietär
Deutschsprachig nein
Avid

Pro Tools ist ein Computerprogramm (eine sog. DAW) des amerikanischen Unternehmens Avid, ehemals Digidesign, zur Musikproduktion und besonders in professionellen Tonstudios weltweit verbreitet.

Inhaltsverzeichnis

Übersicht

Die Software ist verfügbar für Mac OS X und Windows in zwei Versionen:

  • Pro Tools 9 HD (HD Version, im Verbund mit einer DSP Karte oder als HD Native mit einem 192 IO Interface und RTAS Plugins - siehe Avid HD Systeme)
  • Pro Tools 9 RTAS (native Version - ohne DSP Karte, auch HD System genannt)

Ehemals gab es folgende fünf Varianten, welche nur mit einer Hardware des Unternehmens Avid benutzt werden konnten:

  • Pro Tools HD (für Profistudios, DSP-basiert, Plug-In-Standard TDM, 3 Ausführungen: ohne, mit 1 und mit 2 Accel-Karten für TDM-Plugins)
  • Pro Tools LE (für Projektstudios, Host-basiert, Plug-In-Standard RTAS)
  • Pro Tools M-Powered (entspricht LE-Version) mit Hardware von M-Audio, Host-basiert, RTAS)
  • Pro Tools M-Powered Essential (eingeschränkte Freeware-Version) für M-Audio-Hardware
  • Pro Tools Academic (für den Bildungsbereich, Host-basiert, RTAS)

Die High-End Version unterstützt Sampleraten von bis zu 192 kHz und Auflösungen von 16 und 24 bit. Gängige Medienformate sind WAV, AIFF, MP3, SDII Audiodateien und QuickTime-Videos.

Geschichte

Ursprünglich war Pro Tools eine reine Audiosoftware und wurde schrittweise um MIDI-Funktionen erweitert. Alternative Programme wie Cubase, Logic und Digital Performer begannen dagegen als MIDI-Software, die um Audiofunktionen erweitert wurde. Daraus resultieren unterschiedliche Stärken und Schwächen im Bedienungskonzept. Pro Tools gilt bis heute als vorbildlich für Audiobearbeitung, jedoch bis Erscheinen der Version 8 als weniger praktisch für MIDI-Editing. Viele Musikproduzenten (u.a. Just Blaze, Firzt Play) kombinieren Pro Tools deshalb mit Logic oder Digital Performer, zumal beide die Digidesign-TDM-Hardware direkt unterstützen (Logic 7 unterstützte TDM noch nicht auf Intel-Macs), anders als etwa Cubase und viele andere.

Große Bedeutung hat Pro Tools in der Filmindustrie im Bereich Postproduktion erlangt und gilt dort inzwischen neben Nuendo als Quasi-Standard für Tonschnitt und Sounddesign. Im Jahr 2004 erhielt der Hersteller Avid (damals noch unter dem Namen Digidesign) einen Oscar für sein Produkt Pro Tools.[1]

Das HD-System

Die HD-Systeme benutzen zu ihrer Berechnung den TDM-Bus (Time Division Multiplexing). Hierbei wird die Berechnung von TDM-PlugIns, anders als bei den LE-Systemen nicht von der/den CPU(s) übernommen, sondern von vielen DSPs die sich auf einer oder mehreren speziellen Erweiterungskarten des Computers befinden. Es gibt verschiedene Ausbaustufen des HD-Systems.

Pro Tools HD 1

Das HD 1 besitzt entweder nur eine sogenannte "HD Core"-PCI(e)-Karte, an der ein Interface angeschlossen werden kann oder eine "Accel Core"-PCI(e)-Karte (von eng. accelerated, beschleunigt), auf der die DSPs zur Audioberechnung sind.

Pro Tools HD 2

Das HD 2 besitzt zusätzlich zu einer "HD-Core"-Karte noch eine "Accell Core"-Karte.

Pro Tools HD 3

Ein HD 3-System beinhaltet eine "HD-Core"-Karte und noch 2 zusätzliche "Accell Core"-Karten.

weitere Ausbaustufen

In der Regel sind bei einem HD 3-System alle PCI(e)-Slots eines Rechners schon belegt. Mittels Magma Chassis lassen sich Computer um weitere externe PCI-Steckplätze erweitern. So kann das HD-System noch um weitere "Accel Core"-Karten erweitert werden.

Erweiterbarkeit

Plug-Ins

Real Time Audio Suite ist eine proprietäre Plug-in-Schnittstelle, die von Digidesign entwickelt wurde. Die Schnittstelle ist im Gegensatz zur VST-Schnittstelle nicht offengelegt. Im Gegensatz zu der ebenfalls von Pro Tools verwendeten TDM-Schnittstelle wird die Rechenleistung nativ (auf der Rechner-CPU) und nicht auf der externen Pro-Tools-Hardware durchgeführt.

Hardware

Im Gegensatz zu anderen Musikprogrammen unterstützt Pro Tools ausschließlich Hardware von Digidesign und M-Audio (beide gehören zu Avid), die, neben dem iLok-USB-Key wie eine Art Dongle fungiert. Die externen Audiointerfaces und die DAW-Mischpulte werden, je nach Version und Preiskategorie über FireWire, USB oder Ethernet angeschlossen.

Die Entwicklung von neuen Features und Implementierung bei der Hardware benötigt durch die proprietäre Hardware, mangels Wettbewerb, länger als bei Konkurrenzprodukten. Diesen Umstand nutzen Unternehmen, wie Solid State Logic aus, um eigene Interfaces mit offiziell nicht unterstützten Features zu entwickeln und zu vertreiben. Auf diese Weise kann MADI mittels Pro Tools genutzt werden. Die Fremdhardware simuliert in Pro Tools vier virtuelle "192 I/O"-Interfaces von Digidesign. Auf diese Weise können 64 Ein- und Ausgänge über Lichtwellenleiter genutzt werden.

Pro Tools Controller

  • Pro-Control
  • D-Control
  • C 24
  • Command 8
  • VENUE
  • ICON
  • Digi-Factory
  • M-Audio-Project-Mix

Siehe auch

Literatur

  • José Valenzuela: The Complete Pro Tools Handbook. Backbeat Books, 2003, ISBN 0-879307331 (englisch).
  • Markus Ammer, Christian Huber: Musikproduktion mit Pro Tools 7. Wizoobooks, 2006, ISBN 978-3-934903-55-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. smm-online.de: Bericht über den Oscargewinn (deutsch, abgerufen am 9. Dezember 2010)

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