Prallhöhe

Prallhöhe

Die Prallhöhe eines Aerostaten, wie eines Luftschiffs oder Gasballons ist die Höhe, bei der der maximal zulässige Hüllenüberdruck erreicht wird.

Mit zunehmender Höhe nimmt der Außendruck ab. Das Traggas einer teilweise gefüllten Hülle dehnt sich beim Steigen des Ballons aus, bis es die Hülle vollständig ausfüllt. Es ist daher vorgesehen, bei weiterem Steigen des Luftschiffs Gas entweichen zu lassen, um das Platzen der Hülle durch den ansteigenden Hüllenüberdruck zu vermeiden. Zu diesem Zweck sind an den Luftschiffen Sicherheitsventile angebracht, die sich bei zu hohem Überdruck automatisch öffnen und das Gas ausströmen lassen.

Ein Versagen oder eine unzureichende Funktion dieser Ventile wurde 1910 für den Absturz des Luftschiffs Erbslöh verantwortlich gemacht. Dort war jedoch nicht die große Höhe, sondern die aus Sonneneinstrahlung resultierende Erwärmung und damit verbundene Ausdehnung des Traggases die Ursache für den Hüllenüberdruck. Das sowjetische Luftschiff Pobeda stürzte 1947 wegen des Abwurfs von zu viel Ballast ab: Seine Sicherheitsventile konnten den zunehmenden Traggasüberdruck nicht rechtzeitig kompensieren, das Schiff stieg schnell über seine Prallhöhe, was einen Hüllenriss zur Folge hatte.

Bei Prallluftschiffen und halbstarren Luftschiffen befinden sich innerhalb der Hülle meist sogenannte Ballonetts. Diese mit Luft aufgeblasenen Taschen werden verwendet, um Volumenschwankungen des Traggases auszugleichen und einen ungefähr konstanten Hüllenüberdruck zu erhalten, ohne die Menge des Traggases zu ändern. Die Prallhöhe gibt bei ihnen die Höhe an, bei der die Ballonets entleert sind und das Traggas das gesamte Hüllenvolumen einnimmt.

Der Gasballon hat kein Sicherheitsventil, sondern einen offenen Füllansatz am tiefsten Punkt des Ballons. Man kann diesen offenen Füllansatz auch als Sicherheitsventil mit dem Ansprechdruck „Null“ betrachten.

Beim Heißluftballon spielt die Problematik der „Prallhöhe“ keine Rolle, da beim Steigen sofort heiße Luft ausströmt. Die augenblickliche Höhe ist praktisch immer auch die Prallhöhe.

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