Portweiterleitung

Portweiterleitung

Eine Portweiterleitung (englisch Port Forwarding) ist die Weiterleitung einer Verbindung, die über ein Rechnernetz auf einen bestimmten Port eingeht, zu einem anderen Computer. Da der entsprechende Netzwerkdienst nicht von dem weiterleitenden Computer selbst geleistet wird, benutzt man hier auch irreführend den Begriff Virtual Server.

Die eingehenden Datenpakete werden hierbei per Destination NAT und die ausgehenden Pakete per Source NAT maskiert, um sie an den anderen Rechner weiterzuleiten bzw. den Anschein zu erwecken, die ausgehenden Pakete kämen von dem Computer, der die Portweiterleitung betreibt.

Portweiterleitung durch Router

Ein Router, der beispielsweise mit einem privaten lokalen Netz und dem Internet verbunden ist, wartet dabei an einem bestimmten Port auf Datenpakete. Wenn Pakete an diesem Port eintreffen, werden sie an einen bestimmten Computer und gegebenenfalls einen anderen Port im internen Netzwerk weitergeleitet. Alle Datenpakete von diesem Computer und Port werden, wenn sie zu einer eingehenden Verbindung gehören, per NAT so verändert, dass es im externen Netz den Anschein hat, der Router würde die Pakete versenden.

Durch Portweiterleitung wird es Rechnern innerhalb eines LAN – welche von einem externen Netz nicht direkt erreichbar sind – somit möglich, auch außerhalb dieses Netzes, insbesondere auch im Internet als Server zu fungieren, da diese somit über einen festgelegten Port (und mittels NAT) eindeutig ansprechbar gemacht werden.

Für alle Rechner im externen Netz sieht es so aus, als ob der Router den Serverdienst anbietet. Dass dem nicht so ist, lässt sich anhand von Header-Zeilen oder Paketlaufzeitanalysen erkennen.

Beispiel: Eine größere Firma besitzt ein lokales Netzwerk, wobei mehrere Server nach Außen (Internet) per ADSL-Router unter einer IP-Adresse (z. B. 205.0.0.1) auftreten. Jetzt möchte ein Client aus dem externen Netz (Internet) einen Dienst (z. B. HTTP/TCP Port 80) auf einem Server der Firma nutzen. Er kann jedoch nur den ADSL-Router der Firma für den Dienst (HTTP/TCP Port 80) unter der ihm bekannten IP-Adresse (205.0.0.1) ansprechen. Der ADSL-Router der Firma leitet die Anfrage für den Dienst (HTTP/TCP Port 80) an den entsprechenden Server im lokalen Netzwerk weiter.

Eine Portweiterleitung wird also benötigt, wenn kein PAT möglich ist, da die erste Anfrage von Außen (z. B. Internet) kommt und mehrere Server nur unter einer IP-Adresse von außen ansprechbar sind.

Portweiterleitung zur Verbesserung der Sicherheit

Ein anderes Anwendungsbeispiel für eine Portweiterleitung ist die Sicherung eines Kanals für die Übertragung vertraulicher Daten. Dabei wird Port A auf Rechner 1 mit Port B auf Rechner 2 verknüpft durch eine im Hintergrund aufrechterhaltene Verbindung zwischen zwei anderen Ports der beiden Rechner. Dies bezeichnet man auch als Tunneling.

So kann beispielsweise eine unsichere POP3-Verbindung (Login und Passwort werden in der Regel im Klartext übertragen) durch den Transport in einem SSH-Kanal abgesichert werden: Der Port 113 auf dem POP-Server wird per SSH an den Port 113 des lokalen Rechners des Anwenders weitergeleitet. Das lokale E-Mail-Programm kommuniziert nun mit dem lokalen Port (localhost:113) statt mit dem Port des Servers (pop.example.org:113). Der SSH-Kanal transportiert dabei die Daten verschlüsselt über die parallel bestehende SSH-Verbindung zwischen den zwei Adressen. Das Abgreifen des Passworts durch einen mithörenden Dritten wird dadurch nahezu unmöglich. Voraussetzung für einen SSH-Tunnel ist ein zumindest eingeschränkter SSH-Zugang auf dem Server (pop.example.org), was Privatanwendern im Allgemeinen nicht gestattet wird.

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