Porsche 996

Porsche 996
Porsche
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996
Hersteller: Porsche
Verkaufsbezeichnung: Porsche 911
Produktionszeitraum: 1997–2006
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé, Cabriolet, Targa
Motoren: Boxermotoren:
3,4–3,8 Liter
(221–355 kW)
Länge: 4435 mm
Breite: 1770–1830 mm
Höhe: 1295 mm
Radstand: 2350 mm
Leergewicht: 1380–1560 kg
Vorgängermodell: Porsche 993
Nachfolgemodell: Porsche 997

Der Porsche 996 ist ein 2+2-Sitzer-Sportwagen der Porsche AG, welcher von 1997 bis 2006 in Zuffenhausen hergestellt wurde. Das Fahrzeug ist der Nachfolger des Porsche 993 und die fünfte Generation der 911er-Baureihe.

Nach dem bereits im Jahr zuvor eingeführten Boxster verließ Porsche 1997 mit dem 996 endgültig das über fünfzig Jahre verwendete Konzept der Luftkühlung: Er ist das erste Modell der 911-Baureihe mit einem wassergekühlten Motor.

Neben diesem technischen Merkmal hat Porsche mit diesem Modell auch aus stilistischer Sicht einen Wechsel vollzogen, der sowohl in der Karosserieform als auch im Innendesign zur Geltung kommt. Der Designer des Porsche 996 war Harm Lagaay.

Inhaltsverzeichnis

Modellentstehung

Seitenansicht eines 996 Carrera 4S Coupé

Der Porsche 996 löste ab dem Modelljahr 1998 (W-Programm)* den Porsche 993 ab. Mit ihm fing in der 911er-Baureihe eine neue Ära an. Die bis zu diesem Zeitpunkt produzierten Sportwagen hatten alle einen luftgekühlten Sechszylinder-Boxermotor. Ab dem 996 haben die Wagen im Heck immer noch einen Sechszylinder-Boxermotor eingebaut, doch weisen diese nun eine Wasserkühlung auf. Notwendig wurde dieser Entwicklungsschritt, um die intern gesetzten Ansprüche hinsichtlich Motorenleistung gegenüber Verbrauchs- und Abgasvorschriften zu erfüllen. Vor allem die Vierventiltechnik mit zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC) war mit der Luftkühlung nicht zu realisieren.

Im Gegensatz zu seinen Vorgängermodellen basiert die 996-Karosserie nicht mehr auf dem Originaldesign von Ferdinand Alexander Porsche aus dem Jahre 1963. Die Karosserie wurde 19 cm länger und 9,5 cm breiter, die Fahreigenschaften komfortabler. Deswegen betrachten einige Porsche-Fans die Fahrzeuge ab der Baureihe 996 nicht mehr als „echte“ 911. Trotzdem ist die Baureihe 996 bislang die meistverkaufte Baureihe des 911 aller Zeiten.

Die Modellpalette umfasst wie bei dem Vorgängermodell 993 die drei Karosserieformen Coupé (geschlossen), Targa (halboffen) und Cabriolet (offen). Coupé und Cabriolet waren wahlweise als Carrera oder Turbo-Modell erhältlich. Der 996 Targa wurde nur als Carrera produziert.

Der Leistung der angebotenen Sechszylinder-Boxermotoren reicht von 221 kW (300 PS) bis 254 kW (345 PS) in der Saugmotorversion und von 309 kW (420 PS) bis 355 kW (483 PS) bei den Motoren mit Turboaufladung.

Die Kraftumwandlung erfolgt wahlweise mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe oder mit einem Tiptronic genannten Automatikgetriebe. Beim Carrera gibt es als Alternative zum Heckantrieb mit den Modellen Carrera 4 und Carrera 4S Allradversionen. Der Turbo verfügt serienmäßig über Allradantrieb.

*Jedes Modelljahr des 911 wird Porsche-intern mit einem Buchstaben bezeichnet. Die Zählung begann Mitte 1967 mit dem Modelljahr 1968 als A-Serie und endete mit dem Modelljahr 1979; der M-Serie (Buchstabe I wurde nicht vergeben). Die Modelle ab 1980 werden als Programm bezeichnet: Modelljahr (Mj.) 1980 als A-Programm bis zum Mj. 2000, dem Y-Programm. Die Buchstaben I, O, U und Q wurden nicht benutzt. Das Mj. 2001 ist das 1-Programm, Mj. 2002 das 2-Programm u.s.w. Ab Modelljahr 2010 (A-Programm) wird wieder das Alphabet verwendet.[1].

Karosserie

Halbschnittmodell eines 996 Carrera (Leihgabe im Hoesch-Museum in Dortmund)
Profil eines 996 GT3
Heckansicht eines 996 Carrera 4 Cabriolet
Die Modelle 911 GT2 und 911 Turbo besaßen im Vergleich zu den 911 Carrera, 911 GT3 und 911 Targa-Modellen Rückleuchten mit anderem Design

Mit dem neuen Design des 996 entfernte sich Porsche von der klassischen 911-Form. Zum einen wurde der Wagen länger und breiter als sein Vorgänger, so dass er mehr an einen komfortablen Gran Turismo erinnert, als an einen spartanischen Sportwagen. Augenfällig sind die flach in den Kotflügeln integrierten Scheinwerfer bei diesem Modell, die aufgrund des Aussehens oft auch als Spiegeleier-Leuchten bezeichnet werden. Diese wurden aus Kostengründen vom Porsche Boxster übernommen. Das Leuchtendesign und vor allem die „Verwechslungsgefahr“ mit dem Boxster brachten dem neuen 911 viel Kritik ein. Ab 2002 wurden Scheinwerfer mit einem geänderten Design verbaut und ließen den 996 gegenüber dem Boxster eigenständiger erscheinen.

Ebenso wurde der Verlust des durchgehenden Leuchtbandes am Heck beklagt, welches daher zumindest beim Modell 4S als Typ-Merkmal wieder eingeführt wurde. Bei diesem Modell handelte es sich um eine karosserieseitig an den 996 Turbo angelehnte Variante: Sie verfügte über dessen verbreiterte Karosserie, Front-, Heckschürze und Seitenschweller sowie über ein geringfügig tiefergelegtes Fahrwerk mit vergrößerter Bremsanlage. Im Gegensatz zum Turbo verzichtete der Carrera 4S jedoch auf dessen feststehenden Heckflügel und die Lufteinlässe in den hinteren Kotflügeln. Der Kraftstoffverbrauch konnte auch durch den geringeren Luftwiderstandsbeiwert von 0,30 (993: 0,34) gesenkt werden. Weiterhin ist der 996 durch den kleineren Wendekreis (auch mit Allradantrieb) von 10,6 m (993: 11,74 m) handlicher.

Der 996 GT3 unterscheidet sich äußerlich vom „gewöhnlichen“ 996. Er verfügte über eine eigenständige Frontschürze, veränderte Seitenschweller und einen feststehenden Heckflügel.

Der 996 Targa hat ein gläsernes Dachsystem, dessen Mittelteil sich elektrisch unter die Heckscheibe fahren und bei Bedarf mit einem Rollo abdunkeln ließ – prinzipiell wie ein überdimensionales Glasschiebedach. Die Linie der hinteren Seitenfenster unterscheidet sich ebenfalls geringfügig von den anderen 996-Varianten.

Die Karosserie wurde insbesondere an den Kotflügeln und den Türen geradliniger gehalten. Die typische Übergang von den vorderen Kotflügel über die Einstiegstüren zum hinteren Kotflügel fehlt bei dem Porsche 996.

Somit unterstrich der Porsche 996 schon von der Optik, dass es sich hier um ein neues Fahrzeugkonzept handelte.

Außenlackierungen

Neben Unilacken gab es eine Reihe verschiedener Metalliclackierungen.

Uni:

schwarz
(seit 1997)
indischrot
(seit 1997)
gletscherweiss
(1997 bis 1998)
pastellgelb
(1997 bis 1999)
carraraweiss
(2000 bis 2004)
speedgelb
(1997 bis 2006)


Metallic:

schwarz
(1997 bis 2002)
ozeanblau
(1997 bis 2000)
arktissilber
(1997 bis 2006)
arenarot
(1997 bis 2000)
zenithblau
(1997 bis 2000)
vesuvio
(1997 bis 2000)
tannengrün
(1997 bis 1998)
basaltschwarz
(2002 bis 2006)
nachtblau
(1997 bis 2006)
schiefer
(2002 bis 2006)
atlasgrau
(2002 bis 2006)
polarsilber
(1997 bis 2004)
palladio
(1997 bis 2000)
lagogrün
(2002 bis 2003)


Metallicperleffect:

lapisblau
(2001 bis 2006)
sealgrau
(2001 bis 2006)
orientrot
(2000 bis 2002)
orangerot
(2000 bis 2002)
dschungelgrün
(2000 bis 2002)


Metallic-Sonderfarbe:

GT-silber
(nur 2004)
violettchromaflair
(nur 2000)



Das 911er-Sondermodell „40 Jahre 911“ wurde ausschließlich in der Farbe GT-silbermetallic angeboten.
Das Sondermodell „Millennium-Edition“ konnte nur in der Farbe violettchromaflairmetallic erworben werden.

Motor

Die Sechszylinder-Boxermotoren ähneln denen der Boxster-Reihe und haben mit den luftgekühlten Motoren der 911-Vorgängermodelle nur noch die Zylinderanzahl gemeinsam. Die bisher verwendete Trockensumpfschmierung mit externem Öltank wurde zu einer „integrierten" Trockensumpfschmierung mit Ölreservoir im Motor (Turbo, GT2 und GT3: externer Öltank) und einer Druckpumpe sowie drei Rückförderpumpen (Lenzpumpen): eine je Zylinderkopf plus eine im Trockensumpf. Turbo und GT2 haben sieben Rückförderpumpen: je Zylinderkopf 2 Stück, eine pro Turbolader, eine im Trockensumpf. Der noch im Vormodell Porsche 993 verwendete separate Ölkühler im Bug entfiel zugunsten eines Öl/Kühlmittel-Wärmetauschers am Motor. Die Wärme wird über die beiden seitlich in der Front montierten Kühler abgegeben. Fahrzeuge mit Tiptronic S haben einen ATF/Kühlmittel-Wärmetauscher am Getriebe und einen zusätzlichen dritten Frontkühler in der Wagenmitte, der auch bei den 996-Turbo und GT2 (ab Modelljahr 2001 = 1-Programm) vorhanden ist.

Der Bi-Turbomotor des 911 Turbo erhält seine Luft durch zwei seitliche Lufteinlässe

An Stelle der im Vormodell 993 verwendeten Doppelzündung erhielt der 996 eine „ruhende Hochspannungsverteilung" mit sechs Zündmodulen.

Der DOHC-Motorblock ist wesentlich komplizierter aufgebaut als bei den luftgekühlten Motoren, die aus zwei Hälften bestehen und nur zwei Steuerketten besitzen. Die Blöcke der neuen Motoren bestehen aus vier Teilen; die vier Nockenwellen werden von zusammen fünf Ketten angetrieben: Eine Duplex-Rollenkette treibt eine unter der Kurbelwelle liegende Zwischenwelle an. Von dieser Zwischenwelle aus führt je eine Duplex-Rollenkette an der Vorder- und Rückseite des Motors zu den Auslassnockenwellen. Diese treiben über eine Simplex-Rollenkette die zugehörige Einlassnockenwelle an, die mit einer Nockenwellenverstellung (Vario Cam) arbeitet. Ab Modelljahr 2002 (3,6 Liter-Motor) mit Ventilhubschaltung (VarioCam Plus).[2] Bei den Turbo, GT2 und GT3-Modellen treibt je eine Duplex-Rollenkette von der Zwischenwelle aus die Ein- und Auslassnockenwellen direkt an.

Zur Markteinführung hatte der Porsche 996 einen Motor mit einem Hubraum von 3387 cm³ (3,4 Liter), welcher bei einer Drehzahl von 6800/min eine Leistung von 221 kW (300 PS) erzeugt. Damit erreichte der Motor ohne Turbolader die Leistung der 911 Turbo-Modelle von 1978. Ab dem Modelljahr 2002 wurde der Hubraum auf 3596 cm³ (3,6 Liter) erhöht, was bei gleicher Drehzahl zu einem Leistungszuwachs auf 235 kW (320 PS) führte. Der Kraftstoffverbrauch lag dabei bei etwa 11,1 Litern Superbenzin auf 100 km.

Die Turboausführung des 996 mit 309 kW (420 PS) bei 6000/min wurde erstmals im Modelljahr 2001 produziert. Der Motor mit je zwei Ladeluftkühlern und Turboladern (Bi-Turbo) hat einen Hubraum von 3600 cm³ (3,6 Liter) und ist im Gegensatz zu den Motoren der Carrera-Modelle mit einem externen Öltank für die Trockensumpfschmierung ausgestattet. Der Motor hat ebenso die VarioCam Plus Einlassnockenwellenverstellung mit Ventilhubschaltung. Als Option war die Tiptronic S mit fünf Gängen lieferbar.

Ab Ende 2001 wurde für den 996 Turbo – genauso wie schon für den 993 Turbo – zusätzlich und gegen Aufpreis eine sogenannte Werksleistungssteigerung (Bestellcode X50) mit 331 kW (450 PS) bei 5.700/min und 620 Nm bei 3.500–4.500/min angeboten.

Der Leistungszuwachs des 331-kW-Motors wurde durch größere Turbolader (K24 statt K16), leistungsfähigere Ladeluftkühler, höherem maximalen Ladedruck (0,9 bar statt 0,8 bar), anderen Katalysatoren und Auspuffendtöpfen erreicht. Gleichzeitig wurde die Motorelektronik angepasst und das Getriebe durch Wälzlager verstärkt. Ab Herbst 2004 gab es das Modell 911 (996) Turbo S mit gleicher Leistung von 331 kW.

Generell waren die Motoren des 911 Turbo, 911 GT2 und 911 GT3 eine Weiterentwicklung des Sechszylinder-Boxermotors aus dem 911 GT1.

Der Rennwagen Porsche 911 GT1 selbst wies zwar Ähnlichkeiten mit dem 996 auf, war aber eine komplett eigenständige Entwicklung mit Mittelmotor.

Innenraum

Seitenairbag im 996 Carrera
Cockpit des 996 GT3

Der Innenraum wurde wie die Karosserie völlig überarbeitet. Am auffälligsten sind die Änderungen bei den Instrumenten: Der mittig angeordnete Drehzahlmesser dominiert zwar weiterhin als größtes Instrument das Armaturenbrett; die anderen vier Instrumente sind aber neu positioniert und ähnlich wie beim Boxster halbkreisförmig ausgeführt. Links vom Drehzahlmesser sind Tachometer und Voltmeter und rechts die Kühlwassertemperatur-, Tank- und Ölanzeige angeordnet. Häufig wurde die ungenaue Ablesbarkeit speziell des Tachometers bemängelt. Daher wird die Geschwindigkeit zusätzlich digital im Drehzahlmesser angezeigt.

Ebenfalls wurden die Mittelkonsole und die Türinnenverkleidung neu gestaltet. Alle Teile der Innenausstattung wurden optisch einander angepasst. Dies ließ den Wagen innen harmonisch wirken, speziell, wenn aufpreispflichtige Extraausstattungen, wie zum Beispiel Innenausstattungen im Leder-, Aluminium- oder Karbon-Look enthalten waren. Die Sitze dieses Modells wurden dagegen gegenüber denen der Vorgänger kaum geändert.

Der 996 gewann durch die vielen Überarbeitungen der technischen Ausstattung mehr an Alltagstauglichkeit und Komfort. Wie bereits beim 993 waren viele Bestandteile serienmäßig vorhanden. Neue optionale Zusatzausstattungen, wie zum Beispiel ein ESP, bei Porsche Porsche Stability Management (PSM) genannt, oder ein fest eingebautes Navigationsgerät mit dem Porsche Communication Management (PCM) sowie eine Klimaautomatik rundeten das Angebot ab.

Zum ersten Mal wurde ab der Modellreihe 996 sowie 986 ein ab Werk bestellbares CD-Navigationssytem mit Strassenkartendarstellung angeboten. Die erste Variante (PCM 1, 5 Zoll 4:3 Bildschirm) entstammte der Zusammenarbeit zwischen der Firma Siemens (Steuerung, Grafische Benutzeroberfläche, Navigationscomputer) und Harman Becker Automotive Systems (Radioempfänger, Kassettendeck, Verstärker sowie CD Wechslersteuerung). Nachdem Siemens 2003 die Herstellung von Kfz-Navigationssystemen einstellte, wurde später Harman Becker der Zulieferer des kompletten PCM Systems. Ab September 2002 wurde die neue Genereration PCM 2 mit 16:9 Bildschirm ausgeliefert.

Neben den komfortablen Sportwagen bot Porsche parallel für den Rennbetrieb optimierte Sportwagen, wie zum Beispiel den 911 GT3 oder 911 GT2 an. Diese Fahrzeuge waren leichter als die Serienmodelle und hatten stärkere Motoren, die von 265 kW (360 PS) bis 280 kW (381 PS) beim GT3 und von 340 kW (462 PS) bis 355 kW (483 PS) beim GT2 in der Leistung reichten. Theoretisch sind sogar Durchschnittsverbrauchswerte von 12,9 Liter auf 100 km bei diesen Fahrzeugen möglich. Beim Rennbetrieb dürften die Verbrauchswerte allerdings erheblich darüber liegen.

Sondermodelle

Jubiläumsmodell „Millennium-Edition“

Porsche 996 Coupé (Jubiläumsmodell)

Vom Porsche 996 wurde zum Jahrtausendwende ein Sondermodell des Carrera 4 hergestellt. Diese Sonderserie wurde auf 911 Fahrzeuge limitiert und basierte auf dem aktuellen Carrera 4 des Modelljahres 2000. Das Fahrzeug wurde mit dem Sonderlack Violettchromaflair ausgeliefert. Folgende Sonderausstattung war ebenso enthalten:

  • Volllederausstattung in Zimtbraun
  • Ahorn-Wurzelholz- und Aluminiumapplikationen (Türe, Schaltknauf, Handbremshebel, Lenkrad)
  • Porsche Communication Management (PCM)
  • Sportsitze mit Sitzheizung sowie elektrischer Verstellung
  • Schiebedach
  • Heckwischer
  • Windschutzscheibe mit Grünkeil
  • Dachhimmel in Alcantara schwarz
  • Memoryfunktion für Spiegel und Sitz
  • Klangpaket digital
  • 6-fach-CD-Wechsler
  • „911“-Einstiegsleisten
  • Aluminiumfarbene Zifferblätter
  • Porsche Stability Management (PSM)
  • 18-Zoll-Räder (Turbo-Look-Rad) in Hochglanzoptik
  • Litronic-Scheinwerfer (Xenon)
  • verchromte Auspuffendrohre
  • Jubiläumsplakette auf der Mittelkonsole mit fortlaufender Editionsnummer

Jubiläumsmodell „40 Jahre 911“

Porsche 996 Coupé (Jubiläumsmodell)

Vom Porsche 996 wurde ein weiteres Jubiläumsmodell hergestellt, das sich durch eine besonders reichhaltige und zum Teil einmalige Ausstattung gegenüber den Serienmodellen abhebt.

Im Jahr 2003 wurde zum 40-jährigen Bestehen des Porsche 911 ein Jubiläumsmodell auf Basis des 996 Carrera produziert. Dessen Motor leistet 18 kW (25 PS) mehr als das Serienmodell, der maximal 254 kW (345 PS) erzeugt. Der Wagen hat einen silbergrauen Sonder-Lack, welcher sonst nur beim Carrera GT verwendet wird. Die Frontschürze stammt vom 4S- bzw. Turbomodell. Die hochglanzpolierten 18-Zoll-Felgen waren serienmäßig bei keinem anderen Modell der Baureihe 996 verfügbar. Innen wurde der Wagen, von dem Porsche insgesamt 1963 Fahrzeuge produzierte, serienmäßig mit einer Sonderlederausstattung ausgestaltet. Weitere serienmäßige Zusatzaustattungen der Sondermodelle waren:

  • Vollederausstattung (inkl. Airbagmodul) in dunkelgrauem Sonderleder
  • elektrisches Schiebehubdach
  • Porsche Stability Management (PSM)
  • Klangpaket digital
  • Sportsitze mit in Wagenfarbe lackierten Sitzlehnen
  • Mittelkonsole, Instrumentenringe, Handbremshebelabdeckung und Zierleiste im Armaturenbrett in Wagenfarbe lackiert
  • Xenon-Scheinwerfer (Litronic)
  • Seitenschweller in Wagenfarbe
  • Schriftzug „911 40 Jahre“ auf der Heckklappe
  • „911“-Einstiegsleisten
  • Klimaautomatik
  • CD-Radio
  • verchromte Auspuffendrohre
  • Sportfahrwerk (10 mm)
  • Sperrdifferenzial
  • Jubiläumsplakette auf der Mittelkonsole mit fortlaufender Editionsnummer

Technische Daten der Carrera und Turbo-Modelle

Kein vorhergegangenes Modell von Porsche war in so vielen verschiedenen Versionen auf dem Markt wie der Porsche 996:

Porsche 996: 911 Carrera
(bis Mj. 2001)
911 Carrera 4
(bis Mj. 2001)
911 Carrera u. Targa
(ab Mj. 2002)
911 Carrera 4
(ab Mj. 2002)
911 Carrera 4S
(ab Mj. 2002)
911 Turbo
(ab Mj. 2000)
911 Turbo S
(ab Mj. 2004)
Motor:  Sechszylinder-Boxermotor (Viertakt)
„integrierte" Trockensumpfschmierung
Ölreservoir im Motor
3 Rückförderpumpen
eine Druckpumpe
wie Carrera mit Turboaufladung
Trockensumpfschmierung
mit separatem Öltank
7 Rückförderpumpen
eine Druckpumpe
Hubraum:  3387 cm³ 3596 cm³ 3600 cm³
Ventilsteuerung 4-Ventil-Technik, 2 Nockenwellen je Zylinderbank
automatischer Ventilspielausgleich (Hydrostößel), Einlassnockenwellenverstellung (VarioCam)
Turbo und Carrera ab Mj. 2002: mit zusätzlicher Ventilhubschaltung (VarioCam Plus)
Bohrung × Hub:  96,0 × 78,0 mm 96,0 × 82,8 mm 100,0 × 76,4 mm
Leistung

bei 1/min: 
221 kW (300 PS)
mit WLS1: 235 kW (320 PS)
6800
235 kW (320 PS)
mit WLS1: 254 kW (345 PS)
6800
309 kW
(420 PS)
6000
331 kW
(450 PS)
5700
Max. Drehmoment
bei 1/min: 
350 Nm
4600
370 Nm
4250
560 Nm
2700 bis 4600
620 Nm
3500 bis 4500
Verdichtung:  11,3 : 1 9,4 : 1
Kühlung:  Flüssigkeitskühlung
Getriebe:  6-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb bei Carrera und Targa,
6-Gang-Getriebe, Allradantrieb bei Carrera 4, 4S, Turbo und Turbo S
Bremsen:  ABS (Bosch 5.3), Stahlscheibenbremsen (v+h innenbelüftet)
Keramikscheibenbremsen (PCCB2) Serie bei Turbo S, als Option bei Turbo und Carrera 4S
Radaufhängung vorn:  Einzelradaufhängung: oben Querlenker, unten Längslenker mit Querstrebe, Stabilisator
Radaufhängung hinten:  Einzelradaufhängung: vier Querlenker mit Korrekturstrebe, Stabilisator
Federung vorn:  McPherson-Federbeine, Zweirohr-Gasdruckdämpfer
Federung hinten:  Schraubenfedern, Einrohr-Gasdruckdämpfer
Karosserie:  Selbsttragende Stahlkarosserie mit ausfahrbarem Heckspoiler bei Carrera-Modellen,
Selbsttragende Stahlkarosserie mit feststehendem Heckflügel beim Turbo
Tankinhalt: 64 Liter, davon 10 Liter Reserve
Spurweite vorn/hinten:  1455/1500 mm 1465/1500 mm 1472/1528 mm 1465/1522 mm
Radstand 2350 mm
Reifen/Felgen:  VA: 205×50 ZR17 auf 7J×17
HA: 255×40 ZR17 auf 9J×17
VA: 225×40 ZR18 auf 8J×18
HA: 295×30 ZR18 auf 11J×18
Maße L × B × H:  4430 × 1765 × 1295 mm 4435 × 1830 × 1295 mm
Leergewicht 1320 kg 1375 kg 1345 kg
(ab MJ 2003: 1370 kg)
1405 kg
(ab MJ 2003: 1430 kg)
1495 kg 1540 kg
Höchstgeschwindigkeit:  280 km/h 285 km/h 280 km/h 305 km/h 307 km/h
Beschleunigung
0 – 100 km/h: 
5,2 s
(Tiptronic S 6,0 s)
5,0 s 5,1 s 4,2 s 4,2 s
Kraftstoffverbrauch auf 100 km:  11,1 l
(Tiptronic 11,3 l)
11,4 l
(Tiptr. 12,1 l)
12,9 l
(Tiptr. 13,9 l)
13,3 l
(Tiptr. 14,2 l)

1Werkleistungssteigerung,2Porsche Ceramic Composite Brake

Technische Daten der GT2 und GT3-Modelle

In Anlehnung an den GT-Sport, den Porsche mit dem 996 erfolgreich bestritt, wurden eine Reihe von GT-Modellen ausgegeben. Die GT-Modelle des 996 haben keine elektronischen Fahrhilfen.

Diese können mit einem optionalen Clubsport-Paket auch für Renneinsätze verwendet werden. Die Clubsport-Modelle haben gegenüber den Standard-GT-Modellen folgende zusätzliche Ausstattungsmerkmale:

  • Überrollbügel
  • Leichtbau (Kohlefaser Kofferraumhaube und Motordeckel)
  • manuelle Außenspiegelverstellung
  • Schalensitze,Stoff (schwerentflammbar)
  • Sechspunktgurt
  • Notausschalter(bei Betätigung ist das Fahrzeug sofort stromlos)

Der vom Porsche 911 GT1 stammende, im Vergleich zur bisherigen 996-Variante deutlich stabilerer Motorblock mit Trockensumpfschmierung, wurde in diesen GT-Modellen weiterverwendet.

Porsche 996: 911 GT3
(bis Mj. 2001)
911 GT3
(ab Mj. 2002)
911 GT3 RS
(ab Mj. 2002)
911 GT2
(bis Mj. 2003)
911 GT2
(ab Mj. 2004)
Motor:  6-Zylinder-Boxermotor (Viertakt) 6-Zylinder-Boxermotor mit Turboaufladung
Hubraum:  3600 cm³
Bohrung x Hub:  100,0 x 76,4 mm 100,0 x 76,4 mm
Leistung bei 1/min:  265 kW (360 PS) bei 7200 280 kW (381 PS) bei 7400 340 kW (462 PS) bei 5700 355 kW (483 PS)
Max. Drehmoment bei 1/min:  370 Nm bei 5000 385 Nm bei 5000 620 Nm bei 3500 bis 4500
Verdichtung:  11,7 : 1 9,4 : 1
Ventilsteuerung:  zwei obenliegende Nockenwellen
Kühlung:  Wasserkühlung
Getriebe:  6-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb
Bremsen:  Stahlscheibenbremsen (innenbelüftet), ABS Keramikscheibenbremsen (innenbelüftet), ABS
Radaufhängung vorn:  Einzelradaufhängung an Querlenkern, Stabilisator
Radaufhängung hinten:  Einzelradaufhängung an Schräglenkern, Stabilisator
Federung vorn:  Mc-Pherson-Federbeine
Federung hinten:  Schraubenfedern
Karosserie:  Selbsttragende Stahlkarosserie mit feststehendem Heckflügel
Spurweite vorn/hinten:  1475/1495 mm 1485/1495 mm 1485/1520 mm
Radstand 2350 mm
Reifen/Felgen:  VA: 225 x 40 ZR18 auf 8J x 18
HA: 285 x 30 ZR18 auf 10J x 18
VA: 235 x 40 ZR18 auf 8,5J x 18
HA: 315 x 30 ZR18 auf 12J x 18
Maße L x B x H:  4430 x 1765 x 1310 mm 4435 x 1770 x 1310 mm 4450 x 1830 x 1310 mm
Leergewicht 1350 kg 1380 kg 1360 kg 1420 kg
Höchstgeschwindigkeit:  302 km/h 306 km/h 315 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h:  4,8 s 4,5 s 4,3 s 4,1 s
Kraftstoffverbrauch auf 100 km:  12,9 l 12,9 l

Für den Einsatz in der GT3-Klasse der FIA-GT-Meisterschaft, in Le Mans, der ALMS und auf der Nürburgring-Nordschleife wurde für Kunden spezielle Modelle angeboten, die im Laufe der Jahre weiterentwickelt wurden

  • 911 GT3 R (ab 1999)
  • 911 GT3 RS (ab 2000)
  • 911 GT3 RSR (ab 2003)

Am 4. August 2005 stellte Patrick Simon im Porsche GT2 RS des Tuners EDO competition einen neuen Rundenrekord für straßenzugelassene Fahrzeuge auf dem Nürburgring auf. Mit einer Zeit von 7:15,63 Min. war er minimal schneller als der alte Rekordhalter Michael Düchting in seinem Donkervoort RS, welcher eine Zeit von 7:18,01 Min. benötigte. Mittlerweile holte Düchting sich jedoch den Rundenrekord mit einem stärkeren Donkervoort wieder zurück.

Grafische Darstellung der 996er Entwicklung

Porsche 996 Straßenfahrzeughistorie von 1998 bis 2006
Modell Leistung 1990er 2000er
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
996
911 Carrera 2 221 kW/300 PS
235 kW/320 PS
911 Carrera 4 221 kW/300 PS
235 kW/320 PS
911 Carrera 4S 235 kW/320 PS
911 Targa 235 kW/320 PS
911 Turbo 309 kW/420 PS
911 Turbo S 331 kW/450 PS
911 GT3 265 kW/360 PS
280 kW/381 PS
911 GT2 340 kW/462 PS
355 kW/483 PS
Farb-Legende:
Grün Serienversionen des 911
Blau Sport-/Straßenversionen des 911

Weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. * Austen, Jörg; Walter, Sigmund: Porsche 911. Die technische Dokumentation von 1963 bis 2009, S. 276, Motorbuch Verlag, Stuttgart (2008), ISBN 978-3-613-02973-6
  2. Tobias Aichele: Porsche 911 – Der luftgekühlte Boxermotor Edition Plus, Heel AG, Schweiz 1997, ISBN 3-906477-06-1

Literatur

  • Thomas Agethen: Sigmund Walter: Typenkompass Porsche. Personenwagen seit 1948. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02157-9.
  • Tobias Aichele: Porsche 911 – Forever young. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-01546-3.
  • Marc Bongers: Porsche. Serienfahrzeuge und Sportwagen seit 1948. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02388-1.
  • Paul Frère: Die Porsche 911 Story. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02225-7.
  • Achim Kubiak: Faszination 911. Die Typologie des Porsche 911. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2004, ISBN 3-7688-1581-1.
  • Randy Leffingwell: Porsche 911 – Perfektion und Design. HEEL Verlag, Königswinter 2007, ISBN 3-89880-641-3.
  • Nicky Wright: Porsche. Traumauto made in Germany. Orbis Verlag, ISBN 3-572-09989-7.

Weblinks

 Commons: Porsche 996 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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