Plinianische Säule

Plinianische Säule
Schema einer plinianischen Eruption

Die plinianischen Eruptionen als Teil des vulkanischen Geschehens sind außerordentlich explosive Ausbrüche, die mit gewaltigen Aschenfällen verbunden sind. Sie verdanken ihren Namen dem Augenzeugen und Chronisten Plinius dem Jüngeren, der den Ausbruch des Vesuvs und den Untergang von Pompeji und Herculaneum im Jahr 79 n. Chr. in zwei Briefen an den römischen Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus beschrieb. Sein Onkel Plinius der Ältere fand bei diesem Ausbruch den Tod.

Innerhalb weniger Stunden können dabei durch die Vulkanschlote einige Kubikkilometer Magma aufsteigen. Der gewaltige Druck und die vehement entweichenden Gase stoßen alte Reste des Pfropfs nach oben, reißen glühende Lavafetzen und Felsbrocken aus der Kraterwand mit. Der Materialstrom rast mit einer Geschwindigkeit bis zu mehreren hundert Metern pro Sekunde im Schlot empor und bildet oberhalb des Kraters eine Eruptionssäule, die bis in die Stratosphäre reicht. Stürzt die Staub- und Aschewolke in sich zusammen, bildet sie den Ausgangspunkt eines pyroklastischen Stroms. Den zurückbleibenden Einsturzkrater nennt man Caldera.

Es sind sowohl die so genannten Supervulkane, flache Vulkane über riesigen Magmakammern wie dem Yellowstone-Vulkan, als auch die grauen Vulkane, auch als Schichtvulkane bezeichnet, die diesem Ausbruchstyp angehören und unter Anderem den Pazifischen Feuerring bilden.

Der Mount St. Helens in Amerika gehört ebenso zu diesem Ausbruchstyp wie der Vesuv in Italien und der Laacher See in der Vulkaneifel.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ausbruch des Mount St. Helen 1980 — Eruption des Mount St. Helens am 18. Mai 1980. Eine phreatomagmatische Explosion auf dem Gipfel des Mount St. Helens am 4.April 1980. Der Ausbruch des M …   Deutsch Wikipedia

  • Ausbruch des Mount St. Helens 1980 — Eruption des Mount St. Helens am 18. Mai 1980. Eine phreatomagmatische Explosion auf dem Gipfel des Mount St. Helens am 4 …   Deutsch Wikipedia

  • El Chichón — El Chichón, 4. November 1982 Höhe 1.060 m …   Deutsch Wikipedia

  • Huaynaputina — f1 Huaynaputina Höhe 4.850 m Lage Moquegua, Peru Gebirge Cordillera Volcánica …   Deutsch Wikipedia

  • Glutlawine — Eine Glutlawine ist eine Variante des pyroklastischen Stromes, die mit 300–1000 km/h und Temperaturen von 350 bis 1000 °C die Vulkanhänge hinab rasen und sich kilometerweit ausbreiten kann. Sie entsteht durch eine phreatomagmatische Eruption, bei …   Deutsch Wikipedia

  • Aktivitätsphase des Mont Pelé von 1902 bis 1905 — Der Mont Pelé am 26. Mai 1902, 18 Tage nach dem großen Ausbruch Die Aktivitätsphase des Mont Pelé von 1902 bis 1905 beschreibt die bis heute vorletzte aktive Phase des Vulkans Mont Pelé auf der französischen Karibikinsel Martinique. Sie schließt… …   Deutsch Wikipedia

  • Aktivitätsphase des Mont Pelée von 1902 bis 1905 — Der Mont Pelé am 26. Mai 1902, 18 Tage nach dem großen Ausbruch Die Aktivitätsphase des Mont Pelé von 1902 bis 1905 beschreibt die bis heute vorletzte aktive Phase des Vulkans Mont Pelé auf der französischen Karibikinsel Martinique. Sie schließt… …   Deutsch Wikipedia

  • Eruptionssäule — Ausbruch des Vulkans Guagua Pichincha im Jahr 2000 Eine Eruptionssäule ist die bei vielen Vulkanausbrüchen entstehende mehr oder weniger senkrechte Fontäne und / oder Wolke aus Lava bzw. Lavafragmenten, magmatischen Gasen, mitgerissenem… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”