Plattform Ernährung und Bewegung

Plattform Ernährung und Bewegung
Plattform Ernährung und Bewegung e.V.
(peb)
PEB-Logo.svg
Zweck: Interessenverband
Vorsitz: Univ.-Prof. Dr. Aloys Berg
Gründungsdatum: 2004
Mitgliederzahl: über 100
Sitz: Berlin
Website: http://www.pebonline.de/

Die Plattform für Ernährung und Bewegung e.V. (peb) wurde im September 2004 auf Initiative des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gegründet und hat ihren Sitz in Berlin.

Die gemeinsame deutsche Initiative von Politik, Vertretern der Ernährungswirtschaft, von Sportverbänden, Gewerkschaften, Elternvertretern, Krankenkassen und Ärzten ist mit rund 100 Mitgliedern das europaweit größte Netzwerk zur Vorbeugung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen. peb versteht sich als ein offenes Angebot für alle Organisationen und Gruppen, die bereits in der Verbreitung eines gesunden Lebensstils aktiv sind – ob in Bund, Ländern und Kommunen, im Gesundheitssektor, im Bildungsbereich, in der Wissenschaft, in der Wirtschaft oder in zivilgesellschaftlichen Initiativen.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Die Vorbeugung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen ist das Ziel von peb. peb fördert einen gesunden Lebensstil, der ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und Entspannung umfasst. peb vereint als Plattform alle relevanten gesellschaftlichen Kräfte, da nur die Zusammenarbeit der entscheidenden Akteure die notwendige Überzeugungskraft und Dynamik schafft, um Lebensstile von Kindern, Jugendlichen und Familien im Bereich Ernährung und Bewegung dauerhaft zu verändern.

Hintergrund

Rund 15 % oder 1,9 Millionen der Kinder von 3 bis 17 Jahren in Deutschland sind übergewichtig, etwa 6 % oder 800.000 leiden unter Fettleibigkeit (Adipositas). Die Gründe dafür sind mangelnde Bewegung und falsche Ernährungsgewohnheiten. Verglichen mit den Jahren 1985 bis 1999 gibt es heute 50 % mehr Kinder und Jugendliche mit Übergewicht und doppelt so viele mit Fettleibigkeit. Der Anteil der übergewichtigen Kinder steigt mit dem Alter weiter an. Während 9 % der 3- bis 6-Jährigen zu viel Gewicht haben, sind es bei den 7- bis 10-Jährigen bereits 15 % und bei den 14- bis 17-Jährigen schließlich 17 %.

Eine Folge ist ein Rückgang der Leistungsfähigkeit. Bei der körperlichen und motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern ist ein Rückgang von teilweise über 10 Prozent gegenüber Gleichaltrigen vor 25 Jahren zu beobachten. Typische Folgekrankheiten von Fettleibigkeit sind etwa Bluthochdruck, Störungen des Fettstoffwechsels, Erkrankungen des Bewegungsapparates oder „Altersdiabetes“ und erhebliche psychosoziale Belastungen und allgemeine Einschränkungen der Leistungsfähigkeit.

Quelle: Bundesweiter Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) 2007.

Projekte

Gemeinsam gesund – in Schwangerschaft und erstem Lebensjahr

Mit "9+12 Gemeinsam gesund" startet peb ein Modellprojekt in Ludwigsburg zur Entwicklung und Erforschung von Kooperationsstrukturen der Übergewichtsprävention. Ziel des Projekts ist es, junge Familien bereits vor oder mit Feststellung der Schwangerschaft bis zum Ende des ersten Lebensjahres des Kindes für einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und viel Alltagsbewegung zu motivieren. Damit baut das Projekt auf die Erkenntnisse aus der „peb-Studie Junge Eltern“auf, die das Ernährungs- und Bewegungsverhalten junger Familien untersuchte und Hintergründe zu Einstellungen, Lebensstil und Gesundheitsbewusstsein beleuchtete. Mit dem Modellprojekts „9+12 Gemeinsam gesund“ werden nun in einem zweiten Schritt mithilfe eines Netzwerks von Gynäkologen, Hebammen sowie Kinder- und Jugendärzten im Kreis Ludwigsburg die Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft und des ersten Lebensjahrs des Kindes, die bisher in erster Linie der Krankheitsfrüherkennung dienten, auch für präventive Beratungen genutzt.

Kitaprojekt gesunde kitas – starke kinder

Sport hält fit

Gewohnheiten hinsichtlich körperlicher Aktivität und Essverhaltens entstehen bereits in früher Kindheit, in der vorschulischen Lebensphase. Es ist von großer Bedeutung für den späteren Lebensstil der Kinder, welche Verhaltensweisen in dieser Zeit vorgelebt werden. Hier setzt das peb-Pilotprojekt „gesunde kitas – starke kinder“ an. Etwa 90 Prozent aller Kinder in Deutschland – mit weiter steigender Tendenz – besuchen eine Kindertageseinrichtung. Zunehmend erfolgt der Besuch bereits im Krippenalter von 1 bis 3 Jahren. Damit sind Kindertageseinrichtungen neben der Familie der wichtigste Erfahrungsbereich für Vorschulkinder. peb führte deshalb ein Pilotprojekt durch, mit dem das geeignete Vorgehen zur langfristigen Verankerung eines gesunden Lebensstils mit ausgewogener Ernährung, Bewegung und Entspannung in den Einrichtungen erprobt wird. Über 4.700 Kinder in 58 Kindertagesstätten waren an diesem Projekt beteiligt. Die peb-Mitgliedsländer Freistaat Bayern und Nordrhein-Westfalen engagieren sich mit ihren Fachministerien.

Wie Kita-Teams gemeinsam mit Eltern und anderen Partnern vor Ort einen gesunden Lebensstil für Kinder am besten fördern können, erprobte „gesunde kitas – starke kinder“ an den vier Pilotstandorten (München, Region Augsburg, Bielefeld und Mülheim an der Ruhr) sowie an dem Transferstandort Halle an der Saale. Jeweils mehrere der beteiligten Einrichtungen erarbeiten in einem gemeinsamen Workshop auf der Basis eines Kriterienrahmens die Bestandsaufnahme ihre KiTa und ein erstes Arbeitsprogramm in den Schwerpunktbereichen Ernährung, Bewegung, Entspannung sowie Gesundheitsdialog mit den Eltern und Integration von Bildungs- und Gesundheitszielen. peb-KiTa-Coaches gehen anschließend in die Kitas um diese bei der Umsetzung und Vertiefung ihrer Arbeitsprogramme sowie bei der langfristigen Absicherung der neuen gesundheitsfördernden Vorgehensweisen in ihrer Organisation zu unterstützen. Die Einrichtungen setzen – aufbauend auf ihre bereits vorhandenen Kompetenzen und Routinen – Schritt für Schritt die inhaltlichen Orientierungen des peb-Projektes um.

Die wissenschaftliche Evaluation oblag Prof. Wolfgang Tietze. Darüber hinaus wurde das Projekt durch eine Expertengruppe beraten, in der unter anderen das IfP - Staatsinstitut für Frühpädagogik, die Bertelsmann-Stiftung sowie Ulrike Ungerer-Röhrich und Ursula Rabe-Kleberg mitarbeiten.

Die Erfahrungen und Erkenntnisse des peb-Projekts „gesunde kitas •starke kinder“ sind in das Praxishandbuch "Gesunde Kita - starke Kinder" eingeflossen, das im Cornelsen Verlag Scriptor erschienen ist.

Peb & Pebber

In der täglichen Sendung für Vorschulkinder auf Super RTL, „Peb und Pebber – Helden privat“ werden ebenso kurzweilig, spielerisch und vielfältig die Themen Ernährung und Bewegung behandelt. Die Sendereihe vermittelt die Inhalte behutsam und kindgerecht mit viel Witz und Freude am Detail. Eltern und Kinder fühlen sich durch Peb und Pebber animiert, in positiver Weise aktiv zu werden. Der Zusammenhang von ausgewogener Ernährung, ausreichender Bewegung und Entspannung ist den meisten Eltern zwar bewusst, doch ziehen noch viel zu wenige die richtigen Konsequenzen für eine Anwendung im Alltag. Hier geben Peb und Pebber die richtigen Erziehungshilfen. Die Sendereihe gibt einerseits den Eltern Erziehungshilfe, animiert andererseits die Kinder zum Mitmachen und vermittelt so unterhaltsam richtige Verhaltensweisen. In 15 abenteuerlichen Episoden wird gezeigt, wie viel Spaß ein gesunder Lebensstil mit dem richtigen Mix an Bewegung und ausgewogener Ernährung macht.

Peb und Pebber sind Vorbilder. Sie regen Kinder dazu an, einen Familienausflug mit dem Rad vorzuschlagen, zusammen mit den Eltern ein Peb und Pebber-Rezept nachzukochen oder gemeinsame Mahlzeiten ganz bewusst zu genießen. Die Sendung gibt Anstöße für Gespräche über Ernährung, Bewegung und Entspannung – Themen, die im Alltag oft zu kurz kommen.

Im Auftrag der peb wurde die Sendereihe durch Umfragen des unabhängigen Instituts „Wiesmann Forschen und Beraten“ bei Eltern und Kindern evaluiert. Die befragten Eltern äußerten sich durchweg positiv, so das Ergebnis der Befragung. „Endlich etwas Gescheites im Fernsehen zur Aufklärung von Eltern und ihren Kindern…“, die Serie gebe tolle Anregungen zum Thema Ernährung und Bewegung, war die Reaktion vieler Mütter und Väter. Sie fühlen sich in ihrem Eltern-Kind-Alltag verstanden, sehen sich aber auch mit eigenen Herausforderungen in der Erziehung konfrontiert.

Im Juni 2008 erhielten Peb und Pebber bzw. ihr Gestalter Martin Reinl den Fernsehpreis Weißer Elefant auf dem Filmfest München. Die Laudatio hielt der Schauspieler Uwe Ochsenknecht.

Gründungsmitglieder

Die Gründungsmitglieder waren das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die Lebensmittelwirtschaft, vertreten durch den Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (BLL), die Centrale Marketing-Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft (CMA), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), der Bundeselternrat (BER), der Deutsche Olympische Sportbund/Deutsche Sportjugend (DOSB/DSJ), die Spitzenverbände der Gesetzlichen Krankenkassen, vertreten durch den Bundesverband der Innungskrankenkassen (IKK)und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

Expertenbeirat

Er konstituierte sich im Oktober 2005. Der Expertenbeirat unterstützt die Arbeit von peb mit wissenschaftlicher Expertise. 14 Wissenschaftler vertreten die Bereiche:

  • Kinderernährung
  • Prävention im Gesundheitswesen
  • Psychologie
  • Sportwissenschaft
  • Epidemiologie
  • Public Health
  • Kommunikation
  • Bildungswesen
  • Sozial- und Gesundheitswissenschaft

Mitglieder


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