Plagiarius

Plagiarius

Plagiarius ist ein seit 1977 vergebener deutscher Negativpreis für besonders auffällige Produktkopien. Der Begriff soll auf den antiken römischen Epigrammatiker Martial zurückgehen, der einen Kopisten seiner Werke mit diesem Wort (eigentlich Seelenverkäufer, Sklavenhändler, vergleiche „Plagiat“) bezeichnete (Epigramme 1,52). [1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Den Plagiarius begründete 1977 Professor Rido Busse, seither vergibt ihn jedes Jahr der gleichnamige Verein [2]. Er hat sich zu einem anerkannten PR-Werkzeug im Kampf gegen die Produktpiraterie entwickelt. Zu den Laudatoren gehören bekannte Persönlichkeiten wie Hans-Olaf Henkel oder Lothar Späth. In den Jahren 1998–2000 wurde zusätzlich der Plagiarius-Toy-Preis vergeben.

Die Trophäe ist ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase. Die Nase symbolisiert die Gewinne, die sich Plagiatoren durch ihr Tun verdienen.

Museum Plagiarius

Museum Plagiarius

Seit dem 26. März 2007 betreibt der Verein im Südpark der Stadt Solingen nahe dem ehemaligen Hauptbahnhof das Museum Plagiarius, in dem rund 250 Plagiate und die dazu gehörigen Originale ausgestellt sind. Mit der Einrichtung dieses Museums hat die Aktion Plagiarius zum Ziel, die Öffentlichkeit von den Ausmaßen sowie Schäden und Gefahren der weltweiten Produktfälschungen zu informieren (51° 9′ 52″ N, 7° 4′ 58″ O51.1645119444447.0826438888889).

Das Museum Plagiarius ist Teil des Südpark in Solingen, der im Rahmen der Regionale 2006 entwickelt wurde. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Reinhard Angelis in Köln, das zuvor bereits die Umgestaltung der direkt angrenzenden Güterhallen im Südpark von Solingen durchgeführt hatte.[3]

Weblinks

Belege

  1. Vortrag zu Plagiaten incl. Begriffsherkunft
  2. Die Preisträger
  3. Caroline Helmenstein: "Das Museum Plagiarius in Solingen" in: archimaera (Heft 2/2009).

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  • PLAGIARIUS — is est, qui sine vi, dolo malo, sciens abducit homines liberos et ingenuos, venditque pro servis, aut supprimit: Vel is est, qui alienos servos abducit sine vi et plerumque sine furto, fugam persuadet ac fugitivos celat. Grammatici, Ἀνδραποδιςτὴς …   Hofmann J. Lexicon universale

  • Plagiarĭus — (lat.), 1) hieß in Rom Einer, welcher die Leute drückte, um das Ihrige brachte; od. welcher wissentlich einen freien Menschen als Sklaven kaufte od. verkaufte, od. auf verbotene Weise zum Kriegsdienste warb, od. fremde Sklaven an sich zog od.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Plagiarĭus — (lat.), eigentlich soviel wie Menschenräuber, Seelenverkäufer; dann derjenige, der einen literarischen Diebstahl begeht (s. Plagiat) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Plagiarius — Plagiarius, lat., Menschenräuber; der Verüber eines gelehrten Diebstahls, eines Plagiats; plagium, Menschenraub …   Herders Conversations-Lexikon

  • Plagiarius — Pla|gi|ar, der; s, e u. Pla|gi|a|ri|us, der; , ...rii (veraltet): Plagiator …   Universal-Lexikon

  • plagiarius — /pleyjiyeriyas/ In the civil law, a kidnapper See plagium …   Black's law dictionary

  • plagiarius — Singular of plagiaru …   Ballentine's law dictionary

  • Museum Plagiarius — Plagiarius ist ein seit 1977 vergebener deutscher Negativpreis für besonders auffällige Produktkopien. Der Begriff soll auf den antiken römischen Epigrammatiker Martial zurückgehen, der einen Kopisten seiner Werke mit diesem Wort (eigentlich… …   Deutsch Wikipedia

  • plagiaire — [ plaʒjɛr ] n. • plagiere 1584; lat. plagiarius « celui qui vole les esclaves d autrui », du gr. plagios « oblique, fourbe » ♦ Personne qui pille ou démarque les ouvrages des auteurs. ⇒ contrefacteur, copiste , imitateur. « Des compilateurs à… …   Encyclopédie Universelle

  • Tempotaschentuch — Logo der eingetragenen Bild /Wortmarke Packung Tempotaschentücher (neues Design) …   Deutsch Wikipedia

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