Pippin der Bucklige

Pippin der Bucklige
Karl der Große und Pippin der Bucklige, darunter ein Schreiber. Kopie aus dem 10. Jahrhundert von einem verlorenen Original aus den Jahren zwischen 829 und 836

Pippin der Bucklige (* um 770; † 811 im Kloster Prüm in der Eifel) war der erste Sohn Karls des Großen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seine erste Friedelehe schloss Karl der Große mit Himiltrud. Das Kind, welches aus dieser Verbindung hervorging, benannte Karl nach seinem Vater Pippin dem Jüngeren. Seinen weiteren Namen Der Bucklige erhielt Pippin auf Grund einer Missbildung am Rücken. Ob er diese körperliche Entstellung schon von Geburt an trug, oder ob er sie durch eine Krankheit wie etwa Skoliose erhielt, kann heute nicht mehr eindeutig festgestellt werden.

Pippin war ursprünglich der vollberechtigte Thronfolger. Dieses Recht verlor er, nachdem Karl weitere Söhne bekam, die aus der Ehe mit seiner dritten Frau Hildegard entstammten. Zwei von ihnen wurden später vom Papst gekrönt. Möglicherweise wurde die erste Ehe Karls des Großen als nicht vollwertig betrachtet, da Himiltrud lediglich eine Mätresse gewesen sein soll[1]. In Folge dessen verlor Pippin sein ursprüngliches Erbrecht nach der Taufe seines Halbbruders Karlmann, der nun den Namen Pippin erhielt. Wahrscheinlicher ist jedoch die Annahme, dass ein körperlich Behinderter nicht auf dem Thron geduldet worden wäre. Er hätte nicht dem Königsheil entsprochen.

Im Jahre 792 unternahm Pippin zusammen mit einigen fränkischen Adligen einen Umsturzversuch, um wieder an die Macht zu gelangen[1]. Die Motive der Franken und der geplante Ort des Anschlags können heute nicht mehr ermittelt werden. Der Plan konnte jedoch nicht in die Tat umgesetzt werden, da Pippin durch den Kaplan Fardulf verraten wurde. In einem Schauprozess verurteilte man alle Mitwissenden des geplanten Anschlags. Während ein Großteil der fränkischen Adligen hingerichtet wurden, verbannte man Pippin in die Abtei Prüm[1], wo er auch den Rest seines Lebens verbrachte.

Siehe auch

  • Pippin, Broadway-Musical (1972) von Stephen Schwartz, das sehr frei auf der Biographie Pippins des Buckligen beruht

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c Einhard, Vita Caroli Magni Kap 20

Weblinks

 Commons: Pippin der Bucklige – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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