Pinnow (Uckermark)

Pinnow (Uckermark)
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Pinnow führt kein Wappen
Pinnow (Uckermark)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Pinnow hervorgehoben
53.066666714.083333345
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Uckermark
Amt: Oder-Welse
Höhe: 45 m ü. NN
Fläche: 12,93 km²
Einwohner:

916 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km²
Postleitzahl: 16278
Vorwahl: 033335
Kfz-Kennzeichen: UM
Gemeindeschlüssel: 12 0 73 440
Adresse der Amtsverwaltung: Gutshof 1
16278 Pinnow
Webpräsenz: www.amt-oder-welse.de
Bürgermeister: Walter Kotzian (CDU)
Lage der Gemeinde Pinnow im Landkreis Uckermark
Angermünde Berkholz-Meyenburg Boitzenburger Land Brüssow Carmzow-Wallmow Casekow Flieth-Stegelitz Gartz (Oder) Gerswalde Göritz Gramzow Grünow Hohenselchow-Groß Pinnow Lychen Mark Landin Mescherin Milmersdorf Mittenwalde Nordwestuckermark Oberuckersee Passow Pinnow Prenzlau Randowtal Schenkenberg Schöneberg Schönfeld Schwedt/Oder Tantow Temmen-Ringenwalde Templin Uckerfelde Uckerland Zichow BrandenburgKarte
Über dieses Bild

Pinnow ist eine Gemeinde im Südosten des Landkreises Uckermark in Brandenburg (Deutschland). In der Gemeinde befindet sich der Verwaltungssitz des Amtes Oder-Welse, dem weitere vier Gemeinden angehören.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde Pinnow liegt zwischen den uckermärkischen Städten Schwedt/Oder und Angermünde. Charakteristisch für das Grundmoränengebiet sind die kuppigen Hügel und die zahlreichen zum Teil abflusslosen Seen in den Senken, von denen der Felchowsee, der unter Naturschutz steht, hervorzuheben wäre. Die Umgebung Pinnows ist durch intensive Landwirtschaft und viele Windenergieanlagen gekennzeichnet.

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung besteht aus 10 Gemeindevertretern.

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)[2]

Geschichte

Das als Angerdorf angelegte Klostergut Pinnow wurde 1354 erstmals erwähnt.

Prägend für die jüngere Geschichte des Ortes war die Errichtung eines Munitionswerkes 1931, dessen Anlagen und Bunker nach 1945 gesprengt wurden. Die Bunkerreste waren noch 1968 im Wald des Objektes zu finden. Die Nationale Volksarmee (NVA) der DDR betrieb hier bis 1990 das Instandsetzungswerk Pinnow (IWP). In den Objekten des Geländes wurden Flugabwehrraketen sowjetischer Bauart, u. a. Flüssigbrennstoff-Raketen, gewartet, die damals im so genannten Komplex 050 (ein Konvoi aus etwa 20 schweren LKW und Anhängern sowjetischer Bauart mit Abschussrampen, Raketen, Leittechnik und Antennen) in der Nacht über die Straße und nach einem Auffahrunfall 1968 vor den Toren des Erdölverarbeitungswerkes Schwedt ab 1969 auch per Bahn angeliefert wurden. Auch Wasserbombenwerfer, Messtechnik und Funktechnik der NVA-Volksmarine wurde repariert und geeicht. Für die Militärflugplätze der Luftstreitkräfte wurden Eisabtaugeräte auf der Basis des LKW IFA G5 und des MiG-17-Düsenaggregates gebaut. Mitte der 1980er Jahre wurden auch Panzerabwehrraketen in Lizenz produziert.

Das gesamte Objekt war in einzelne abgesperrte und bewachte Zonen 1 bis 4 aufgeteilt, wo je nach militärischer Wichtigkeit an der angelieferten Technik gearbeitet wurde. Das Betreten war nur unter Vorlage eines gültigen Zonenausweises am Kontrollpunkt möglich. Die Zone 4 (sogenanntes Zentrales Treib- und Schmierstofflager) war dabei besonders gesichert, die dort stationierten Soldaten und Beschäftigten hatten keinen Kontakt zu den übrigen Soldaten und Beschäftigten des IWP, denen auch das Betreten dieser Zone 4 nicht gestattet war. Die Absicherung des Geländes wurde sogar mit Signaldrahtanlagen realisiert.

Nach der politischen Wende siedelte sich auf dem Gelände eine Explosionsstoff-Entsorgungsfirma an, die Munition, Flugkörper, Raketen, Minen, Handgranaten, Zünder und pyrotechnisches Material aus osteuropäischer Herstellung demontiert, demilitarisiert und entsorgt. [3] Seit 2007 arbeitet das Unternehmen auch im großen Umfang an der Entsorgung von NATO-Munition und-Raketen.[4]

Der Name Pinnow ist ein älterer Begriff und bedeutete früher Wurzelkloben.

Verkehrsanbindung

Pinnow liegt an der Bahnstrecke von Schwedt/Oder nach Angermünde und der fast parallel verlaufenden Bundesstraße 2.

Sehenswürdigkeiten

Pinnower Kirche

In der Liste der Baudenkmale in Pinnow (Uckermark) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmale.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Liselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VIII, Uckermark, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2

Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. http://www.amt-oder-welse.de/amtsblatt/documents/Pinno0844.pdf
  3. Bericht in manager-magazin.de aus dem Jahr 1992
  4. Betrieb in der Uckermark entsorgt 50.000 NATO-Raketen - Märkische Allgemeine, 21. Januar 2008

Weblinks

 Commons: Pinnow (Uckermark) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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