Pilzdecke

Pilzdecke

Die Flachdecke ist ein Bauteil und bezeichnet eine unterzugslose Decke.

Inhaltsverzeichnis

Flachdecke

Bei diesem Tragsystem trägt die Deckenplatte ihren Lasten nicht über Unterzüge in die Stützen ab, sondern ist punktförmig durch Stützen und etwaige Wände gestützt. Üblicherweise bestehen heutzutage die Flachdecken aus Stahlbeton oder bei größeren Stützweiten ab ungefähr 9 m aus Spannbeton. Die Vorteile sind insbesondere eine einfache Schalung und Herstellung, geringere Konstruktionshöhe als die Trägerdecke, glatte Deckenuntersichten und bei Bürogebäuden die freie Leitungsführung der Installationen und große Flexibilität in der Raumeinteilung. Als nachteilig sind das höhere Deckengewicht als bei der Plattenbalkendecke, die größere Verformungsempfindlichkeit sowie die aufgrund des zweiachsigen Lastabtrages schwierigere Bemessung der erforderlichen Bewehrung zu nennen. Insbesondere der Krafteinleitung am Stützenkopf, auch Durchstanzen genannt, ist dabei besondere Beachtung bei Bemessung und Ausführung zu schenken. Werden in die Decke zur Gewichtsreduktion Hohlkörper zwischen der tragenden Bewehrung als Abstandhalter eingebaut, wie bei den BubbleDeck-Flachdecken, so ergibt sich eine Reduktion des Eigengewichts von 25 bis 35 Prozent gegenüber dem Vollquerschnitt, was größere Stützweiten ermöglicht.

Pilzdecke

Die ersten unterzugslosen Decken waren Pilzdecken. Bei diesen werden die Stützen unterhalb der Decke pilzhutförmig verbreitert. Dadurch ist der Lastabtrag der Decke in die Stütze aufgrund eines gleichmäßigeren Verteilung der Spannungen in der Decke besser. Erste Pilzdecken wurden Anfang des letzten Jahrhunderts in den USA gebaut, in Europa erstellte der Schweizer Robert Maillart die erste unterzugslose Decke.

Slim floor Decke

Bei den slim floor Flachdecken erfolgt der Lastabtrag der Decke auf die Stützen durch deckenbündig eingebaute Stahl- oder Stahlverbundträger, wobei die Decken aus Ortbeton oder Betonfertigteilen bestehen können. Dieses Deckensystem wurde in Skandinavien entwickelt und ist dort weit verbreitet.

Literatur

  • Gotthard Franz, Kurt Schäfer: Konstruktionslehre des Stahlbetons. Band II: Tragwerke, Teil A: Typische Tragwerke. Springer-Verlag Berlin, ISBN 3-540-16861-3.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pilzdecke — Pilzdecke,   Bautechnik: kreuzweise bewehrte, mit den Stahlbetonstützen biegefest verbundene, ebene Stahlbetondecke ohne Unterzüge und Balken …   Universal-Lexikon

  • Pilzdecke — auch als punktförmig gestützte Stahlbetonplatte bezeichnet, besteht aus einer mindestens 0,20 m dicken Stahlbetonplatte, die unmittelbar auf Stützen mit oder ohne verstärkten Kopf aufgelagert ist . Die Verbindung zwischen Platte und Stütze kann… …   Erläuterung wichtiger Begriffe des Bauwesens

  • Flachdecke — Die Flachdecke ist ein Bauteil und bezeichnet eine unterzugslose Decke. Inhaltsverzeichnis 1 Flachdecke 2 Pilzdecke 3 Slim Floor Decke 4 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Maillart — (* 6. Februar 1872 in Bern; † 5. April 1940 in Genf) war ein Schweizer Bauingenieur, Brückenbauer und Unternehmer. Mit dem neuen Werkstoff Stahlbeton schuf er Anfang des 20. Jahrhunderts viele richtungsweisende Bogenbrücken und weitgespannte… …   Deutsch Wikipedia

  • Bereitschaftssiedlung Marl — Dieser Artikel behandelt die Stadt Marl in Nordrhein Westfalen; zur gleichnamigen Gemeinde in Niedersachsen siehe: Marl (Dümmer). Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Eisenbahnviadukt Bern — Die Aarebrücke Das Viadukt Talwegmulde, im Hintergrund Aarebrücke Das Lorraineviadukt (alternativ auch Eisenbahnviadukt Bern) ist ein 1092 m[1] langes …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bekannter Ingenieure — Siehe auch: Liste von Erfindern, Liste der Biographien, Kategorie:Ingenieur, Erfinder, Konstrukteur, Liste Persönlichkeiten der Elektrotechnik A Ingenieur Lebensdaten Erfindungen, Leistungen, ingenieurwissenschaftliche Tätigkeiten Roman Abt… …   Deutsch Wikipedia

  • Marl — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Essig — Essig, eine 3–13prozentige wässerige Lösung von Essigsäure. Je nach Herkunft unterscheidet man: 1. Weinessig, der, mit Wein hergestellt, neben Essigsäure noch Weinsäure, Bernsteinsäure, Glyzerin sowie Ester dieser Säuren enthält, die dem… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Essig — (Acētum), Gemenge von Essigsäure (s.d.) mit viel Wasser und sehr geringen Mengen zufälliger fremder Substanzen, entsteht durch Oxydation des Alkohols (Aufnahme von Sauerstoff), wenn man Wein, Bier oder gegorene Obstsäfte bei einer Temperatur von… …   Kleines Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”