Pietro Centranico

Pietro Centranico

Pietro Centranigo, auch Centranico oder Barbolano war der 28. Doge von Venedig. Er regierte von 1026 bis 1032.

Leben

Centranigo entstammte einer der alten tribunizischen Familien, die aus Heraclea kommend, sich am Rialto angesiedelt hatte.

Er wurde von der Volksversammlung (arengo) nach der Absetzung seines Vorgängers durch ein Abkommen verschiedener Familien gegen den Kandidaten der Orseolo, Domenico Flabanico, gewählt. Zwar war sein Vorgänger durch die Volksversammlung abgesetzt worden, die sich damit gegen eine Erbmonarchie, wie sie von den Orseolo angestrebt wurde, ausgesprochen hatte. Andererseits hatten es die Orseolo durch ihre geschickte Außen- und Heiratspolitik verstanden, Bindungen zu europäischen Herrscherfamilien zu knüpfen, die nach wie vor ihre Partei unterstützten.

Das Dogenamt

Sein Regierungsantritt stand unter schlechten innen- und außenpolitischen Vorzeichen. Poppone, der Patriarch von Aquileia, schürte wie schon unter seinem Vorgänger nach Kräften Unruhe. In einer von Papst Johannes XIX. einberufenen Synode war es ihm gelungen, die Vorherrschaft des Patriarchats von Aquileia über das von Grado, das von Venedig aus beschickt wurde, zu erreichen.

Die Handelsprivilegien, die seinem Vorgänger durch den deutschen Kaiser Konrad II. gewährt worden waren, wurden nicht verlängert. Byzanz nahm den vertriebenen Dogen Ottone als Gast auf, behandelte ihn wie einen nahen Verwandten und zog Venedigs Handelsprivilegien zurück. König Stephan von Ungarn, dessen Tochter mit Ottone verheiratet war, meldete Ansprüche auf Dalmatien an, und eroberte eine Reihe von Küstenstädten, die von Pietro II. Orseolo für Venedig annektiert worden waren.

Die Summe von außenpolitischen Misserfolgen, die das Wirtschaftsleben der Stadt schwer beeinträchtigten, und seine Unfähigkeit, die Venezianer für sich zu gewinnen, führten schließlich zu seiner Absetzung. Man rief Ottone aus dem byzantinischen Exil zurück, während sein Bruder Orso, Patriarch von Grado, als Regent amtierte. Im folgenden Jahr verstarb Ottone im byzantinischen Exil, und die Orseolo-Familie setzte in einem Handstreich 1032 Domenico Orseolo als Dogen ein. Seine Regierung dauerte einen ganzen Tag, denn am nächsten Tag wählte die Volksversammlung den reichen Domenico Flabianico zum neuen Dogen. Domenico musste fliehen und ging nach Ravenna ins Exil.

Literatur

  • Claudio Rendina, Claudio. I Dogi. Storia e segreti. 2.ed. Roma 2003. . ISBN 88-8289-656-0
  • Andrea da Mosto: I dogi di Venezia. Milano2003. ISBN 88-09-02881-3



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