Auenlandschaft

Auenlandschaft
Rheinaue in Duisburg-Walsum / Dinslaken

Die Flussaue, auch nur Au(e) genannt, ist die vom wechselnden Hoch- und Niedrigwasser geprägte Niederung entlang eines Baches oder Flusses. Auen stehen als Teil der Flusslandschaft in permanentem Austausch mit dem Fluss selbst und seinem Einzugsgebiet. Die Oberflächenstrukturen und Lebensraumbedingungen werden vorrangig vom Fluss bestimmt. Durch den Wechsel von Überflutung und Trockenfallen sind Auen sehr dynamische Lebensräume mit unterschiedlichsten Standortbedingungen, die mosaikartig untereinander verzahnt sind. Auenökosysteme beherbergen eine große Vielfalt von Pflanzen und Tieren auf engstem Raum.

Flussauen sind Produkte des Holozäns und wurden durch die Schmelzwasser der vergangenen Eiszeit aus der Niederterrasse herauspräpariert. Man findet in der Flussaue fluviale Sedimente, wie Sande und Kiese, aber vorwiegend Auenlehme, die zur Bildung der typischen Auenböden wie Vega oder Tschernitza geführt haben.

Der Raum wurde in den vergangenen Jahrhunderten stark verändert und der menschlichen Nutzung angepasst. Die Flussaue ist heute ein außerordentlich wichtiger und vielfältig genutzter Raum für den Menschen und seine Tätigkeiten. Daher erklärt sich auch die Häufigkeit von alten Ortsnamen auf -au. Die Flussaue gilt als guter Siedlungsraum, da er eben und dadurch für die Erschließung und Bebauung besonders gut geeignet ist. Nach der Rodung des Auwaldes wurde die Aue meist nur als Weide genutzt, da der Boden für die ackerbauliche Nutzung zu feucht war.

Jedoch ist es nicht abzuleugnen, dass größere Eingriffe in die Auenlandschaft Hochwasserprobleme verursachen können. Begradigte Flüsse weisen weitaus weniger Überschwemmungsgebiete auf, als das normalerweise der Fall ist. Wenn dann größere Hochwasser auftreten, ist es nicht auszuschließen, dass sich das Wasser dann seinen Weg in die Städte bahnt.

Durch die Hochwasserereignisse an Rhein, Oder, Donau und Elbe wurde die Erkenntnis gewonnen, dass die Flussaue zum Gewässer gehört und einen natürlichen Retentionsraum bildet. Seitdem sollen die Siedlungsbereiche die Überschwemmungsgebiete nicht weiter einengen.

In der Schweiz hat der Bund 1992 Auengebiete unter besonderen Schutz gestellt (Verordnung über den Schutz der Auengebiete von nationaler Bedeutung. 28. Oktober 1992).

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