Physikalischer Verein

Physikalischer Verein
Eingang in der Robert-Mayer-Straße
Sternwarte des Physikalischen Vereins
Erinnerungstafel an den Stern-Gerlach-Versuch

Der Physikalische Verein wurde am 24. Oktober 1824 auf Anregung von Johann Wolfgang von Goethe von physik- und chemieinteressierten Ärzten und Bürgern in Frankfurt am Main als Ergänzung zur Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft gegründet. Schon kurz nach Gründung des Vereins taten sich meteorologisch interessierte Mitglieder zusammen und führten Wetterbeobachtungen durch. Von 1838 bis etwa 1920 führte der Verein im Auftrag des Hohen Senats der Stadt Frankfurt die Zeitbestimmung für die öffentlichen Uhren von der ersten Sternwarte im Turm der Frankfurter Paulskirche durch. Als im Jahr 1914 die Frankfurter Universität gegründet wurde, brachte der Physikalische Verein acht seiner naturwissenschaftlichen Institute in die Stiftung ein. Seither fördert der Verein die naturwissenschaftlichen Institute und die physikdidaktische Ausbildung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Insgesamt vergibt der Physikalische Verein jedes Jahr vier Stiftungspreise; zwei davon werden an Jugendliche verliehen, die in der Amateurforschung auf dem Gebiet der Astronomie oder Umwelttechnik besondere Leistungen erbracht haben.

Im Gebäude des Physikalischen Vereins unternahmen die Physiker Otto Stern und Walther Gerlach im Jahr 1922 das als Stern-Gerlach-Versuch bekanntgewordene, für die Erforschung der Quantenmechanik bedeutende Experiment der Beobachtung der Richtungsquantelung von Drehimpulsen von Atomen. Eine am südlichen Eingang des Gebäudes angebrachte Tafel mit grafischer Darstellung des Versuchsaufbaus erinnert daran.

Bis 2001 war in diesem Gebäude die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität mit den Fachbereich Physik untergebracht. Seit dem Auszug steht das Gebäude weitgehendst leer.

Inhaltsverzeichnis

Aktuelles

Heute hat der Physikalische Verein mehr als 1.500 Mitglieder. Von Ende der hessischen Sommerferien bis Anfang der Winterferien sowie von Ende der Winterferien bis zu den Sommerferien gibt es freitags regelmäßig Vorträge zu verschiedenen Themen der Astronomie und Astrophysik. Mittwochs findet das Vorstellungsprogramm Aus Naturwissenschaft und Technik statt, in dem Wissenschaftler und Ingenieure ihre Forschungsergebnisse und Entwicklungen präsentieren. Jeweils zum Anfang des Sommer- und Wintersemesters findet eine Reihe Schülervorlesungen statt, die sich speziell an Schüler der Gymnasialen Oberstufe richten. Seit 1996 stiftet der Verein den Christian Ernst Neef-Forschungspreis, mit welchem Leistungen im Bereich des Umweltschutzes gewürdigt werden. Teilnehmen können u.a. Schüler und Studenten unter einem Alter von 22 Jahren. [1][2]

Vor und nach den Vorträgen, sowie zu besonderen Anlässen besteht für Besucher die Möglichkeit der Besichtigung der Sternwarte auf dem Vereinsgebäude. Zusätzlich betreibt der Verein die Hans-Ludwig-Neumann-Sternwarte auf dem Kleinen Feldberg im Taunus, an der etwa 200 Kleinplaneten entdeckt wurden, darunter (204852) Frankfurt.

Ehrenmitglieder

Einzelnachweise

  1. Christian Ernst Neef-Forschungspreis. Website des Physikalischen Vereins Frankfurt. Abgerufen am 27. Januar 2011.
  2. Ausschreibung des Christian Ernst Neef-Forschungspreis 2011. Website des Physikalischen Vereins Frankfurt. Abgerufen am 27. Januar 2011. (PDF-Datei; 85,6 KB)
  3. Harald Lesch wird Ehrenmitglied. Abgerufen am 11. September 2011.
  4. a b Verleihung der Ehrenmitgliedschaft des Physikalischen Vereins. Abgerufen am 11. September 2011.

Weblinks

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