Philipp von Berg

Philipp von Berg
Philipp von Berg

Philipp von Berg (* 12. März 1816 in Düsseldorf; † 1866 in Mönchengladbach) war ein deutscher römisch-katholischer Priester sowie Abgeordneter der preußischen Nationalversammlung und des preußischen Abgeordnetenhauses.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jugend und Studienjahre

Am 12. März 1816 wurde Philipp von Berg als Sohn des preußischen Hauptmanns Karl Wilhelm von Berg und der geborenen Gräfin Henriette Philippine Sophie von Bentheim in Düsseldorf geboren. Seine Jugend verbrachte Philipp von Berg in Köln; nach dem Abitur studierte er in Bonn und später in Berlin Jura, Philosophie und Geschichte. Nach der Verwicklung in ein Duell und einer anschließenden Haftstrafe, die er auf der Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz verbüßte, beginnt von Berg das Studium der Theologie in Bonn.

Priester und Abgeordneter

1843 wird er in Köln zum Priester geweiht. Nachdem er zuerst in Vilich bei Bonn als Kaplan tätig war, ernannte man ihn 1847 zum Ersten Kaplan an der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Jülich. Hier fand er in der Politik sein neues Betätigungsfeld. Auf dem Jülicher Marktplatz soll er eine flammende Reden gehalten und sich auch sonst für die Revolution von 1848 eingesetzt haben.

Am 8. Mai 1848 wurde er dann in die preußische Nationalversammlung gewählt, wo er mit seinen Reden hervortrat, die ihr Echo auch in der von Friedrich Engels und Karl Marx herausgegebenen Neuen Rheinischen Zeitung fanden. Mit der Auflösung der preußischen Nationalversammlung sah sich von Berg zugleich der obrigkeitlichen Verfolgung ausgesetzt. 1850 wurde ihm wegen angeblichen Aufruhrs der Prozess gemacht, doch endete das Verfahren mit einem Freispruch.

Nach dem Prozess wurde er 1850 zum geistlichen Rektor in Bergheim und einige Jahre später auch zum Vikar an der Kölner Hauptpfarrkirche St. Kolumba ernannt. 1859 wurde er erneut ins preußische Abgeordnetenhaus gewählt. Das bereits angespannte Verhältnis zu seinen Vorgesetzten verschlechterte sich dabei zusehends, so dass der Erzbischof Johannes von Geissel ihn 1862 als Pfarrer nach Gustorf bei Grevenbroich schickte.

Pfarrer in Gustorf

In Gustorf war er dann maßgeblich an der Gründung des Bürger-Schützenvereins der Pfarre Gustorf beteiligt, dem er als Grundkapital[1] 15 Reichstaler spendete. Der neue Schützenverein stand von Anfang an in Konkurrenz zur bereits seit einigen Jahrhunderten existierenden Katholischen Bruderschaft St. Sebastianus, die mehr und mehr an Rückhalt verlor und ihre Aktivitäten in der Folge auf Gindorf beschränken musste.

Im Jahr 1864 erkrankte Philipp von Berg an einem Gehirnleiden, an dem er 1866 im Alexianer-Kloster in Mönchengladbach verstarb<.

Einzelnachweise

  1. siehe Schmitz 2004, S. 153

Literatur

  • Ferdinand Frensdorff: Berg, Philipp von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 364 f.
  • Friedrich Schmitz: Berühmte Grevenbroicher. In: Festschrift zum Schützenfest vom 4. Sept. - 7. Sept. 2004. Hrsg. vom Bürgerschützenverein 1849 Grevenbroich e. V. Grevenbroich 2004, S. 146–161

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Philipp von Heinsberg — Philipp I. von Heinsberg (* um 1130; † 13. August 1191 bei Neapel) war von 1167 bis 1191 Erzbischof des Erzbistums Köln und Erzkanzler von Italien. Er war der zweitälteste Sohn von Goswin II., Herr von Heinsberg, und dessen Frau Adelheid von… …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp von Schwaben — Philipp von Schwaben; Miniatur aus einer Handschrift um 1200, Kloster St. Gallen Philipp von Schwaben (* August 1177; † ermordet 21. Juni 1208 in Bamberg) aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1190 bis 1191 als „Elekt“ gewählter Bischof des …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp von Luetzelburg — Nacimiento 1880 Fallecimiento 1948 Residencia Alemania, Brasil Nacionalidad alemán …   Wikipedia Español

  • Philipp von Pestel — Philipp v. Pestel (1834) Medaille zu Pestels Verabschiedung als Oberpräsident der Rhe …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp von Nablus — Großmeisterwappen Philipps von Milly Philipp von Milly, auch bekannt als Philipp von Nablus (* um 1120; † 3. April 1171), war Herr von Nablus, Herr von Oultrejordain und der siebte Großmeister der Templerordens. Philipp war der Sohn von Guido von …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp von Daun-Falkenstein — Graf Philipp von Daun Falkenstein (* um 1514; † Frühjahr 1554) war ein deutscher Adliger, durch Abstammung und Erbe Herr von Oberstein, Broich und Haus Bürgel. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe und Nachkommen 3 Abstammung 4 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp von Milly — Großmeisterwappen Philipps von Milly Philipp von Milly, auch bekannt als Philipp von Nablus (* um 1120; † 3. April 1171), war Herr von Nablus, Herr von Oultrejordain und der siebte Großmeister des Templerordens …   Deutsch Wikipedia

  • Graf von Berg — Bergischer Löwe in Wappenform 14. Jahrhundert nach Gustav Droysen, 18 …   Deutsch Wikipedia

  • Herzog von Berg — Bergischer Löwe in Wappenform 14. Jahrhundert nach Gustav Droysen, 18 …   Deutsch Wikipedia

  • Grafen von Berg — Die Grafen von Berg Altena prägten den Anfang der Grafschaft Berg. Zu den ersten urkundlichen Nachweisen zählt eine Urkunde von Kaiser Heinrich IV. aus dem Jahr 1101, die Adolf I. von Berg als Grafen von Berg bestätigte. Stammsitz war Burg Berge… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”