Philipp Wilhelm Jung

Philipp Wilhelm Jung

Philipp Wilhelm Jung (* 16. September 1884 in Nieder-Flörsheim; † 9. September 1965 in Worms) war ein deutscher nationalsozialistischer Politiker.

Leben

Jung, Sohn eines Lehrers, war studierter Jurist. Seit 1927 war er Mitglied der SA und ständiger Verteidiger des NSDAP-Gauleiters der Rheinpfalz, Josef Bürckel.[1] 1930 trat er in die NSDAP ein und wurde 1931 NSDAP-Kreisleiter von Worms.[1] Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde er 1933 Präsident des Hessischen Landtages. Nach der Absetzung von Wilhelm Ehrhard durch die Nationalsozialisten, denen dieser kritisch gegenüber stand, wurde Jung zum kommissarischen Oberbürgermeister der Stadt Mainz berufen. Bereits im Mai 1933 wurde er in diesem Amt von Robert Barth abgelöst. Jung war ab März 1933 Staatsrat und anschließend ab 20. September 1933 ernannter Ministerpräsident des Volksstaates Hessen. Er löste in dieser Funktion Ferdinand Werner ab, der ebenfalls Mitglied der NSDAP war. Philipp Wilhelm Jung blieb bis zum 1. März 1935 Ministerpräsident, als der „Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen“ Jakob Sprenger diese Funktion mitübernahm.

Anschließend war er Regierungspräsident der Saarpfalz, ehe er während des Zweiten Weltkrieges als Bürgermeister Wiens eingesetzt wurde. Er löste in dieser Funktion am 14. Dezember 1940 Hermann Neubacher ab und wurde selbst am 30. Dezember 1943 durch Hanns Blaschke ersetzt.

In der Nachkriegszeit ließ sich Jung als Notar in Wald-Michelbach nieder.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 292.

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