Philipp I. (Braunschweig-Grubenhagen)

Philipp I. (Braunschweig-Grubenhagen)

Philipp I., Herzog von Braunschweig-Grubenhagen (* 1476; † 4. September 1551 in Herzberg), aus der Familie der Welfen, war Fürst im Fürstentum Grubenhagen.

Er war der zweite Sohn Albrecht II. von Braunschweig-Grubenhagen und dessen Frau Elisabeth, geb. Gräfin von Waldeck.

Nach dem Tode seines Vaters 1485 stand er zunächst unter der Vormundschaft seines Vetters Heinrich und seiner Mutter Elisabeth. Bereits 1486 trat er aber auch schon selbst urkundend auf. Die Regierung übernahm er 1494. Im Jahre 1510 wurde unter seiner Herrschaft das Schloss Herzberg bei einem Brand fast vollständig zerstört. Nach dem kinderlosen Tode seines Vetters Heinrich im Dezember 1526 erbte Philipp dessen Teil des Fürstentums Grubenhagen und konnte so das gesamte Territorium des Fürstentums wieder seit langer Zeit unter einer Hand vereinigen.

Philipp gehörte als einer der ersten Fürsten zu den Anhängern der Reformation. Er war bereits 1521 auf dem Reichstag zu Worms anwesend und trat 1526 dem Torgauer Bund bei. Zusammen mit anderen Fürsten schloss er 1531 den Schmalkaldischen Bund. Anschließend reformierte er die Klöster in seinem Fürstentum, erließ 1538 eine Kirchenordnung für sein Fürstentum und erklärte die päpstliche Lehre für abgeschafft. 1546 nahm mit seinen Söhnen an einem Feldzug im Schmalkaldischen Krieg in Süddeutschland teil, der vor Ingolstadt erfolglos endete. Damit zog er sich zunächst den Zorn Kaisers Karl V. auf sich. Nach der völligen Niederlage der Evangelischen wurde er 1548 von Strafe freigesprochen wieder in den alten Stand eingesetzt.

Philipp war der letzte der Vertreter des Hauses Grubenhagen, der den Titel „Herzog von Braunschweig“ führte. Erst seine Nachfolger führten den bei den welfischen Fürsten üblichen Titel „Herzog zu Braunschweig und Lüneburg“. Nach seinem Tode 1551 folgte ihm zunächst sein Sohn Ernst in der Regierung, nach dessen Tode 1567 folgte Philipps Sohn Wolfgang. Als auch dieser 1595 ohne männliche Nachkommen starb, folgte Philipps gleichnamiger Sohn Philipp II.. Mit dessen kinderlosen Tode im darauffolgenden Jahr starb die Grubenhagener Linie der Welfen aus.

Nachkommen

Philipp I. war zwei Mal verheiratet. Mit der ersten Frau hatte er ein Kind. Sie starb 1509 vermutlich im Kindbett.

  • Philip (1509–1512)

Er heiratete dann Katherine von Mansfeld (* 1. Oktober 1501; † 1535).

  • Ernst III. (IV.) (* 17. Dezember 1518; † 2. April 1567), Herzog von Braunschweig-Grubenhagen ∞ Anne Margaret von Pommern-Stettin (1551–1567)
  • Elisabeth (* 18. März 1520; † 1520)
  • Albrecht (* 20. Oktober 1521; † 20. Oktober 1546, gefallen)
  • Phillip (* 10. Juni 1523; † 1531)
  • Katherin (* 30. August 1524; † 24. Februar 1581) ∞ Johann Ernst Herzog von Sachsen-Coburg; ∞ Philipp II, Graf von Schwarzburg-Leutenberg
  • Johann (* 28. Mai 1526; † 2. September 1557 gefallen in Schlacht von Saint-Quentin, Frankreich)
  • Barbara (* 25. Januar 1528; † 1528)
  • Wolfgang (* 6. April 1531; † 14. März 1595), Herzog von Braunschweig-Grubenhagen ∞ Dorothea von Sachsen-Lauenburg (1567–1595)
  • Philipp II. (* 2. Mai 1533; † 4. April 1596), Herzog von Braunschweig-Grubenhagen ∞ Clara von Braunschweig-Wolfenbüttel (1595–1596)

Literatur

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Albrecht II. Herzog zu Braunschweig-Lüneburg
Fürst von Braunschweig-Grubenhagen

1494–1551
Ernst IV.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Philipp II. (Braunschweig-Grubenhagen) — Herzog Philipp II. von Braunschweig Grubenhagen (* 2. Mai 1533; † 4. April 1596) war von 1595 bis 1596 Fürst im Fürstentum Grubenhagen. Mit ihm starb 1596 die Grubenhagener Linie der Welfen aus. Aus der Ehe seines Vaters Herzog Philipp I. von… …   Deutsch Wikipedia

  • Braunschweig-Grubenhagen — Das Wappen der Calenberg Grubenhagenschen Landschaft an einem Gebäude in der Göttinger Innenstadt Das Fürstentum Grubenhagen ist ein im 13. Jahrhundert entstandenes Teilfürstentum des Herzogtums Braunschweig Lüneburg auf dem Gebiet des heutigen… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst IV. (Braunschweig-Grubenhagen) — Herzog Ernst von Braunschweig Grubenhagen Herzberg Ernst III. (IV.) von Braunschweig Grubenhagen Herzberg (* 17. Dezember 1518 in Osterode am Harz; † 2. April 1567 auf Schloss Herzberg in Herzberg) war Herzog von Braunschweig Grubenhagen aus dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst III. (Braunschweig-Grubenhagen) — Herzog Ernst von Braunschweig Grubenhagen Herzberg Ernst III. (IV.) von Braunschweig Grubenhagen Herzberg (* 17. Dezember 1518 in Osterode am Harz; † 2. April 1567 auf Schloss Herzberg in Herzberg) war Herzog von Braunschweig Grubenhagen aus dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht II. (Braunschweig-Grubenhagen) — Albrecht II., Herzog zu Braunschweig Lüneburg (* 1. November 1419; † 15. August 1485) war Fürst von Grubenhagen, regierte von 1440 bis zu seinem Tod 1485. Albrecht II. war dritter Sohn des Herzogs Erich I., Enkel des Herzogs Albrecht I., war bei… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich IV. (Braunschweig-Grubenhagen) — Heinrich IV. von Braunschweig Grubenhagen (* 1460; † 6. Dezember 1526 in Salzderhelden), aus dem Geschlecht der Welfen, war Fürst von Braunschweig Grubenhagen. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Erich von Braunschweig-Grubenhagen — (* 1478; † 14. Mai 1532 in Fürstenau) war von 1508 bis 1532 Fürstbischof von Paderborn und Osnabrück und im Jahr 1532 gewählter Bischof von Münster. Leben Erich war das jüngste Kind des Herzogs Albrecht II. von Braunschweig Grubenhagen und dessen …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp I. — Philipp hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Philipp 2 Philipp I. 3 Philipp II. 4 Philipp III. 5 Philipp IV./... 6 Philipp …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp II. — Philipp hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Philipp 2 Philipp I. 3 Philipp II. 4 Philipp III. 5 Philipp IV./... 6 Philipp …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp III. — Philipp hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Philipp 2 Philipp I. 3 Philipp II. 4 Philipp III. 5 Philipp IV./... 6 Philipp …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”