Philipp Foltz

Philipp Foltz
Kaiser Friedrich Barbarossa und Herzog Heinrich der Löwe in Chiavenna (1176)

Philipp von Foltz (* 11. Mai 1805 in Bingen am Rhein; † 5. August 1877 in München) war ein deutscher Maler.

Philipp von Foltz war der Sohn des Malers Ludwig Foltz, von dem er auch seinen ersten künstlerischen Unterricht bekam. Mit 20 Jahren ging Foltz 1825 nach München, wo er vom Direktor der Kunstakademie, dem Maler Peter von Cornelius, als Schüler angenommen wurde. Schon bald durfte Foltz seinem Lehrer bei Arbeiten an den Fresken in der Glyptothek und unter den Arkaden assistieren.

Im neuen Königsbau gestaltete Foltz zusammen mit Wilhelm Lindenschmit d. Ä. das Schreibzimmer der Königin; 23 Darstellungen, welche Friedrich Schillers Balladen zum Thema haben. Daneben wurde ein kleiner Salon mit 19 Bildern ausgestaltet, welche Gottfried August Bürgers Gedichte zum Inhalt haben.

Während dieser Zeit schuf Foltz auch eine Reihe von Ölbildern, teils im Stil der Romantik, teils der Genremalerei. Sein bekanntestes Werk davon war 1833 „Der Abschied König Ottos I. nach Griechenland“.

Im Herbst 1835 unternahm Foltz eine Studienreise nach Rom. Dort entstand im darauffolgenden Winter das monumentale Werk „Des Sängers Fluch“ nach dem gleichnamigen Gedicht von Ludwig Uhland. Nach dreijährigem Aufenthalt in Italien kehrte er nach München zurück und wurde kurze Zeit später vom König Maximilian II. zum Professor der Kunstakademie ernannt.

Teils als Dank, teils als Auftrag des Königs schuf Foltz für das Maximilianeum zwei monumentale Bilder: „Demütigung Kaiser Friedrichs I. vor dem Herzog Heinrich dem Löwen“ und „Perikles, von Kleon und seinem Anhang wegen der Bauten auf der Akropolis von Athen angegriffen“.

Zwischen 1865 und 1875 avancierte Foltz zum Königl. Bayer. Zentralgalerie-Direktor. Als solcher machte er sich zwar u.a. um die Kunst im Königreich Bayern sehr verdient, sah sich aber auch infolge der von ihm vertretenen und äußerst umstrittenen Restaurierungsmaßnahmen nach der Methode Max von Pettenkofers und der Übermalung von Bildern und ähnlichen Missgriffen heftiger Anfeindungen ausgesetzt.

1869 wurde er geadelt. Im Alter von 72 Jahren starb Prof. Philipp von Foltz am 5. August 1877 in München.

Als Vertreter der Historienmalerei legte Foltz großen Wert auf genaue Komposition und gewissenhafte Ausführung seiner Werke; als Genremaler legte er den Schwerpunkt auf Leichtigkeit und Poesie. Nach heutiger Anschauung ist sein Werk allerdings eher als konversativ und akademisch einzuordnen.

Sein Bruder Ludwig Foltz war ein bekannter Architekt.

Werke (Auswahl)

  • Des Sängers Fluch
  • Demütigung Kaiser Friedrich I. vor dem Herzog Heinrich dem Löwen
  • Perikles, von Kleon und seinem Anhang, wegen der Bauten auf der Akropolis von Athen angegriffen
  • Jagdgesellschaft von Bayerns König Max II. 1858 (AZ vom 17. März 2008)

Literatur

  • Allgemeines Künstlerlexikon Band XLII 2004, S. 43.

Weblinks

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