Pflugk

Pflugk
Wappen der Pflugk (um 1560)

Die Familie Pflugk ist ein altes Adelsgeschlecht mit Ursprung in Böhmen, wo sie als „Pflug von Rabstein“ (tschechisch Pluhové z Rabštejna) bezeichnet werden. Schon im 12. Jahrhundert in der Elster- und Pleiße-Aue ansässig, waren die Pflugks den sächsischen Markgrafen, später den Kurfürsten und Königen treu ergeben. Sie galten als eine der vier Hauptsäulen des meißnischen Uradels. Die Namensangabe erfolgte zumeist ohne „von“.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Wurzeln dieser Familie liegen weit in der Vergangenheit. Der Sage nach stammen die Pflugk von der böhmischen Herrscherin Libuše und deren Gemahl Přemysl ab. Erstmals urkundlich erwähnt wird ein „Pluh“ (= Pflug) 1267, der in Diensten des Adligen Ulrich I. von Neuhaus stand und das in Südböhmen gelegenen Pluhow besaß.

Die älteste meißnische Besitzung von Abkömmlingen des böhmischen Stammes Pflugk war seit 1338 Schloss und Stadt Strehla an der Elbe. Ab 1349 traten sie in Knauthain im südlichen Umland von Leipzig in Erscheinung und beherrschten als treue Vasallen der Markgrafen von Meißen das Land an Elbe und Pleiße. Sie besaßen im Bornaer Raum Groitzsch; Rötha; Schloss, Stadt und Amt Pegau; Eythra, Mausitz, Löbnitz, Deutzen, Großhermsdorf und Wiederau.

In Böhmen war das Geschlecht von Beginn des 14. Jahrhunderts bis Ende des 16. Jahrhunderts auf den Burgen Rabenstein an der Schnella (Rabštejn nad Střelou, Gde. Manětín) und Königswart anzutreffen. Einige Nachkommen saßen auf den Herrschaften Schwarzenburg (Waldmünchen) und Sternstein (Neustadt an der Waldnaab) in der Oberpfalz und gehörten dem bayerischen Herrenstand an.

Wappenstein an der Andreaskapelle in Leipzig-Knautnaundorf für Caesar Pflugk (Eythra) und seine Frau

Die Reformation hat das Geschlecht in zwei Lager gespalten. Die Böhmen waren protestantischen Glaubens, die Pflugk in Eythra katholischen Glaubens. Sie haben sich im kirchlichen und weltlichen Bereich verdient gemacht. Viele Vertreter waren Kammerherren, Rittmeister und Obristen, vornehmlich in Diensten der Kurfürsten von Sachsen.

Persönlichkeiten

Wappen

Der Schild ist von Rot und Silber geviert. In Feld 1 und 4 eine schräge silberne Pflugschar und Feld 2 und 3 eine natürliche Reutel (Zweig der Haselnuss-Staude mit drei grünen Blättern). Auf dem gekrönten Helm zwei silberne Pflugschare, die mit Pfauenwedeln besteckt sind. Die Decken sind Rot und Silbern.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geschichte von Rabstein (tschechisch)
  2. Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren, Kröner-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8, S. 25 und 856.
  3. Inventarium diplomaticum historiae Saxoniae Superioris, S. 769

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