Pfefferminzbahn

Pfefferminzbahn
Straußfurt–Großheringen
Kursbuchstrecke (DB): 594
Streckennummer: 6721
Streckenlänge: 52,8 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Erfurt
Bahnhof, Station
0,0 Straußfurt
   
nach Ballstädt
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Wolkramshausen
Bahnhof ohne Personenverkehr
7,2 Weißensee (Thür.)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Unstrut
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Erfurt
Turmbahnhof – oben
12,6 Sömmerda Erfurt–Sangerhausen
Brücke über Wasserlauf (groß)
Lossa
Haltepunkt, Haltestelle
18,3 Kiebitzhöhe
Bahnhof, Station
21,3 Kölleda
   
nach Laucha
Haltepunkt, Haltestelle
24,7 Großneuhausen
Brücke über Wasserlauf (groß)
Lossa
Bahnhof, Station
28,6 Olbersleben-Ellersleben
Haltepunkt, Haltestelle
31,3 Guthmannshausen
   
NBS Erfurt–Leipzig geplant
Bahnhof, Station
35,1 Buttstädt (früher: Buttstädt Reichsbahn)
   
nach Rastenberg
   
Landesgrenze Thüringen/Sachsen-Anhalt
Haltepunkt, Haltestelle
39,8 Tromsdorf
   
Landesgrenze Sachsen-Anhalt/Thüringen
Bahnhof, Station
45,1 Eckartsberga (Thür.)
Haltepunkt, Haltestelle
47,7 Auerstedt
Haltepunkt, Haltestelle
50,5 Bad Sulza Nord
Planfreie Kreuzung – oben
Thüringer Bahn ApoldaNaumburg (Saale)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Thüringer Bahn von Apolda
Bahnhof, Station
52,8 Großheringen
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Saalbahn nach Jena
Strecke – geradeaus
Thüringer Bahn nach Naumburg (Saale)
Bahnhof Kölleda

Pfefferminzbahn ist der landläufige Name für die Bahnstrecke Straußfurt–Großheringen. Sie ist auch als Saal-Unstrut-Eisenbahn bekannt. Die Pfefferminzbahn ist eine Nebenbahn in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Sie führt von Straußfurt über Sömmerda und Kölleda zum Bahnknoten Großheringen.

Inhaltsverzeichnis

Name der Strecke

Zur Gründungszeit der Strecke war Kölleda ein Zentrum des Kräuteranbaus. Unter anderem zum Transport der Pfefferminze wurde die Bahnstrecke erbaut.

Geschichte

Stamm-Aktie über 100 Thaler der Saal-Unstrut-Eisenbahn-Gesellschaft

Mit dem Abschluss eines Staatsvertrages vom 31. Juli 1870 schufen Preußen und das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach die Voraussetzungen zum Bau der Saal-Unstrut-Eisenbahn. Die im gleichen Jahr in Kölleda gegründete Saal-Unstrut-Eisenbahn-Gesellschaft erhielt die preußische Konzession für den Bahnbau am 9. März 1872, die Konzession des Großherzogtums folgte am 11. April 1872. Die 53 Kilometer lange eingleisige Normalspurstrecke konnte jedoch erst am 14. August 1874 eröffnet werden.

Die enge finanzielle Ausstattung der Gesellschaft erlaubte nicht die Anschaffung des erforderlichen rollenden Materials, sodass man am 1. Juli 1874 die benachbarte Nordhausen-Erfurter Eisenbahn-Gesellschaft vertraglich beauftragte, den Betrieb auf der Strecke zu führen und die Verwaltung der Saal-Unstrut-Eisenbahn-Gesellschaft zu übernehmen. Durch überhöhte Baukosten, die der Generalunternehmer der Gesellschaft abgerechnet hatte, und die durch den Zusammenbruch des „Eisenbahnkönigs“ Strousberg 1873 mit eingeleitete und rund 20 Jahre währende Wirtschaftdepression war 1877 ein Zusammenbruch der SUE nicht zu vermeiden. Nach Abschluss des Konkurses ging die Bahn am 1. Januar 1882 auf die Nordhausen-Erfurter Eisenbahn-Gesellschaft über und wurde 1887 mit dieser in die Preußischen Staatseisenbahnen verstaatlicht.

Seit 2005 ist die Streckeninfrastruktur von der DB Netz AG an die Thüringer Eisenbahn GmbH verpachtet. Die Züge fährt nach wie vor die DB Regio AG. In den Jahren 2005–2006 wurde der östlich Sömmerdas gelegene Teil der Pfefferminzbahn modernisiert und für eine Geschwindigkeit von 80 km/h ertüchtigt. Auf diesem Abschnitt verkehren im Jahr 2009 Dieseltriebwagen der Baureihe 641 der Deutschen Bahn.

Streckenbeschreibung

Die Strecke führt von Straußfurt an der Bahnstrecke Nordhausen–Erfurt über Sömmerda und Kölleda am Südrand der Höhenzüge Schmücke und Finne entlang zum Bahnknoten Großheringen. Hier trifft sie auf die 1846 von der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete Thüringer Bahn sowie auf die Saalbahn nach Saalfeld.

In Sömmerda kreuzt die am 1. Oktober 1879 von der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt. Ab 1891 bestand in Buttstädt eine Verbindung mit der schmalspurigen Weimar-Rastenberger Eisenbahn, die in Guthmannshausen die Pfefferminzbahn kreuzte; sie gehörte später zur Centralverwaltung für Secundairbahnen Herrmann Bachstein. 1914 eröffnete die Preußische Staatseisenbahn in drei Abschnitten die Bahnstrecke Laucha–Kölleda.

Die Pfefferminzbahn beginnt und endet in Thüringen. Zwischen Buttstädt und Tromsdorf wird die Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt überschritten. Direkt vor dem Bahnhof von Eckartsberga führt die Strecke wieder auf Thüringer Gebiet.

Personenverkehr

  • 1880: täglich drei Zugpaare, Reisezeit rund 2 Stunden und 54 Minuten
  • 1913: täglich sieben Zugpaare, Reisezeit rund 2 Stunden und 14 Minuten
  • 1936: täglich sechs Zugpaare, Reisezeit rund 1 Stunde und 50 Minuten
  • 2006: täglich acht Zugpaare im Zweistundentakt, Reisezeit rund 1 Stunde und 29 Minuten
  • 2007: täglich dreizehn Zugpaare im Zweistundentakt mit Verstärkerfahrten, Reisezeit rund 1 Stunde und 24 Minuten
  • 2007: Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember wurde der Personenverkehr auf dem Abschnitt Straußfurt–Sömmerda eingestellt.
  • 2009: täglich zehn durchgehende Zugpaare Sömmerda-Großheringen mit Kreuzung in Olbersleben im Zweistundentakt mit Verstärkerzügen, Reisezeit 50 Minuten

Literatur

  • Die Deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835–1935. Deutsche Reichsbahn, Berlin 1935; Paul Lauerwald, Die Pfefferminz- und Finnebahn Straßfurt-Kölleda-Laucha/Großheringen, Wesseling 1997, ISBN 3-9804798-3-8.

Weblinks


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