Pfarrer Braun

Pfarrer Braun
Seriendaten
Deutscher Titel Pfarrer Braun
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Produktionsjahr(e) seit 2002
Produktions-
unternehmen
Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft
Länge 90 Minuten
Episoden bisher 20 in 8 Staffeln
Genre Kriminalfilm, Heimatfilm, Komödie
Produktion Rainer Poelmeyer
Idee Rainer Poelmeyer
Musik Martin Böttcher
Erstausstrahlung 17. April 2003 auf Das Erste
Besetzung
Ottfried Fischer
Pfarrer Guido Braun
Hans-Michael Rehberg
Bischof Manfred Hemmelrath
Hansi Jochmann
Margot Roßhauptner (Roßhauptnerin)
Peter Heinrich Brix
Hauptkommissar Albin Geiger
Gilbert von Sohlern
Monsignore Anselm Mühlich
Antonio Wannek
Armin Knopp

Pfarrer Braun ist eine humorvolle deutsche Krimireihe mit Ottfried Fischer in der Hauptrolle. Die Serie basiert lose auf der literarischen Figur des Paters Brown aus den Kurzgeschichten des Autors Gilbert Keith Chesterton.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Pfarrer Guido Braun kann es – trotz des ausdrücklichen Verbots durch seinen Bischof Hemmelrath – nicht lassen, sich in seiner jeweiligen Dienstgemeinde um geheimnisvolle Todesfälle zu kümmern. Diese erweisen sich aber nur allzu oft als heimtückische Morde – und wegen der damit verbundenen öffentlichen Aufmerksamkeit wird Braun etwa alle zwei bis drei Episoden von seinem Dienstherren in eine vermeintlich ruhige Gegend strafversetzt. Beim „Kriminalisieren“ – wie der Bischof sagt – gerät der Pfarrer mehr oder weniger zwangsweise mit der jeweiligen polizeilichen „Amtsgewalt“ aneinander, meist in Person des gutmütigen und leicht einfältigen Hauptkommissars Geiger, der aufgrund seiner „Erfolge“ ebenfalls häufig versetzt wird, zufällig vor Ort Seminare hält, Urlaub macht oder Amtshilfe für seine Kollegen leisten muss.

Figuren

Ottfried Fischer bei Dreharbeiten zu „Pfarrer Braun“ in Bamberg

Margot Roßhauptner, von Braun auch liebevoll „die Roßhauptnerin“ genannt, ist die Haushälterin des Pfarrers und kommentiert stets keck Pfarrer Brauns Umtriebe.

Armin Knopp ist der Messner des Pfarrers. In der ersten Folge („Der siebte Tempel“) kann ihn Braun als Gefängnisseelsorger in einem Hamburger Gefängnis von ungerechtfertigten Vorwürfen entlasten und so seine vorzeitige Entlassung auf Bewährung aus dem Strafvollzug erreichen; von diesem Zeitpunkt an ist er sein Begleiter und Gehilfe. Er verliebt sich in jeder Episode aufs Neue, wird aber fast überall „vom Liebespech verfolgt“.

Hauptkommissar Geiger wurde zufällig in die Nähe des Pfarrers strafversetzt. Er ist meist von Amts wegen für die Kriminalfälle zuständig, in die sich Braun einmischt. Allerdings wird schnell klar, weshalb auch er immer wieder seinen Dienstort wechseln muss: Er stellt sich für die ihm gestellte Aufgabe zu dumm an, ein „Fluch“ für den Pfarrer. Seit der dritten Episode ist zu beobachten, dass Braun und Geiger ein Zweckbündnis eingehen. Braun nutzt die polizeilichen Möglichkeiten wie Personenauskünfte, Gutachten oder DNA-Analyse und Geiger die Fähigkeiten Brauns, da sich der Kommissar insgeheim eine Beförderung erhofft.

Bischof Hemmelrath ist der Chef des Pfarrer Braun. Er ist gottesfürchtig, jedoch stets auf den Vorteil der Kirche (und seinen eigenen) bedacht, allerdings nicht besonders bibelfest. Während er dem Pfarrer stets das „Kriminalisieren“ verbietet, wettet er gerne mit diesem, versucht sich jedoch, wenn er verliert, um seinen Wetteinsatz zu drücken. Er erhofft sich eine baldige Berufung nach Rom, die jedoch mehrfach an verschiedensten Gründen scheitert.

Monsignore Mühlich, der Sekretär des Bischofs Hemmelrath, entpuppt sich als Gegenspieler Brauns, versucht zu intrigieren, wo er nur kann – und zieht dabei oft den Kürzeren. Er ist es auch, der – immer wenn Hemmelrath und Braun wetten, wer eine Bibelstelle kennt – diese dem Bischof verrät. Mühlich kann auch gelegentlich gegen Braun punkten, unterliegt jedoch letztlich.

Episodenübersicht

Siehe auch die Liste der Pfarrer-Braun-Episoden

Der siebte Tempel (2003)

Erstausstrahlung: Do. 17. April 2003 auf Das Erste
Der siebte Tempel ist die erste Episode der Reihe. Pfarrer Braun wird als Gefängnispfarrer nach Hamburg versetzt, nachdem er durch kriminalistische Ermittlungen in die Schlagzeilen geraten war. Als Seelsorger lernt er den inhaftierten Jugendlichen Armin Knopp kennen. Es gelingt Braun - indem er die Verpflichtung im Beichtgeheimnis gegenüber einem Inhaftierten etwas nassforsch umgeht - die teilweise Unschuld des Jungen zu beweisen und so seine vorzeitige Entlassung auf Bewährung zu erreichen. Aufgrund dieser neuerlichen Ermittlungen folgt die nächste Strafversetzung Brauns prompt, dieses Mal nach Nordersand, einer fiktiven Nordseeinsel. Braun, seine Haushälterin Margot Roßhauptner und Armin als Messdiener übernehmen eine kleine katholische Gemeinde. Brauns Vorgesetzter Bischof Hemmelrath will ihn dadurch vom Verbrechen der Großstadt fernhalten. Doch selbst in tiefster Provinz trifft Braun auf rätselhafte Vorkommnisse und als die reiche Witwe Groenewold - für deren verstorbenen Ehemann Braun gegen "tätige Nächstenliebe" nicht ganz kirchenlegal eine lateinische Messe liest - unerwartet stirbt, kann Braun nachweisen, dass unter anderem ein Dr. Hermann Teusch das Erbe der Witwe erschleichen wollte.

Das Skelett in den Dünen (2003)

Erstausstrahlung: Fr. 25. April 2003 auf Das Erste
Die zweite Episode spielt ebenso auf der Nordseeinsel. Am Strand wird durch den Sohn Geigers – des örtlichen Polizeichefs – ein Skelett entdeckt, das die sterblichen Überreste des Künstlers Wigbert Münzing darstellt. Seltsam ist nur, dass jener scheinbar noch immer in vollen Zügen lebt. Schließlich kann Braun dem Obdachlosen Onno eine zweite Existenz nachweisen.

Ein verhexter Fall (2004)

Erstausstrahlung: Do. 15. April 2004 auf Das Erste
Nach seinen neuerlich untersagten Ermittlungen wird Braun nun in den Harz strafversetzt. Dort hat er mit dem die Ökumene liebenden Pastor Happe zu kämpfen, dessen „hippe“ Art dem Pfarrer die Nerven raubt. Zudem hat Bischof Hemmelrath seinem Problempfarrer Braun ein Gelöbnis aufgezwungen, nicht mehr zu „kriminalisieren“, doch dieses muss er schon bald erneut brechen. Es ergeben sich neue Erkenntnisse in einem Mordfall, der bereits als aufgeklärt galt. Ein Lehrer namens Rinke wurde ermordet und die gehörlose Schülerin Antonia sitzt als Täterin in Haft, doch ihr Freund Winfried behauptet, er sei der wahre Täter. Mit Hilfe von zwei ausgelegten Schweinsköpfen und deren Insektenbefall kann Pfarrer Braun beweisen, dass Rinke entgegen der Zeugenaussagen nicht auf dem Brocken ermordet wurde, sondern in seinem Haus. Dieser Beweis führt zu dem wahren Mörder.

Der Fluch der Pröpstin (2004)

Erstausstrahlung: Fr. 22. April 2004 auf Das Erste
Ebenfalls im Harz spielt diese Episode. Ein Restaurator namens Manuel Castelnuovo wird zum Freund des Pfarrers, als dieser seinen geheimen Schlemmerkeller neben dem Raum entdeckt, in dem Castelnuovo das Grab der Pröpstin Friederike restauriert. Als der Hund Castelnuovos und dieser selbst geheimnisvoll sterben, ermittelt Pfarrer Braun, dass sein Freund nicht nur viele Geliebte hatte, sondern dass es auch einige Feinde des Restaurators gab. Einer oder eine muss gefährliche Pilzsporen ausgelegt haben, die zum Tode des Gigolos führten.

Kulisse für Episode 3 und 4, das Harzer Berg-Panorama, von links nach rechts: Rehberg, Achtermannshöhe, Brocken, Wurmberg

Bruder Mord (2005)

Erstausstrahlung: Di. 31. März 2005 auf Das Erste
Nachdem Braun vergeblich versucht hatte, im Harz abzunehmen, schickt Hemmelrath Braun diesmal zur Fastenkur in ein rheinisches, von einem Wassergraben umgebenes Kloster. Dort findet Armin, der Braun per Boot mit Würsten und Fleisch versorgt, den toten Pater Bonifatius. Dieser habe sich selbst umgebracht, meint Abt Nicodemus. Doch auch Pater Pankraz stirbt, beide hatten mit Übersetzungen von Texten zu tun, die beweisen, dass das Papsttum nicht auf Petrus zurückgeht und somit keine Grundlage habe. Der Abt wollte diese Brisanz vertuschen. Braun muss in einem Kloster ohne Strom und Internet – und zum ersten Male mit Erlaubnis des Bischofs – „kriminalisieren“.

Adel vernichtet (2005)

Erstausstrahlung: Di. 14. April 2005 auf Das Erste
Auf Schloss Falkenberg am Rhein wird ein Falke seiner Schwanzfedern beraubt und damit entstellt. Der Baron von Falkenberg muss ihn töten, jemand scheint es auf die Familie Falkenberg abgesehen zu haben. Doch alle Feinde aus dem Mittelalter und deren Nachfahren scheinen ausgestorben. Zwischen Weinfesten, einer vom Tod der Mutter gezeichneten Adelsfamilie und der herbstlichen Rheinlandschaft kommt Braun auf Gärtner Karl Rabe, mit dem etwas mehr als nur sein Name nicht zu stimmen scheint.

Der unsichtbare Beweis (2006)

Erstausstrahlung: Do. 14. September 2006 auf Das Erste
Monsignore Mühlich, der Sekretär des Bischofs, empfiehlt, Pfarrer Braun in die sächsische Provinz nach Pfaffenberg zu versetzen. Doch mit der Gemütlichkeit dort ist es bald vorbei, als mehrmals täglich Touristenströme die kleine Kirche und das Pfarrhaus ablichten wollen. Während einer Hochzeitsfeier wird die Fremdenführerin Rosa ermordet. Ihr (Ex-)Freund Matej bittet, unter dringendem Tatverdacht stehend, Pfarrer Braun um Kirchenasyl, als ihn die aufgebrachten Gäste der Feier verfolgen. Kommissar Geiger, der zufällig im Elbsandsteingebirge ein Überlebenstraining absolviert, kann in diesem Fall schließlich entscheidend weiterhelfen.

Drei Särge und ein Baby (2006)

Erstausstrahlung: Do. 21. September 2006 auf Das Erste
Die Reederin Susanna Vogelsang soll ihre beiden Ex-Männer ins Grab gebracht haben, was Braun neugierig macht, als in der Nacht des ersten Hochzeitstages auch der dritte Ehemann eines unnatürlichen Todes stirbt. Gleichzeitig erblickt in Brauns Bett das Baby einer jungen Tschechin das Licht dieser Welt. Bischof Hemmelrath ist entsetzt, weil er bei einem Besuch im Pfarrhaus irrtümlich annimmt, Pfarrer Braun und seine Haushälterin Roßhauptner wären die Eltern. Pfarrer Braun klärt die Vergangenheit der Reederin auf, die nach dem dritten Todesfall einem vehementen Spießrutenlauf im Ort ausgesetzt ist (hauptsächlich ausgehend von der Mutter ihres ersten Mannes) und nun abwechselnd sehr persönlichen Zuspruch zweier honoriger Herren, des örtlichen Bestattungsunternehmers Graf und des Pathologen Dr. Storz, erfährt.

Kein Sterbenswörtchen (2006)

Erstausstrahlung: Do. 28. September 2006 auf Das Erste
Durch eine Erbschaft bekäme die katholische Amtskirche fünf Millionen Euro, wenn Braun eine Gemeinde im sächsischen Liebwitz übernähme. Mit dem Geld soll Braun eine der evangelischen Kirchen ersteigern und sie in ein katholisches Gotteshaus umwandeln. Doch das Gebäude steht ganz im Interesse der Bürgermeisterin Herrgesell, die daraus ein Feuerwehrhaus machen will. Sie versteht es, das ehemals sozialistische Dörfchen gegen Braun aufzubringen. In diesem Chaos findet Braun heraus, dass ein verstorbener Friedrich Dobertin, Mann der Erblasserin, zu seinen Lebzeiten ein Kosmonaut, später Lottomillionär und Laienschauspieler war. Vor allen Zuschauern verstarb er auf der Bühne an einem tatsächlichen Herzinfarkt – zufällig während seiner Sterbeszene. Neben Dobertin standen die heutige Bürgermeisterin, die verdächtige Bankdirektorin Renate Ziese und ebenso die attraktive Carmen Schneider, die Geliebte Dobertins, auf der Bühne. Jede hatte ein Motiv, nur Braun kann die Mörderin ermitteln. Er geht zunächst der Frage nach, wo die Lottomillionen geblieben sind und weshalb Liebwitz plötzlich so viele neue Hotels bekam.

Ein Zeichen Gottes (2007)

Erstausstrahlung: Do. 29. März 2007 auf Das Erste
Braun wird zum wiederholten Male versetzt. Diesmal setzen der Bischof und vor allem Mühlich dem Geistlichen einen besonders schweren Brocken vor. Braun muss in das von ihm als Oberbayern verschmähte Franken. Als Braun im kleinen Ort Kursdorf mit der katholischen Lehre gegen eine lokale Wundererscheinung nicht konkurrieren kann, beschließt er der Sache nachzugehen. Dabei entdeckt er den toten Lokalreporter des Ortes. Auch Kommissar Geiger und seine renitente Mutter (Ingrid van Bergen) verschlägt es im Urlaub in das Örtchen und er übernimmt flugs die Aufsicht über die Mordermittlung, um seiner Mutter wenigstens zeitweise zu entgehen. Bei der Aufklärung dieses Falls muss Braun gegen raffinierte Devotionalienhändler und einen Einwohner, der als Laienprediger auftritt, vorgehen. Bischof Hemmelrath sieht zudem das „Wunder“ als Gelegenheit, sich mit einem anerkennenden Bericht darüber eine Beförderung nach Rom zu verschaffen. Braun jedoch deckt das vermeintliche „Wunder“ als Schwindel auf und Hemmelrath ist vor dem Vatikan blamiert.

Das Erbe von Junkersdorf (2007)

Erstausstrahlung: Do. 5. April 2007 auf Das Erste
Die Gräfin Marietta von Junkersdorf liegt im Sterben und will kurz vor ihrem Tod ihre Jugendliebe Max kirchlich ehelichen, um der Verwandtschaft das Erbe zu nehmen. Nach der Trauung stürzt der Hausmeister vom Turm des Anwesens. Es beginnt ein Rausch ums Erben, in dessen Bann auch die Krankenschwester gezogen zu sein scheint. Max, der Diener der Burg und langjähriger Geliebte der Gräfin, stürzt über eine Treppe, die jemand absichtlich vereist hat, und stirbt. Die Verwandten werden immer verdächtiger. Zu allem Überfluss mischen sich Hemmelrath und Mühlich in die Erbsache ein. Sie erfahren, dass ein Bischof namens Ackermann ebenso an der Burg interessiert ist. Die Roßhauptnerin hat ebenfalls geerbt und muss sich mit ihrer Stiefschwester um einen Bauernhof streiten, dessen Wert höher zu sein scheint, als die Schwester zugeben will.

Braun unter Verdacht (2007)

Erstausstrahlung: Do. 12. April 2007 auf Das Erste
Braun soll in einem Nonnenkloster das Treuegelöbnis der Novizinnen (Ewiger Profess) begleiten, doch scheint im Kloster einiges nicht zu stimmen. Nachts wird der Privatdetektiv Hermann Rammstet ermordet. Braun entdeckt als erster die Leiche und wird für den Mörder gehalten. Nur auf Kautionszahlung der Kirche wird er freigelassen. Um das Geld auf jeden Fall zurückzubekommen, erlaubt Hemmelrath dem Pfarrer das „Kriminalisieren“. Der ermordete Detektiv hatte Akten über einige Nonnen angelegt. So schleicht sich die Roßhauptnerin zu weiteren Nachforschungen in das Kloster ein und nach der Entdeckung eines Geheimganges kommt Braun einem lang zurückliegenden ungeklärten Mordfall auf die Spur. (Diese Folge wurde im Bamberger Kloster Michelsberg und in der Altstadt von Bamberg gedreht)

Die Gärten des Rabbiners (2008)

Erstausstrahlung: Do. 3. April 2008 auf Das Erste
Brauns neue Gemeinde liegt in der Nähe einer jüdischen Gemeinde in Potsdam. Bei einem Mord in der Synagoge stirbt ein Geselle einer Gärtnerei. Geiger verdächtigt den Rabbi Seelig. Braun jedoch ermittelt, dass sich zwei Gärtnereien um die Rechte an der Bepflanzung des Schlossparks Sanssouci stritten. Sohn und Tochter aus beiden Gärtnerfamilien lieben sich heimlich und Braun will eine Versöhnung herbeiführen, dabei entdeckt er, dass der Ermordete eine sensationelle Blumenzwiebel gezüchtet hat. In dieser Episode wird ein Blick in die jüdische Kultur und Glaubenstraditionen geworfen.

Heiliger Birnbaum (2008)

Dreharbeiten für Heiliger Birnbaum mit (von links) Antonio Wannek, Patrick Mölleken und Peter Heinrich Brix

Erstausstrahlung: Do. 10. April 2008 auf Das Erste
Damit Pfarrer Braun die bevorstehende Ernennung von Bischof Hemmelrath zum Kardinal nicht stören kann, versetzt ihn der Bischof in das tief protestantische Ribbeck im Havelland. Dort werden im Tourismuswahn Birnenstücke beim Abendmahl gereicht. Theodor Fontanes Gedicht über den Birnbaum spielt in Ribbeck.

Der evangelische Pastor Lehmkuhl bricht kurz nach Brauns Ankunft in der Abendandacht tot zusammen, ein Birnenstück war anscheinend vergiftet. Außerdem verschwindet der Baumstumpf, der von dem originalen Birnbaum in Fontanes Gedicht übrig geblieben ist und der in der Kirche ausgestellt war. Ein verdächtiger Hotelier wollte den Baumstumpf als Attraktion für sein Hotel, aber auch ein Apotheker war an dem Baum interessiert, um ihn gentechnisch zu rekonstruieren. Geiger verdächtigt die Mutter des Pastors, die jedoch auch kurze Zeit später stirbt. Pfarrer Braun ermittelt in einem Verbrechen mit tiefem protestantischen Hintergrund.

Im Namen von Rose (2009)

Erstausstrahlung: Do. 9. April 2009 auf Das Erste
Braun landet nun im Saarland. Nach dem Tod ihres Manns kehrt Altkommunistin Rose Assmann aus dem Exil nach St. Florian zurück und liegt mit ihrem Luxus-Hausboot „Richelieu“ vor Anker. Kaum dass Braun mit seinem bescheidenen Hausboot „Jeanne d'Arc“ neben Rose ankert, da das Pfarrhaus wegen Einsturzgefahr noch nicht bezugsfertig ist, fischen er und Messdiener Armin den alten Weinhändler Konz tot aus dem Wasser. Teile dieser Folge wurden in Saarburg gedreht, das aber nicht im Saarland, sondern in Rheinland-Pfalz liegt.

Glück auf! Der Mörder kommt! (2009)

Erstausstrahlung: Do. 16. April 2009 auf Das Erste
Braun kann nun im saarländischen St. Florian das renovierte Pfarrhaus beziehen. Ein Taubenhaus im Garten sorgt für Schmutz und Lärm. Das Erdgeschoss des Pfarrhauses dient als Proberaum der „Saar-Palomas“, dem Bergmannschor, der sich um ein Dutzend Brieftauben kümmert - die Hinterlassenschaft von Brauns Vorgänger. Als Chormitglied Adolf Zwickel unter merkwürdigen Umständen von der Leiter fällt und sich das Genick bricht, muss Braun wieder „kriminalisieren“.

Schwein gehabt! (2010)

Erstausstrahlung: Do. 1. April 2010 auf Das Erste
Auch an seinem neuesten Einsatzort, der Insel Usedom, hat es Pfarrer Braun mit Mord zu tun: Der Schweinezüchter Karl Gützkow stirbt bei einem fingierten Jagdunfall. Doch der Fall ist verstrickter als zunächst vermutet wird.

Kur mit Schatten (2010)

Erstausstrahlung: Do. 8. April 2010 auf Das Erste
Die Milliardärin Christa Menge weilt zur Kur im Grandhotel Ahlbeck auf Usedom. Als Katholikin gehört sie daher zu Brauns Gemeinde. Christa Menge hat sich unsterblich und leidenschaftlich in den litauischen Lebemann Wiktor verliebt, der sie aber auf unschöne Weise um fünf Millionen Euro erleichtert. Kurz darauf findet die Rosshauptnerin Wiktor tot in der Whirlpoolwanne des Hotels liegen und Christa Menge wird erpresst. Pfarrer Braun bemüht sich gewohnt aktiv um Aufklärung. Der ihm zur Seite stehende Hauptkommissar Geiger erfährt diesmal unfreiwillige Amtshilfe polnischer Kollegen. Zeitgleich muss Braun sich noch um den gewaltsamen Tod eines jungen ortsansässigen Kleinkriminellen kümmern und wird von Bischof Hemmelrath angegangen, Christa Menge zu einer Spende von einer halben Million Euro an die katholische Kirche zu bewegen.

Grimms Mördchen (2010)

Erstausstrahlung: Do. 21. Oktober 2010 auf Das Erste
Monsignore Mühlich hat einen Schulfreund, Pfarrer Hummel aus Kassel. Als er diesen tot auffindet, ernennt er, weil er nicht an einen natürlichen Tod glaubt, Pfarrer Braun zu Hummels Nachfolger. Mühlich und Hummel waren Ende der 1970er Jahre Mitwirkende bei einer Schneewittchen-Aufführung. Plötzlich ist die Sterblichkeitsrate der damaligen Zwergendarsteller ungewöhnlich hoch. Pfarrer Braun darf nun ausnahmsweise mit Erlaubnis kriminalisieren.

Altes Geld, junges Blut (2011)

Erstausstrahlung: Do. 17. Februar 2011 auf Das Erste
Pfarrer Braun wird in sein geliebtes Oberbayern versetzt und will, um eine erneute Strafversetzung zu vermeiden, nicht mehr kriminalisieren. Jedoch wird er bald von Bischof Hemmelrath auf die Fährte eines verschwundenen Finanzberaters angesetzt, der wenig später ermordet aufgefunden wird. Braun erfährt, dass Hemmelrath mit dem Toten kirchliche Spendengelder vermehren wollte, und das Geld ist nun verschwunden.

Filmmusik

Martin Böttcher (2002)

Die Filmmusik schrieb der deutsche Komponist Martin Böttcher. Er erhielt den Auftrag, eine Titelmelodie im Stil der ebenfalls von ihm vertonten Pater Brown-Filme mit Heinz Rühmann zu schreiben (Das schwarze Schaf und Er kann’s nicht lassen). Musik aus den ersten beiden Folgen der Serie ist erschienen auf der CD „Pfarrer Braun und andere...“, Colosseum CST 8092.2. In der ersten Folge setzten die Produzenten auch das Original-„Sammelthema“ von „Pater Brown“ aus den Heinz-Rühmann-Kinofilmen ein, das auf der CD „Kriminalfilmmusik von Martin Böttcher“, Rough Trade 307.6518.2, veröffentlicht wurde.

In der Folge Ein Zeichen Gottes (und weiteren Folgen) werden einige Ausschnitte mit Filmmusiken anderer Spielfilme untermalt, so der Titel „Midnight in Bangkok“ aus dem Abenteuerfilm Die Diamantenhölle am Mekong (1964) und aus der Folge „Der Scheck“ (1968) aus der Krimiserie Das Kriminalmuseum (beides auf der CD „Kriminalfilm-Musik Martin Böttcher Vol. 2“ [1]) und ein Ausschnitt aus dem Titel „In der Gruft“ aus dem Edgar-Wallace-Film Der schwarze Abt (1963), auf der CD „Kriminalfilmmusik von Martin Böttcher“ [2].

Erfolg

Die Serie gilt, nicht zuletzt durch den Darsteller Ottfried Fischer, als Erfolg für die ARD. Mit bis zu acht Millionen Zuschauern gehört jede Erstausstrahlung zu den meistgesehenen Filmen des Tages.

Hintergrundinformationen

Die Kritik bescheinigte wiederholt den Episoden witzige Seitenhiebe auf Gesellschaft und Kirche. Dabei ist anzumerken, dass die katholische Kirche, selbst vertreten durch einen Pfarrer, Fachinformationen beisteuert. Daneben gibt es auch Insider-Anspielungen, so auf die Fernsehserie Irgendwie und Sowieso, mit der der Hauptdarsteller Ottfried Fischer den Durchbruch schaffte. Auch enthält die Serie zahlreiche Anspielungen auf andere Fernsehproduktionen (besonders: Der Bulle von Tölz) sowie Personen des öffentlichen Lebens. In „Ein verhexter Fall“ spielt Michael Lerchenberg einen Richter, gegenüber dem Bullen von Tölz tauschen Kirche und Staat also die Rollen.

Die „DDR-Kanumeisterin Friederike von Boest, geborene Müller“ (Der Fluch der Pröpstin) ist eine Anspielung auf die DDR-Schwimmmeisterin Birgit Boese, geborene Pabst. In „Irgendwie und sowieso“ spielte Fischer die Figur „Sir Quickly“. In „Drei Särge und ein Baby“ sagt Pfarrer Braun „Eine NSU-Quickly habe ich damals auch gehabt; da ham's mich Sir Quickly genannt!

Obwohl er dem Erzbistum Hamburg angehört, kann Pfarrer Braun offenbar in beliebige deutsche Kirchengemeinden versetzt werden. Auch Hauptkommissar Geiger kann ohne weiteres von einem Landeskriminalamt zum anderen wechseln. Bischof Hemmelrath wird immer wieder mit „Eminenz“ angeredet. Diesen Titel hätte er aber nur als Kardinal.

In der Folge Altes Geld, junges Blut foltern drei Rentner ihren Finanzberater in einem Keller, weil sie in der Finanzkrise ab 2007 fast ihr gesamtes Vermögen verloren hatten. Einen nahezu identischen Fall hatte es 2009 am Chiemsee gegeben.[3]

Dieser Artikel existiert auch als Audiodatei.

Einzelnachweise

  1. Kriminalfilmmusik Martin Böttcher Vol. 2 – Prudence 398.6534.2
  2. Kriminalfilmmusik von Martin Böttcher - Prudence 307.6518.2
  3. Anlageberater gekidnappt: Richter schickt Rentner-Gang ins Gefängnis im Stern vom 25. Februar 2010

Weblinks


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