Petrovice u Chabařovic

Petrovice u Chabařovic
Petrovice
Wappen von Petrovice
Petrovice u Chabařovic (Tschechien)
Paris plan pointer b jms.svg
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Ústí nad Labem
Fläche: 5233 ha
Geographische Lage: 50° 47′ N, 13° 59′ O50.78694444444413.978611111111530Koordinaten: 50° 47′ 13″ N, 13° 58′ 43″ O
Höhe: 530 m n.m.
Einwohner: 896 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 403 37
Kfz-Kennzeichen: U
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 2
Verwaltung
Bürgermeister: Zdeněk Kutina (Stand: 2007)
Adresse: Petrovice 529
403 37 Petrovice
Gemeindenummer: 568147
Website: www.obecpetrovice.cz
Lageplan
Lage von Petrovice u Chabařovic im Bezirk Ústí nad Labem
Karte
Hauptstraße im oberen Ortsteil
zentraler Ortsteil mit Gemeindeverwaltung
Olympia-Gedenkstein am Rundteil

Petrovice (deutsch Peterswald) ist eine Gemeinde mit 698 Einwohnern in Tschechien.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das langgestreckte Dorf liegt im Tal des Petrovický potok in 530 m ü.M. an der tschechisch-deutschen Grenze und besitzt einen Grenzübergang für Kraftfahrzeuge der nach Norden in den Ortsteil Hellendorf der Stadt Bad Gottleuba-Berggießhübel führt. Petrovice liegt an einer alten Passstraße, die zwischen dem Osterzgebirge und der Sächsisch-Böhmischen Schweiz von Sachsen nach Böhmen führt. Ende 2006 wurde die südlich vorbeiführende Autobahn D 8 / A 17 Prag-Dresden in Betrieb genommen. Petrovice verfügt seitdem über eine eigene Autobahnabfahrt.

Geschichte

Der Ort an der Passstraße wurde 1352 erstmals urkundlich erwähnt. Damals befand er sich im Besitz der Adelsfamilie Wartenberg. Zwischen 1506 und 1579 gehörte Peterswald zur Herrschaft Graupen (Krupka). Die Besitzer, die Herren von Sebottendorf, mussten Böhmen nach der Schlacht am Weißen Berg verlassen. 1623 kaufte Franz von Courier den Ort, er starb in der Schlacht bei Lützen. Anschließend folgten verschiedene adlige Besitzer und der Zwickauer Textilfabrikant Anton Balle. 1824 entstand links des Raitzabaches die Siedlung Neuhof, die ursprünglich zu Raitza (Rájec) gehörte und 1950 eingemeindet wurde.

1936 übergaben tschechoslowakische Staffelläufer an der Grenze das olympische Feuer auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Berlin an deutsche Sportler. Unmittelbar hinter der Grenze erinnert auf deutscher Seite ein Gedenkstein am Rundteil an dieses Ereignis.

Heute wird das Ortsbild durch die Stände vorwiegend asiatischer Zigaretten- und Textilhändler geprägt. Im Niederdorf hat sich am Fußweg zur früheren Meierei Hungertuch ein Bordell für Sextouristen etabliert.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Petrovice besteht aus den Ortsteilen Krásný Les und Petrovice (Peterswald) sowie den Ortslagen Adolfov (Adolfsgrün), (Schönwald), Nakléřov (Nollendorf), Panenská (Jungferndorf) und Větrov (Streckenwald). Auf den Ortsfluren liegen die Wüstungen Nový Dvůr (Neuhof), von der noch ein Haus erhalten ist sowie Hladov (Hungertuch), eine aufgelassene Meierei. Der Weiler Antonínov (Antonsthal) wurde 1970 zu Tisá eingegliedert.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche St. Nikolaus, erbaut um 1350 und 1793 umgebaut
  • Statue des Hl. Johannes von Nepomuk, von 1709
  • Pylone Ecce homo, 1874 von Anton Bauer errichtet
  • Tupolew Tu-104, die zu einer Gaststätte umfunktioniert wurde
  • Spätbarockes Kreuz auf dem Peterswalder Friedhof, 1793 von Joseph Beil gespendet, 2008 restauriert und neu geweiht
  • Madonna mit dem Kind, 1788 gespendet von Joseph Beil, vor dem Haus Nr. 15 im Unterdorf
  • Pestkreuz hinter dem Friedhof - erinnert an die 500 Seelen, die in den Pestjahren 1813/14 dort ihre ewige Ruhe fanden.

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

Weblinks


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