Petriplatz

Petriplatz
Blick Richtung Petrikirche Ende des 19. Jahrhunderts

Der Petriplatz mit der Petrikirche war der zentrale Platz in der mittelalterlichen Stadt Cölln bei Berlin. In den Platz mündet die Brüderstraße, die bei der ursprünglichen Lage des Schloßplatzes beginnt. Die Benennung steht – wie bei der Kirche, die ihm den Namen gab – im Zusammenhang mit der angrenzenden Fischerinsel und der Rolle des Heiligen Petrus als Schutzpatron der Fischer.

Der Petriplatz liegt im heutigen Berliner Ortsteil Mitte in der Nähe der Gertraudenbrücke und wurde nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg dann in den 1960er-Jahren durch die Neubebauung der Gegend um die Brüderstraße mit dem Staatsratsgebäude und der anliegenden Wohnbebauung sowie der Verkehrsachse Grunerstraße – Leipziger Straße fast vollständig beseitigt. Inzwischen wird er im Wesentlichen als Parkplatz genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Erschließung

Die folgenden Straßen beginnen heute am, oder tangieren den Petriplatz:

Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Petriplatz wesentlich kleiner, als es die heutige Freifläche bis zur Breiten Straße vermuten lässt. Auf der heute unbebauten Fläche befanden sich früher neben Petriplatz und der Petrikirche in dessen Mitte auch das Köllnische Rathaus, das den Petriplatz vom Köllnischen Fischmarkt an der Breiten Straße abtrennte. Weiterhin gab es eine Randbebauung, an die heute nur noch die Scharrenstraße erinnert.

Geschichte

Am 28. Oktober 1237 wurde Symeon, Pfarrer der Petrikirche zu Cölln, als Zeuge in einer Urkunde benannt. Diese Ersterwähnung wird allgemein als Geburtsdatum Berlins angesehen.

Aktuelles

Auf der Grundlage des Planwerks Innenstadt beschloss der Berliner Senat 2006 die Wiederherstellung und Bebauung des Petriplatzes in seinen ehemaligen Abmessungen und die Herrichtung als Stadtplatz an historischem Ort. Zur Platzgestaltung wurde im Herbst 2007 ein Wettbewerb für Architekten und Landschaftsplaner ausgeschrieben. Mit der Randbebauung soll der Stadtraum der Breiten Straße, Leipziger Straße und am Mühlendamm wiedergewonnen und ein städtischer Erlebnisbereich gestaltet werden.

Nach dem ersten Spatenstich durch die Senatsbaudirektorin Regula Lüscher Gmür am 5. März 2007 begann die Senatsverwaltung mit archäologischen Grabungen zur Untersuchung der historischen Keimzelle Berlins am Petriplatz. Dabei wurden die teilweise noch im Boden befindlichen Kirchenfundamente der Petrikirche freigelegt und vermessen. Neben den Grundmauern der Kirche wurden Bodenfunde des alten Cöllner Rathauses, der mittelalterlichen Bürgerhäuser und der Gräber der ältesten Cöllner Bürger entdeckt.

Mit dem Umbau des Petriplatzes ist auch eine Neugestaltung der ihn tangierenden Straßen verbunden: Rückbau der Breiten Straße und des Mühlendamms, sowie Erneuerung der Scharrenstraße, der Kleinen Gertraudenstraße und der Friedrichsgracht.

Die Ausgrabungsstätte ist zurzeit (2009/2010) von einem Bauzaun mit Schautafeln zu den aktuellen Grabungsergebnissen und dem Planungsvorhaben umgeben.

Weblinks

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