Peter von Lehmann

Peter von Lehmann
Generalleutnant Peter von Lehmann um 1872

Peter von Lehmann (* 23. November 1814 in Eystrup; † 16. November 1904 in Wiesbaden) war ein deutscher General und Numismatiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Peter Friedrich Ludwig von Lehmann kam in Eystrup an der Weser als Sohn des Oldenburger Rittmeisters Friedrich Lehmann und seiner Frau Charlotte, geborene Holscher zur Welt. Bei ihm als siebtem Sohn der Familie übernahm Großherzog Peter I. von Oldenburg die Patenschaft. Von 1823 bis 1830 besuchte Peter Lehmann das Gymnasium in Oldenburg und trat 1830 in das dortige Infanterie-Regiment (später IR 91) ein, in dem bereits seine älteren Brüder Louis Lehmann und Ernst Lehmann (beide später zeitweise Stadtkommandant von Oldenburg) dienten.

Nach Beförderung zum Oberleutnant wurde er 1843 in die oldenburgische Exklave Birkenfeld an der Nahe versetzt, dort wurde er 1849 als Hauptmann Kommandeur des dortigen (leichten) Infanterie-Bataillons. 1861 wurde er als Major zum Chef des Stabes der Oldenburgisch-Hanseatischen Brigade versetzt. 1864 wurde er Oberstleutnant und Kommandeur des 1. Bataillons des Oldenburgischen Infanterie-Regiments, 1865 Oberst und Regimentskommandeur.

Einsätze

1866 nahm er im Rahmen der Brigade Weltzien am Deutschen Krieg gegen Österreich teil, 1867 wurde das Oldenburger Infanterie-Regiment in die Preußische Armee übernommen. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 führte er die 37. Brigade bei der Einschließung von Metz und in vielen Schlachten, unter anderem denen von Mars-la-Tour, Gravelotte und Le Mans. Für seinen Einsatz in letzterer erhielt er am 28. Februar 1871 den Orden Pour le Mérite, wurde zum Generalmajor und Kommandeur der 60. Infanterie-Brigade in Saarburg befördert und am 16. Juni 1871 von Kaiser Wilhelm I. in den erblichen Adelsstand erhoben. 1876 erfolgte die Ernennung zum Generalleutnant und Kommandeur der Festung Mainz. Als solcher nahm er ein Jahr später seinen Abschied und nahm seinen Wohnsitz in Wiesbaden.

Ruhestand

Bereits während seiner aktiven Dienstzeit hatte er begonnen, Münzen zu sammeln, im Ruhestand widmete er sich nun ganz der Numismatik und verfasste unter anderem die Monographie über die Münzprägung der Maria von Jever. Sein Fachbereich lag vor allem im Nordwestdeutschen Raum.

Peter von Lehmann starb im 90. Lebensjahr am 16. November 1904 unverheiratet und kinderlos in Wiesbaden. Ein Teil seiner Sammlung ist heute im Schlossmuseum von Jever ausgestellt.

Auszeichnungen

  • Roter Adlerorden III. Klasse mit Schwertern am 20. September 1866
  • Ritterkreuz des Oldenburgischen Haus- und Verdienstordens mit Schwertern am 20. September 1866
  • Schleife zum Roten Adlerorden III. Klasse mit Schwertern am 17. Januar 1869
  • Preußischer Kronenorden III. Klasse im Juli 1869
  • Ehren-Großkomturkreuz des Oldenburgischen Haus- und Verdienstordens mit Schwertern am 17. Januar 1870
  • Eisernes Kreuz II. Klasse am 30. August 1870
  • Eisernes Kreuz I. Klasse am 30. Dezember 1870
  • Pour le Mérite am 28. Februar 1871
  • Roter Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am Ring am 17. Januar 1875
  • Komtur I. Klasse des Braunschweigischen Ordens Heinrichs des Löwen am 18. April 1875
  • Stern zum Roten Adlerorden II. Klasse am 9. Juni 1877
  • Ehrengroßkreuz mit Schwertern am Ring des Oldenburgischen Haus- und Verdienstorden am 10. Januar 1889
  • Preußischer Kronenorden I. Klasse am 16. August 1895
  • Ehren-Großkreuz mit Schwertern am Ring in Brillanten des Oldenburgischen Haus- und Verdienstordens am 16. März 1902

Literatur

  • Trippler, Hartmut/Hölscher, Detlev: Peter von Lehmann (1814-1904) - Offizier und Münzensammler aus Oldenburg. In: Hanseatische Münzenhandlung Bremen GmbH/Detlev Hölscher (Hrsg.), Hanseatisch-Westfälischer Sammler-Merkur Nr. 4 Bremen/Enger 2006 (unpag. S. 4-15). Die leicht erweiterte Fassung dieses grundlegenden Aufsatzes ist einsehbar unter www.detlev-hoelscher.de/sammeln.htm .
  • Auctions-Catalog. Enthaltend die nachgelassene Sammlung des Herrn Generalleutnants Peter v. Lehmann, Wiesbaden. Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover, sowie der angrenzenden Gebiete. Rosenberg, Hannover 1909

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