Performance Management

Performance Management

Der Begriff Leistungsmanagement oder englisch Performance-Management bezeichnet das Management einer Organisation, das sich mit der Steuerung der Leistungserbringung befasst. Gemessen und gesteuert wird die Zeit zur Erbringung von Leistungen und die dabei eintretende Bindung von Ressourcen. Im Ergebnis soll die geleistete Arbeit (Leistung mal Zeit) bewertet werden.

Zielsetzung der Ansätze des Performance-Managements ist eine systematische, mehrdimensionale Leistungsmessung, -steuerung und -kontrolle sowie Verfolgung verschiedener Anwendungsobjekte oder Leistungsebenen (Mitarbeiter, Teams, Abteilungen, Prozesse) mit dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung von individueller und Unternehmensleistung. Im Performance Management müssen u. a. Lerneffekte und Mitarbeiter-Motivation aufgebaut werden. Als Datenbasis dient ein Performance-Measurement-System zur Unterstützung einer ausgewogenen Leistungserfassung.

Allen Ansätzen ist gemein, dass sie sich im Gegensatz zu den stark kritisierten bilanz- und rechnungswesenorientierten Steuerungsinstrumenten nicht nur auf die Analyse, Planung, Steuerung und Kontrolle von finanziellen (=schwerpunktmäßig vergangenheitsorientierten) Größen beziehen, sondern insbesondere zukunftsorientierte, nichtfinanzielle Größen integrieren, um somit eine ganzheitliche Planung und Steuerung der Leistung und der Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu ermöglichen. Das wird in der Regel durch eine Modellbildung erreicht, die ausgehend vom derzeitigen Stand die weitere Entwicklung der Leistungsprozesse zum Inhalt hat.

Leistung ist hier sowohl als Prozessablauf, im Sinne von Leistungserbringung, als auch als Ergebnis zu verstehen. Die prozesszentrierte Leistungsbetrachtung ist die Basis des Process Performance Managements. Allgemein wird ein ausgewogener Mix von Größen zur Messung der finanziellen Ergebnisse, der Prozesseffizienz, der Qualität, der Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit gefordert. Daher werden als Instrumente eines Performance Measurement z. B. die Balanced Scorecard angeführt.

Inhaltsverzeichnis

Öffentliche Dienste

Im staatlichen Bereich (Public Management) wird der Begriff seit den 1940er Jahren verwendet, um eine Fokussierung auf die Leistungen und Wirkungen des staatlichen Handelns zu umschreiben. Immer wieder wurde und wird beispielsweise versucht, die Ressourcenzuweisung an Leistungen statt an Aufwandarten zu binden (sog. Performance Budgeting). Besondere Aktualität hat das Performance Management mit den Reformansätzen des New Public Management bekommen.

Non-Profit-Organisationen

Performance Management ist für eine Non-Profit-Organisation im Zuge des wachsenden Legitimationsdruckes von existentieller Bedeutung geworden: Wenn nicht um Gewinn zu erzielen, wozu setzt sich die Organisation dann ein? Und was erreicht sie tatsächlich? Voraussetzung für den Aufbau eines Performance-orientierten Systems ist das Denken in wirkungsorientierten Zielen. Dem folgt die Ausarbeitung von so genannten Ursachen-Wirkungsketten. Diese stellen die logischen Verbindungen zwischen den eingesetzten Ressourcen und den erzielten Wirkungen dar. Ob in den Tätigkeitsbereichen einer Non-Profit-Organisation angesichts der vielseitigen Einflüsse solche Zusammenhänge überhaupt feststellbar sind, ist strittig. Unabhängig davon ist der Lernprozess, der Performance-Management in der Organisation auslöst, zu beachten.[1]

Ausprägungen

Eine informationstechnische Implementierung von Methoden des Performance Management wird in der Regel als en:IT Performance Management bezeichnet. Darunter fällt auch das sogenannte en:Application Performance Management.

Der Business-Performance-Management Ansatz richtet sein Hauptaugenmerk auf die Situation des Gesamtunternehmens, im Gegensatz zur Fokussierung auf einzelne Geschäftsbereiche. Das Ziel ist die Gesamtleistung des Unternehmens zu verbessern. Dies bedeutet eine Angleichung der strategischen und operativen Zielsetzungen sowie Aktivitäten, um die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens zu steuern. Das Ziel ist es den Verantwortlichen ein Werkzeug in die Hand zu geben, die aktuelle Position des Unternehmens zu bestimmen und zu steuern.

Operational-Performance Management ist die Angleichung der verschiedenen Geschäftszweige innerhalb einer Firma, um das gemeinsame Geschäftsziel zu verbessern. Dies wird dadurch erreicht, dass die operativen Prozesse der Geschäftsbereiche optimiert werden.

en:Marketing-Performance-Management ist eine Spezialisierung des Performance Managements im Marketing. Es konzentriert sich auf die Marketing-Performance, Effektivität und deren Return on Investment.

Abgrenzungen

Die allgemeine Begriffsfassung des Performance-Managements muss abgegrenzt werden von engeren Definitionen wie z. B. der Leistungsbeurteilung oder dem 360°-Audit. Diesen Methoden ist die reine Leistungsbewertung einer Person in einer vergangenen Leistungsperiode (z. B. Geschäftsjahr) gemeinsam, nicht aber die unmittelbare Fokussierung auf Leistungssteigerung einer Gruppe im Sinne eines Performance-Enhancements.

Literatur

  • Peter Rausch: Performance Management; in: Informatik Spektrum, Vol. 34, Nr. 3, 2011.
  • Maria Laura Bono: Performance Management in NPOs: Steuerung im Dienste sozialer Ziele. Nomos, Baden-Baden 2010, ISBN 978-3-8329-5082-8.
  • Dennis Hilgers: Performance Management: Leistungserfassung und Leistungssteuerung in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen. Gabler, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-8349-0932-9.
  • A. Brem, N. Kreusel, Ch. Neusser: Performance measurement in SMEs: literature review and results from a German case study. In: International Journal of Globalisation and Small Business. Vol. 2, No.4(2008), S. 411-427.
  • Ronald Gleich: Das System des Performance Measurement. Theoretisches Grundkonzept, Entwicklungs- und Anwendungsstand. Vahlen, 2001, ISBN 3-8006-2707-8.
  • Oliver Krause: Performance Management – Eine Stakeholder-Nutzen-orientierte und Geschäftsprozess-basierte Methode. DUV - Gabler Edition Wissenschaft, Wiesbaden 2006, ISBN 3-8350-0340-2.
  • Nils Pleier: Performance-Measurement-Systeme und der Faktor Mensch: Leistungssteuerung effektiver gestalten. Gabler Edition Wissenschaft, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-8349-1304-3.
  • Carsten Bange, Bernard Marr, Axel Bange: Performance Management - Aktuelle Herausforderungen und Perspektiven Status Quo, 2009. Business Application Research Center, Würzburg 2009.

Einzelnachweise

  1. Maria Laura Bono: Performance Management in NPOs: Steuerung im Dienste sozialer Ziele. Nomos, Baden-Baden 2010, ISBN 978-3-8329-5082-8.

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