Penzlin

Penzlin


Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Penzlin
Penzlin
Deutschlandkarte, Position der Stadt Penzlin hervorgehoben
53.50513.08305555555648
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Amt: Penzliner Land
Höhe: 48 m ü. NN
Fläche: 104,84 km²
Einwohner:

4.038 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 17217, 17219
Vorwahlen: 03962, 039928
Kfz-Kennzeichen: MÜR
Gemeindeschlüssel: 13 0 71 115
Adresse der
Stadtverwaltung:
Warener Chaussee 55a
17217 Penzlin
Webpräsenz: www.penzlin.de
Bürgermeister: Sven Flechner (WPL)
Lage der Stadt Penzlin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Brandenburg Landkreis Rostock Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Vorpommern-Greifswald Landkreis Vorpommern-Greifswald Landkreis Ludwigslust-Parchim Beggerow Borrentin Hohenbollentin Hohenmocker Kentzlin Kletzin Lindenberg (Vorpommern) Meesiger Nossendorf Sarow Schönfeld (bei Demmin) Siedenbrünzow Sommersdorf (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) Utzedel Verchen Warrenzin Datzetal Eichhorst (Mecklenburg) Friedland (Mecklenburg) Galenbeck Genzkow Glienke Basedow (Mecklenburg) Basedow (Mecklenburg) Duckow Faulenrost Gielow Kummerow (am See) Malchin Neukalen Alt Schwerin Fünfseen Göhren-Lebbin Malchow (Mecklenburg) Nossentiner Hütte Penkow Silz (Mecklenburg) Walow Zislow Mirow Priepert Roggentin (bei Neustrelitz) Wesenberg (Mecklenburg) Wustrow (Mecklenburgische Seenplatte) Blankensee (Mecklenburg) Blumenholz Carpin Godendorf Grünow (Mecklenburg) Hohenzieritz Klein Vielen Kratzeburg Möllenbeck (bei Neustrelitz) Userin Wokuhl-Dabelow Beseritz Blankenhof Brunn (Mecklenburg) Neddemin Neuenkirchen (bei Neubrandenburg) Neverin Sponholz Staven Trollenhagen Woggersin Wulkenzin Zirzow Ankershagen Krukow (Amt Penzliner Land) Lapitz Mallin Möllenhagen Penzlin Puchow Altenhof (Mecklenburg) Bollewick Buchholz (bei Röbel) Bütow Fincken Gotthun Grabow-Below Groß Kelle Kieve Lärz Leizen Ludorf Massow Melz Priborn Rechlin Röbel/Müritz Schwarz (Mecklenburg) Sietow Stuer Vipperow Wredenhagen Zepkow Grabowhöfe Groß Dratow Groß Gievitz Groß Plasten Hinrichshagen (Mecklenburg) Hohen Wangelin Jabel Kargow Klink Klocksin Lansen-Schönau Moltzow Neu Gaarz Schloen Schwinkendorf Torgelow am See Varchentin Vielist Vollrathsruhe Burg Stargard Cammin (bei Neubrandenburg) Cölpin Groß Nemerow Holldorf Lindetal Pragsdorf Bredenfelde Briggow Grammentin Gülzow (bei Stavenhagen) Ivenack Jürgenstorf Kittendorf Knorrendorf Mölln (Mecklenburg) Ritzerow Rosenow Stavenhagen Zettemin Altenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) Altentreptow Bartow (Vorpommern) Breesen Breest Burow Gnevkow Golchen Grapzow Grischow Groß Teetzleben Gültz Kriesow Pripsleben Röckwitz Siedenbollentin Tützpatz Werder (bei Altentreptow) Wildberg (Vorpommern) Wolde Groß Miltzow Helpt Kublank Mildenitz Neetzka Petersdorf (bei Woldegk) Schönbeck Schönhausen (Mecklenburg) Voigtsdorf Voigtsdorf Woldegk Dargun Demmin Feldberger Seenlandschaft Neubrandenburg Neustrelitz Waren (Müritz)Karte
Über dieses Bild

Penzlin (umgangssprachlich auch: Punschendörp) ist eine Landstadt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Stadt ist Sitz der Verwaltung des Amtes Penzliner Land, dem sechs weitere Gemeinden angehören.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt am östlichen Rand des Müritz-Nationalparkes, 28 Kilometer östlich von Waren (Müritz) und 110 Kilometer nördlich von Berlin. Der Große Stadtsee im Südosten Penzlins, ein See der Mecklenburger Seenplatte, ist wie die anderen Seen der Seenplatte ein Produkt der letzten Eisvorstöße der Weichseleiszeit, zwischen den Endmoränenzügen des Pommerschen (Nordosten) und des Frankfurter Stadiums (Südwesten).

Stadtgliederung

Ortsteile:

Geschichte

Die St. Marien Kirche Penzlin im Januar

Name und Slawenzeit

Die Stadt Penzlin ging aus einer slawischen Siedlung hervor. Am Penzliner Stadtsee befindet sich eine noch heute sichtbare slawische Wehranlage aus dem 10. bis 13. Jahrhundert. Sie wird auch als Englischer Garten bezeichnet.

Der Ort wird zuerst um 1170 mit dem altpolabischen Personennamen „Pacelin“ erwähnt in der (verfälschten) Bestätigungsurkunde des Klosters Broda. Im 13. Jahrhundert heißt er zunächst Pancilin, dann Pentzelyn und 1263 schließlich Pentzelin.

Mittelalter

Der deutschrechtliche Ort muss vor 1226 gegründet sein. Im Jahr 1263 bestätigt Fürst Nikolaus I. von Werle den „cives“ von Penzlin die Privilegien, die sein Vater Heinrich Borwin II. ihnen gegeben hatte. Seit 1263 ist Penzlin Stadt, bewidmet mit Schweriner Recht. In dieser Zeit wird die Alte Burg gebaut. Spätestens seit 1274 war Penzlin Sitz eines landesherrlichen Vogtes.

Im Jahr 1291 wurde Heinrich I. von Werle von seinen Söhnen ermordet, und einer der beiden (Heinrich II.) verschanzte sich in Penzlin bis 1300. Seit 1316 gehörte der Ort zur Herrschaft Werle-Güstrow.

Im 14. Jahrhundert wird die gotische Backsteinkirche St. Nikolai gebaut. Die Fürsten verpfändeten die Stadt erstmals 1414 an die Herren von Maltzahn. Waren die Bürger der Stadt und die Bewohner des Landes Penzlin bis 1436 im Wesentlichen den Herren von Werle untertan (Werle fiel 1436 an Mecklenburg), begann ab 1414 die mit wenigen Unterbrechungen über 500 Jahre währende Ansässigkeit des Rittergeschlechts von Maltzan auf der Burg Penzlin. Seit 1777 waren die Rechte als Stadtherren aber stark eingeschränkt. Noch vor dem Dreißigjährigen Krieg werden 1560 in der Burg der Hexenkeller eingerichtet und in Penzlin und wie in anderen Orten Mecklenburgs zumeist Frauen als Hexen verfolgt, gefoltert und ermordet. Mehrere Brände wüteten in der Stadt. 1558 brannte Penzlin vollständig ab.

17. und 18. Jahrhundert

1725 verschonte ein Stadtbrand nur zwei Häuser von 150. Auch der hohe, schlanke Kirchturm fiel den Flammen zum Opfer.

Seit 1752 wohnte der 1751 bei Waren geborene spätere Dichter Johann Heinrich Voß in Penzlin und besuchte die Klippschule und 1759 die Stadtschule des Ortes. Er blieb dem Ort verbunden und schrieb 1826: „In Penzlin war es, wo ich zuerst Vater und Mutter lallte und die ersten Eindrücke der Kindheit empfing; ein artiges Städtchen auf einer Anhöhe mit alter Mauer, bebuschten Wall und einer verfallenden Burg; ein weites, sanfthügeliges Stadtgebiet von betriebsamsten Grund; Waldungen von Eichen und Buchen, fischreiche Seen durch Wiesenbäche zusammenfließend; umher eine Menge adliger Güter, die dort absetzten und einkauften; eine durch Fleiß und Verkehr wohlhabende und mutige Bürgerschaft von einfachen Sitten.“

Neuere Geschichte

1833 wurde der mühsam erworbene Wohlstand der Stadt bei einem Brand vernichtet. 116 Scheunen brannten nieder. Von 1879 bis 1889 war der spätere Burgenforscher Otto Piper Bürgermeister von Penzlin. Sein Hauptwerk Burgenkunde ist ein Standardwerke der deutschsprachigen Burgenforschung. 1885 erfolgte der Anschluss Penzlins an das Eisenbahnnetz der Mecklenburgischen Südbahn auf der Strecke Neubrandenburg-Parchim. Im Zuge von Reparationsleistungen wurde die Strecke 1945/46 abgebaut.

Durch die Novemberrevolution 1918 verloren die Maltzans die letzten Rechte gegenüber den Bürgern der Stadt, die Gerichtsbarkeit sowie das Patronatsrecht über Kirche und Schule. Penzlin war eine kleine Landstadt. Neben Handel, Handwerk oder Gewerbe betrieben die Bürger meist noch eine kleine Landwirtschaft.

Am frühen Morgen des 30. April 1945 rückte die Rote Armee kampflos in die Stadt ein. „Plünderungen, Vergewaltigungen, Erschießungen und Freitode hörten nicht auf. In Penzlin haben sich etwa 230 Personen das Leben genommen. Es war ein Inferno. Am 1. Mai wurde die Stadt von den Russen angesteckt. Penzliner, welche löschen wollten, wurden behindert und bedroht“.[2]

Im Dezember 1945 verhaftete die sowjetische Geheimpolizei NKWD neun Jugendliche wegen angeblicher Zugehörigkeit zum „Werwolf“. Ein sowjetisches Militärtribunal verurteilte zwei zu Todesstrafen, sieben zu Haft zwischen 10 und 25 Jahren. Bei der Beerdigung eines der Opfer 1950 geriet die Trauerfeier mit 300 Teilnehmern aus Penzlin zu einer Demonstration gegen die gerade gegründete DDR. Seither durften in der DDR in Haft Gestorbene nicht mehr öffentlich beerdigt werden. [3]

Die durch die sowjetischen Brandstiftungen 1945 teilweise zerstörte Innenstadt wurde zur DDR-Zeit mit Wohnhäusern verschiedener Typen bebaut.

1989 nahmen viele Bürger an den Montagsdemonstrationen in Penzlin teil und kämpften somit im „Kleinen“ für die Wende zu einer demokratischen Neuordnung in Deutschland.

1991 wurde Penzlin - ungewöhnlich für eine so kleine Stadt - Modellstadt der Städtebauförderung in den neuen Ländern. In der Folgezeit wurde mit der Sanierung des Burgbereichs und des historischen Stadtkerns begonnen.

Eingemeindungen

Seit dem 1. Juli 2008 gehört nach Eingemeindung das Dorf Alt Rehse mit Wustrow zur Stadt Penzlin.[4] Am 7. Juni 2009 wurden die Gemeinden Groß Flotow, Groß Vielen, Marihn und Mollenstorf mit insgesamt etwa 1000 Einwohnern in die Stadt Penzlin eingegliedert.[5] Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Klein Lukow mit ihren Ortsteilen Carlstein, Groß Lukow und Klein Lukow in die Stadt eingemeindet.[6]

Politik

Stadtparlament

Wahl 2009

Nach der Fusion der Gemeinde Alt Rehse (mit dem Ortsteil Wustrow) wurden zwei Vertreter aus der Gemeinde in das Penzliner Stadtparlament gewählt, damit auch diese neuen Ortsteile eine gewählte Vertretung besitzen. Somit erhöhte sich die Zahl der Abgeordneten auf 15. Durch die neuerliche Eingliederung weiterer umliegender Gemeinden in die Stadt betrug die Einwohnerzahl fast 4000. Bei der Wahl am 7. Juni 2009 wurden damit regulär 15 Vertreter für das gesamte neue Stadtgebiet gewählt.

Die erst im Frühling 2009 gegründete Wählergemeinschaft Penzliner Land erreichte aus dem Stand 40,7% der Stimmen und löste so die CDU (29,2%) als stärkste Partei ab. Die SPD rutschte auf deutlich unter zehn Prozent ab und hat die wenigsten Stimmen erhalten. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Partei /
Wählergemeinschaft
Stimmen
(absolut)
Stimmen
(relativ)
Abgeordnete
CDU 1416 29,2 4
Die Linke 510 10,5 2
SPD 259 5,3 1
FDP 693 14,3 2
WPL1 1978 40,7 6
gesamt: 4622 100 15

1 WPL - Wählergemeinschaft Penzliner Land

Insgesamt waren 3284 Personen wahlberechtigt, gewählt haben 1675, was einer Wahlbeteiligung von 51% entspricht. Die Summe der Stimmen kann maximal das dreifache der Anzahl der Wähler betragen, da jeder Wähler drei Stimmen hatte.[7]

Bürgermeister

Bei der Landtagswahl am 17. September 2006 wurde auch der Bürgermeister in Penzlin neu gewählt. Es stellte sich nur der damals parteilose (seit 2009 WPL) Amtsinhaber Sven Flechner zur Wahl. Er wurde mit 90,2 % der abgegebenen Stimmen für die nächsten sieben Jahre in seinem Amt als Bürgermeister der Stadt Penzlin und Leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Penzliner Land bestätigt.

Wappen

Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 91 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „Gespalten, vorn in Gold am Spalt ein halber schwarzer Stierkopf mit silbernen Hörnern, ausgeschlagener roter Zunge und einer halben goldenen Lilie auf dem Kopf, hinten neunmal von Rot und Silber geteilt.“

Das Wappen wurde 1995 neu gezeichnet.

Flagge

Die Flagge der Stadt Penzlin ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Rot und Gold (Gelb) gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils ein Drittel der Länge der beiden Querstreifen übergreifend, das Wappen der Stadt. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.

Verwaltung

Die Stadtverwaltung von Penzlin hat einen hauptamtlichen Bürgermeister an der Spitze der Verwaltung. Sie übernimmt gleichzeitig als geschäftsführende Gemeinde des Amtes Penzliner Land die Verwaltung der zugehörigen Gemeinden. Der Bürgermeister der Stadt Penzlin ist in Realunion der Leitende Verwaltungsbeamte der Amtsverwaltung des Amtes Penzliner Land. Auch vor dem Zusammenschluss des Amtes Möllenhagen mit dem Amt Penzlin war die Stadt geschäftsführende Gemeinde des damaligen Amtes Penzlin.

Städtepartnerschaften

  • Otterndorf, Niedersachsen
  • Freundschaftliche Beziehungen bestehen zur Stadt Łęczyca in Polen
  • Gute Kontakte werden mit den anderen deutschen Städten gepflegt, in denen Johann Heinrich Voss wirkte

Kultur und Sehenswürdigkeiten

13. Burgfest Penzlin, August 2005
Burg Penzlin
Slawischer Burgwall Grapenwerder
Penzliner Stadtsee

Kirche St. Nikolai

Die Pfarrkirche St. Nikolai ist eine dreischiffige Hallenkirche aus Backsteinen mit vier Jochen und einem quadratischen Westturm mit Seitenhallen und einer Portalvorhalle. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert, die Südkapelle (frühgotisch) wohl aus dem 13. Jahrhundert. Der Turm wurde 1725 bis zur Firsthöhe des Langhauses abgetragen. 1877 wurde die Kirche eingreifend restauriert.

Alte Burg

Der Bau der Alten Burg erfolgte im 13. Jahrhundert, der Hexenkeller folgte 1560. Sie war Nebenresidenz der Fürsten von Werle und ab 1501 Stammsitz der Familie von Maltzan. Die Burg war seit dem 18. Jahrhundert zum Teil unbewohnbar und ist seit 1941 im Besitz der Stadt. Die Sanierung der erhaltenen Reste der Burg erfolgte ab 1991. Heute befindet sich das Museum in der Burg.

Museum

Das Penzliner Museum zeigt die Geschichte der Hexenverfolgung in Mecklenburg. Es ist in der Alten Burg untergebracht. Dort finden regelmäßig ein mittelalterliches Burgfest (am vorletzten Wochenende im August), die Walpurgisnacht und andere Feste statt.

Slawische Burgwälle

Bei dem slawischen Burgwall am Penzliner Stadtsee handelt es sich um eine kleinere Anlage, die durch gewaltige Wälle geschützt war. Sie stammt aus dem 10. bis 12. Jahrhundert, wurde aber auch noch in der frühdeutschen Zeit weiter genutzt. Die Anlage wurde auf einer Halbinsel im See errichtet und zusätzlich durch einen breiten Graben zum Festland hin geschützt. Dieser Graben ist in vegetationsarmen Jahreszeiten gut zu sehen. Die Wehranlage ist ungefähr 40 Meter breit und 70 Meter lang und hat einen ovalen Grundriss. Sie hat zwei größere Tore, eines in Seerichtung und eines in Richtung Penzlin. Ein weiterer Burgwall, der Grapenwerder, befindet sich im Norden der Stadt. Dieser Wall ist kreisförmig, hat einen Durchmesser von etwa 160 Metern und erhebt sich 60 m ü. NHN.

Weitere Gebäude

  • Fachwerkhaus Hirtenstraße
  • ehemaliges Krankenhaus von 1867 als zweigeschossiger, rotsteiniger Fachwerkbau
  • „Neue Burg“ - das Herrenhaus der Maltzans von 1793, etwas oberhalb der „Alten Burg“

Denkmäler

Jüdischer Friedhof

Auf dem Jüdischen Friedhof am südwestlichen Stadtrand „Am Ziegelkamp“ sind etwa 55 Grabsteine erhalten.

Musik

Penzlin ist in der Region bekannt für seine große musikalische Vielfalt, die sich vor allem in einigen Chören und vielen Musikgruppen/Bands zeigt.

Es gibt drei Chöre, die als eingetragene Vereine existieren und einige weitere, ohne diesen Rahmen. Der Penzliner Männerchor ist der älteste Chor Penzlins mit dem Gründungsjahr 1907 und bekam 2008 beim „Punschendörper Sängertreffen“ durch einen Vertreter des mecklenburg-vorpommerschen Kultusministeriums die Zelter-Plakette verliehen. Der Frauenchor Penzlin ist 1977 gegründet worden, der gemischte Kirchenchor 1987. Weiterhin gibt es noch den Chor der Regionalen Schule, des AWO-Kindergartens und der Kinderchor der evangelischen Kirchgemeinde. Neben der Blaskapelle Penzlin, gegründet 1971, existieren noch ein gutes Dutzend weiterer Musikgruppen/Bands.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehrsanbindung

Straße

Ein Rest der alten B 192, kurz vor dem westl. Ortseingang

Die Stadt Penzlin ist direkt an zwei Bundesstraßen angeschlossen: Die B 192 als Verbindung nach Westen, Richtung Waren (Müritz), und nach Neubrandenburg im Osten. Die B 193 verbindet Penzlin nach Süden mit Neustrelitz. Die B 104 in Richtung Lübeck und polnische Grenze, ist über die Kreisstraße 21 (Richtung Norden) erreichbar.

Die Bundesautobahn 20 ist über die B 192 Richtung Neubrandenburg zu erreichen, über Waren (Müritz) die A 19.

Weitere Kreisstraßen, erschließen die umliegenden Ortsteile Penzlins und die anderen Gemeinden des Amtes Penzliner Land. Die Kreisstraße 10 verbindet Penzlin über Groß Vielen, Ankershagen und Wendorf mit Schloen und Klein Plasten. Über die Ortsteile Lübkow, Siehdichum und Alt Rehse führt die Kreisstraße 20 nach Wulkenzin. Die schon erwähnte K 21 verbindet Penzlin über Rahnenfelde, Lapitz und Chemnitz mit der B 104.

Schiene

Bis zum Zweiten Weltkrieg bestand ein Anschluss an das Schienennetz. Die Gleise der Mecklenburgischen Südbahn verbanden Penzlin mit Neubrandenburg und Waren (Müritz). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Teile dieser Bahnlinie als Reparationszahlung demontiert. Zwischen Möllenhagen und Neubrandenburg wurde die Strecke nicht wieder aufgebaut. Der Bahndamm ist noch immer fast überall zu erkennen. Der Abschnitt von Möllenhagen nach Waren (Müritz) wird regelmäßig benutzt vom Betonwerk in Rethwisch, einem Ortsteil von Möllenhagen.

Öffentlicher Personennahverkehr

Der öffentliche Personennahverkehr besteht aus Busverbindungen nach Waren (Müritz), Neubrandenburg und Neustrelitz. Weiterhin existieren mehrere Linien, die die Dörfer des Amtsgebietes morgens und am frühen Nachmittag anfahren. Nach und von Neustrelitz gibt es fünf Fahrten nach dem Ping-Pong-Prinzip. Der Bus startet in Penzlin, hat einen kurzen Aufenthalt in Neustrelitz und fährt dann wieder zurück nach Penzlin. Etwa ein Dutzend Fahrten gibt es montags bis freitags in die Richtungen Waren (Müritz) und Neubrandenburg. Penzlin hat drei Haltestellen. Die westlichste ist in der Warener Chaussee, direkt vor der Amtsverwaltung (vor 2005 etwa 400 m südwestlicher gelegen), die zweite ist am Bahnhofsplatz, Penzlins Busbahnhof, die dritte am östlichen Ortsausgang in der Neubrandenburger Chaussee, gegenüber dem Friedhof.[8] Noch bis kurz nach der Wende gab es ein Busdepot der Personenverkehr GmbH Müritz in Penzlin.

Ver- und Entsorgung

Ein Teil der Stadt ist an ein Fernwärmenetz angeschlossen. Die Betreiberfirma ist eine GmbH, die sich zu 100% im Besitz der Stadt Penzlin befindet. Weiterhin wurde nach der Wende eine neue Kläranlage für Penzlin und einige umgebende Dörfer gebaut und die Stadt an das Gasnetz angeschlossen. 2010 wurde westlich von Penzlin ein Windpark mit fünf Windkraftanlagen errichtet.

Schulen

Die Regionale Schule „Johann Heinrich Voß“ und die Grundschule Penzlin sind derzeit die einzigen öffentlichen Schulen in der Stadt. Die Regionale Schule ist ein Zusammenschluss aus der Haupt- und Realschule, die beide ebenfalls den Namen Voß trugen. Das Gymnasium ist mittlerweile geschlossen worden. Vor 1990 gab es eine POS, eine Sonderschule und eine EOS.

Die frühkindliche Betreuung wird durch mehrere Kindergärten / Kitas sichergestellt, die von der evangelischen Gemeinde und der AWO betrieben werden.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Panorama von Penzlin, Blick nach Norden
Ortsteil Werder, im Vordergrund der Große Penzliner Stadtsee

Quellen

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. Zeitzeugen in: Joachim Schultz-Naumann: Mecklenburg 1945. Universitas-Verlag München, 2.Auflage 1990. ISBN 3-8004-1215-2. S.173-174
  3. Kaminsky, A. [Hrsg.]: Orte des Erinnerns : Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR. Bonn, 2007. S. 262 f.
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2008
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2009, 2. Liste
  6. Gebietsänderungen in Mecklenburg-Vorpommern. 1. bis 19. Januar 2011 Statistisches Landesamt MV
  7. http://www.landkreis-mueritz.de/aktuelles/wahlen/files/gemeinderatswahl_e.pdf
  8. http://www.pvm-waren.de/tmpl/ExtensionPage____33996.aspx?epslanguage=ML

Weblinks

 Commons: Penzlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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