Pentacon

Pentacon
51.0301813.7984
Das Pentacon-Gebäude ("Ernemannturm") in Dresden

Pentacon ist das Unternehmen eines zeitweise bedeutenden Fotokameraherstellers in Dresden. Der Name Pentacon leitet sich einerseits von der Marke Contax der Dresdner Zeiss Ikon Kamerawerke und Pentagon (griechisch für Fünfeck) ab, da ein in Dresden erstmals entwickeltes Pentaprisma für Spiegelreflexkameras im Querschnitt diese Form besitzt.

Die heutige PENTACON GmbH Foto- und Feinwerktechnik ist weiterhin in Dresden ansässig. Sie ist ein Unternehmen der Jos. Schneider Gruppe, Bad Kreuznach.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

VEB Pentacon, Feinoptisches Werk Görlitz, Montage von Oreston-Objektiven ("Meyer-Optik")

Zeiss Ikon, Dresden, war in den 1920er Jahren aus insgesamt sechs Unternehmen der deutschen optischen Industrie hervorgegangen. Zwei der Unternehmen (Ernemann-Werke, Internationale Camera Actiengesellschaft [ICA]) stammten aus Dresden. Nachdem Zeiss Ikon zunächst in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt wurde, erfolgte 1958 eine Umbenennung in VEB Kinowerke Dresden. Durch eine weitere Fusion entstand im folgenden Jahr ein neuer Großbetrieb der fotografischen Industrie in Dresden, der VEB Kamera- und Kinowerke Dresden. Zusammengeführt wurden

Ab 1964 firmierte das Unternehmen dann als VEB Pentacon Dresden. Als Unternehmenszeichen führte Pentacon die stilisierte Silhouette des Ernemann-Turms. Die Zusammenfassung der verstaatlichten sächsischen optischen Industrie ging 1968 mit der Gründung eines Kombinats unter Führung des VEB Pentacon Dresden weiter. So wurden der

ein Bestandteil des neu gegründeten Kombinat VEB Pentacon. Ab dem 2. Januar 1970 war die bisherige Ihagee das „Objekt 18“ des Kombinates VEB Pentacon; die Beschriftung der Meyer-Optik Objektive wurde 1971 auf „Pentacon“ umgestellt. 1980 folgte die Eingliederung des

  • VEB Kamerawerke Freital (vormals Freitaler Kameraindustrie Beier & Co., u.a. Beirette-Kameras).

Das Kombinat VEB Pentacon Dresden wurde schließlich 1985 dem Kombinat VEB Carl Zeiss Jena angegliedert. Diese Verbindung bestand bis zum 30. Juni 1990. Am 1. Juli 1990 wurde die Pentacon GmbH gegründet. Wegen existenzieller wirtschaftlicher Schwierigkeiten gab die Treuhand jedoch bereits am zur 2. Oktober 1990 die Liquidation des Unternehmens bekannt. Für 8,85 Millionen DM erwarb dann der Fotounternehmer Heinrich Manderman die Pentacon GmbH i.L. Sie wurden als Jos. Schneider Fernwerktechnik GmbH & Co. KG in Mandermans Schneider-Gruppe eingegliedert.[1]

Ein Teil des Dresdner Kombinats wurde der Familie Noble rückübertragen und gehört heute zum Kamera Werk Dresden. Das Kamera Werk Dresden stellt unter anderem Panoramakameras der Marke NOBLEX und Industriekameras der Marke LOGLUX her, da die Markenrechte an Pentacon an Manderman gingen. Ebenfalls wieder verselbständigt wurden die Görlitzer Betriebsteile der Meyer-Optik, die jedoch bereits 1991 wieder liquidiert wurde.

Die heutige PENTACON GmbH entstand 1997 aus der Jos. Schneider Fernwerktechnik GmbH & Co. KG und beschäftigt (2010) etwa 150 Mitarbeiter. Optik ist neben Kunststoff, Werkzeugbau und Automotive nur noch einer von mehreren Geschäftsbereichen [2].

Photokameras

Besonders bekannt sind die Kameras der Praktica-Reihe und die Pentacon SIX sowie die Pentacon Super. Im Jahre 1967 wurde das PL-System (Pentacon-Loading) eingeführt und war von da an Bestandteil aller Praktica-Kameras.

Neben der Praktica-Reihe wurden hergestellt:

hinzu kommt die

  • beirette-Reihe vom VEB Kamerawerk, Freital bei Dresden

Weitere Produkte

Pentacon stellte weiterhin Schmalfilm-Kameras her, beispielsweise die Pentaflex 8 oder die Pentaka 8B (1964).
Die Scannerkamera Scan 7000 wurde 2010 auf der photokina vorgestellt. Sie löst 20.000 x 20.000 Pixel auf und läuft mit der SilverFast Archive Suite.

Literatur

Weblinks

 Commons: Pentacon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.photoscala.de/node/7524/pdf
  2. http://www.pentacon.de/index.php?id=22

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