Pennsylvanien

Pennsylvanien
Pennsylvania
(Details) (Details)
Karte der USA, Pennsylvania hervorgehoben
Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt: Harrisburg
Staatsmotto: Virtue, Liberty and Independence (Tugend, Freiheit und Unabhängigkeit)
Fläche: 119.283 km²
Einwohner: 12.440.621 (2006) (104 E./km²)
Mitglied seit: 12. Dezember 1787
Zeitzone: Eastern: UTC-5/-4
Höchster Punkt: 979 m (Mount Davis)
Durchsch. Höhe: 335 m
Tiefster Punkt: 0 m Delaware River
Gouverneur: Edward Rendell (D)
Post / Amt / ISO PA / / US-PA
Karte von Pennsylvania
Karte von Pennsylvania

Pennsylvania [ˌpɛnsɪlˈveɪnɪə] (deutsch, jedoch selten gebräuchlich: Pennsylvanien), offizieller Name Commonwealth of Pennsylvania, ist ein nach dem Vater von William Penn benannter Bundesstaat im Osten der Vereinigten Staaten von Amerika und einer ihrer dreizehn Gründerstaaten.

Pennsylvania trägt den Beinamen „Keystone State“ (Schlussstein-Staat, nach dem zentralen keilförmigen Stein in der Mitte eines Bogens). Gemeinsam mit New York und New Jersey wird Pennsylvania den Mittelatlantikstaaten zugerechnet.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lackawanna State Forest

Pennsylvania grenzt im Osten an New Jersey, im Südosten an Delaware, im Süden an Maryland, im Südwesten an West Virginia, im Westen an Ohio und im Norden an New York und den Eriesee. Der Bundesstaat erstreckt sich 274 km in nord-südlicher Richtung und 455 km in ost-westlicher Ausdehnung. Die Gesamtfläche des Staates beträgt 119.283 km²; davon sind 116.075 km² Landflächen; 3.208 km² sind Gewässeroberflächen, von denen 1.940 km² auf den Eriesee entfallen. Die höchste Erhebung des Staats ist mit 979 m NN der Mount Davis, der nach seinem Eigentümer benannt wurde, einem Lehrer, der auf Seiten der Union bei der Schlacht von Gettysburg kämpfte. Der niedrigste Punkt Pennsylvanias liegt auf Meereshöhe am Delaware River; die Durchschnittshöhe beträgt 335 m.[1]

Der Hauptfluss durch das Land heißt Susquehanna River. Pennsylvania ist geprägt durch Laubwälder und Hügelland. Im Osten des Landes findet man das Mittelgebirge der Appalachen.

Im Süden des Bundesstaates liegt die archäologisch interessante Ausgrabungsstätte Meadowcroft.

Gliederung

Die Karte zeigt die Gemeindeaufteilung von Pennsylvania

Bevölkerung

Pennsylvania hat 12.440.622 Einwohner (Stand: U.S.Census 2007), davon sind 83,8 % Weiße, 10,4 % Afroamerikaner, 4,2 % Hispanics, 2,3 % Asiaten, 0,1 % Indianer.[2]

Alters- und Geschlechterstruktur

Die Altersstruktur von Pennsylvania setzt sich folgendermaßen zusammen:

  • bis 18 Jahre: 2.807.534 (22,6 %)
  • 18–64 Jahre: 7.749.853 (62,3 %)
  • ab 65 Jahre: 1.883.234 (15,1 %)

Das Medianalter beträgt 39,6 Jahre. 48,6 % der Bevölkerung ist männlich und 51,4 % ist weiblich.

Abstammung

3.606.651 Einwohner Pennsylvanias gaben bei der Volkszählung 2006 an, deutschstämmige Vorfahren zu haben. Mit einem Anteil von 29,0% an der Gesamtbevölkerung stellen die Deutschstämmigen damit die größte Bevölkerungsgruppe des Bundesstaates dar. Es folgen mit weitem Abstand die Gruppen der Irisch- (18,2 %), Italienisch- (12,9 %), Englisch- (8,7 %) und Polnischstämmigen (7,4 %).[3]

Deutschsprachige Einwanderer, die Pennsylvania Dutch, unter ihnen Mennoniten und Amische ließen sich vor allem im Süden, besonders im Lancaster County, nieder. 1683 wurde Germantown gegründet. Berks County wurde im 18. Jahrhundert überwiegend von evangelischen Deutschen besiedelt.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1790 434.373
1800 602.365
1810 810.091
1820 1.049.458
1830 1.348.233
1840 1.724.033
1850 2.311.786
1860 2.906.215
1870 3.521.951
1880 4.282.891
1890 5.258.113
1900 6.302.115
1910 7.665.111
1920 8.720.017
1930 9.631.350
1940 9.900.180
1950 10.498.012
1960 11.319.366
1970 11.793.909
1980 11.863.895
1990 11.881.643
2000 12.281.054

Religion

Die mitgliederstärksten Religionsgemeinschaften im Jahre 2000 waren die Katholische Kirche mit 3.802.524, die United Methodist Church mit 659.350 und die Evangelical Lutheran Church in America mit 611.913 Anhängern.[4]


Größte Städte

Geschichte

Geographische Karte Pennsylvanias

Ursprünglich war Pennsylvania das Siedlungsgebiet der von Irokesen und europäischen Kolonisten ausgerotteten Susquehannock. 1643 ließen sich die ersten Siedler aus Schweden kommend nieder. Später gelangte es unter die Kontrolle von England.

Von 1671 an reiste William Penn in viele europäische Länder und warb für die Quäker-Kolonien in der Neuen Welt. Die größte Immigration von Quäkern begann ab 1681, als Karl II. von England den Quäkern ein großes Landgebiet an der damaligen Westgrenze der besiedelten Gebiete überließ und Penn zum Gouverneur des später Pennsylvania genannten Gebietes ernannte. Das „heilige Experiment“ wie es Penn nannte, war der einzige jemals existierende Quäker-Staat.

1774 und 1775 tagte der Kontinentalkongress in Philadelphia, wo am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeitserklärung in der Independence Hall (damals State House) unterzeichnet wurde. 1787 wurde in Philadelphia auch die heute noch gültige Verfassung der Vereinigten Staaten während des als Philadelphia Convention bekannten Verfassungskonvents ratifiziert. Nach Delaware stimmte Pennsylvania als zweiter Staat der Verfassung zu und trat damit als einer der 13 Gründerstaaten der Union bei. 1790 - 1800 war Philadelphia nach New York die zweite Hauptstadt der USA. Im Sezessionskrieg stand Pennsylvania auf Seiten der Nordstaaten.

Politik

Pennsylvania ist politisch und gesellschaftlich ein zutiefst gespaltener Staat. Während der Westen traditionell von Stahlindustrie und Bergbau rund um Pittsburgh geprägt ist, zeichnet sich das Hügelland der auslaufenden Appalachen durch Kleinstädte und Farmland aus, in dem die Kirchen der Quäker, Presbyterian Church und Amish oft noch die Zentren der Gesellschaft bilden. Dieses Gebiet kann mit dem US Bible Belt verglichen werden. Im Osten liegt mit Philadelphia eine Großstadt, die in den siebziger und achtziger Jahren, ebenso wie Pittsburgh, stark von der Werften-, Stahl- und Automobilkrise getroffen wurde. Diese Voraussetzungen, von James Carville einst sinngemäß als "Philadelphia, Pittsburgh, und dazwischen Alabama ohne Afroamerikaner" beschrieben, machen Pennsylvania zu einem bei Präsidentschaftswahlen überaus umkämpften Staat, da beide Parteien sich berechtigte Hoffnungen machen können, durch die Präsenz ihrer traditionellen Wählergruppen die 21 Wahlmännerstimmen für sich verbuchen zu können.

Seit 1992 hat Pennsylvania jedoch stets demokratisch gewählt und scheint sich vom Swing State hin zum Blue State zu entwickeln.[5] Es wählte 2006 den umstrittenen konservativen Senator Rick Santorum zugunsten eines Demokraten ab, der zweite Republikaner im Senat, Arlen Specter, seit Jahren an der Leitung des Justizausschusses beteiligt, galt über Jahre hinweg als einer der moderatesten Republikaner überhaupt. Im April 2009 wechselte er schließlich die Fraktion und wurde Demokrat. Damit besteht die Senatsdelegation nunmehr aus zwei Demokraten, wo drei Jahre zuvor noch zwei Republikaner den Staat repräsentiert hatten.

Gouverneure

Senat

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bekannt ist der Murmeltiertag (Groundhog Day), der an verschiedenen Orten der USA und Kanadas immer am 2. Februar gefeiert wird. Der Überlieferung nach sagt das Murmeltier (genauer gesagt: das Waldmurmeltier (engl. Groundhog), das aus seinem Bau geholt wird, das Wetter voraus. Sieht es seinen Schatten (bzw. ist sein Schatten zu sehen), so sind weitere sechs Wochen Winter zu erwarten. Sieht es seinen Schatten nicht (bzw. ist sein Schatten nicht zu sehen), so wird ein früher Frühling erwartet. (Siehe auch den Spielfilm: Und täglich grüßt das Murmeltier).

Sport

Es gibt zwei bekannte Eishockey-Teams: In Pittsburgh die Pittsburgh Penguins und in Philadelphia die Philadelphia Flyers. Außerdem ist dort die Basketball-Mannschaft der Philadelphia 76ers, die Football-Mannschaften der Philadelphia Eagles und der Pittsburgh Steelers, außerdem die Baseball-Mannschaften der Philadelphia Phillies und Pittsburgh Pirates beheimatet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2006 bei USD 34.828 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 37.714; nationaler Rangplatz: 27).[6]

Wichtige Wirtschaftszweige sind

  • Anbau von Mais, Weizen, Kartoffeln, Obst, Gemüse
  • Viehzucht
  • Kohlenbergbau (Anthrazit); führend in den USA (Die großen Kohlevorkommen stellen auch eine latente Gefahr dar: Im US-Bundesstaat Pennsylvania musste die Stadt Centralia aufgegeben werden, weil sie von einem Kohlebrand unterwandert worden war. Das Gelände um die Stadt Uniontown wölbt sich bereits aufgrund der Hitze. Kohlebrände bewegen sich im Untergrund mehrere Meter pro Jahr.[7])
  • Erdöl- und Eisenerz
  • Eisen- und Stahlerzeugung; an dritter Stelle in den USA
  • Zement-, Maschinen-, Elektrogeräte-, Metallwaren- und chemische Industrie

Bildung

Die wichtigsten staatlichen Universitäten sind die Pennsylvania State University, die University of Pittsburgh und die Temple University, wobei die University of Pittsburgh und die Temple University autonom sind, aber staatliche Unterstützung erhalten. Zu den bekanntesten privaten Hochschulen gehören die University of Pennsylvania, die Carnegie Mellon University, die Drexel University, die Duquesne University und die Saint Joseph’s University. Weitere Hochschulen sind in der Liste der Universitäten in Pennsylvania verzeichnet.

Einzelnachweise

  1. 2006 Statistical Abstract: Geography & Environment:Extreme and Mean Elevations
  2. factfinder.census.gov
  3. Pennsylvania Selected Social Characteristics
  4. http://www.thearda.com/mapsReports/reports/state/42_2000.asp
  5. 270towin.com
  6. U.S. Bureau of Economic Analysis: Regional Economic Accounts
  7. Brennende Kohleflöze: Feuer unter der Erdesueddeutsche.de, 17. Januar 2008

Weblinks


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