Peng De-huai

Peng De-huai

Peng Dehuai (chin. 彭德懷 / 彭德怀, Péng Déhuái, W.-G. P'eng Te-huai; * 1898 in Hunan; † 29. November 1974) war einer der wichtigsten militärischen Führer der chinesischen Volksbefreiungsarmee sowie ab 1954 der erste Verteidigungsminister der Volksrepublik China.

Peng Dehuai war einer der wenigen Berufssoldaten, die es zu einer einflussreichen Spitzenposition in der Volksrepublik brachten. Nach einer sehr kurzen Schulzeit von etwa zwei Jahren ging er verschiedenen Tätigkeiten nach, bis er 1916 während der Warlordperiode in eine Armee seiner Heimatprovinz eintrat. Er stieg innerhalb weniger Jahre zum Kompanieführer auf. 1923 nimmt Peng an einem Lehrgang an einer Offiziersschule in Hunan teil und steht in den Diensten der Armee der Nationalregierung, wo er im Nordfeldzug sein militärisches Talent als Regimentsführer unter Beweis stellt.

1928 wechselt er für alle sichtbar die Fronten: er wird Mitglied der Kommunistischen Partei. Ein Aufstand, den er mit seinen Truppen in der Stadt Pingjiang organisiert, schlägt fehl. Er führt seinen Verband danach in das Jinggang-Gebirge und vereint sie mit den Truppen Mao Zedongs. Peng bleibt bei Mao und verteidigt die Basis des Jiangxi-Sowjets (auch als chinesische Sowjetrepublik bekannt) gegen die Feldzüge Chiang Kai-sheks. 1934 dann begibt er sich dann auf den Langen Marsch, auf dem seine Truppen häufig als Vorhut agieren. Im gleichen Jahr beginnt sein politischer Aufstieg. Er wird Mitglied des Zentralkomitees der Partei, nur ein Jahr später ist er auch Mitglied des Politbüros. Während der Einheitsfront zwischen den Kommunisten und der Guomindang wird Peng Dehuai der Stellvertreter Zhu Des, der eine der Armeen im chinesisch-japanischen Krieg ab 1937 führt. 1940 befehligt er die 8. Marscharmee in der Hundert-Regimenter-Offensive. Gegen Ende des Bürgerkriegs führt er die 1. Feldarmee bei der Eroberung der Nordwestprovinzen.

Nach der Gründung der Volksrepublik im Oktober 1949 ist Peng kurzzeitig Chef des Militär- und Verwaltungsrates in Nordwestchina, bevor er nach Eintritt der VR China in den Koreakrieg 1950 den Oberbefehl über die zur Unterstützung Nordkoreas entsandte Volksfreiwilligenarmee übernimmt, den er bis zum Waffenstillstand 1953 behält. Ein Jahr später bekleidet er das neugeschaffene Amt des Verteidigungsministers und wird 1955 zum Marschall der Volksbefreiungsarmee ernannt.

Peng Dehuais Karriere findet 1959 ein abruptes Ende. Auf der Konferenz von Lushan kritisiert er recht unverhohlen die Wirtschaftspolitik Mao Zedongs ("Großer Sprung nach vorn") sowie die allgemeine Ideologisierung der Politik. Er fällt in Ungnade und wird innerhalb eines Monats als Verteidigungsminister abgesetzt. Sein Nachfolger wird Lin Biao, der als einer der treibenden Kräfte die Kulturrevolution auf den Weg bringt. Peng Dehuai wird - bereits 68jährig - im Dezember 1966 verhaftet, geschlagen, gefoltert und auf öffentlichen Kritiksitzungen gedemütigt. Schwer verletzt verbringt er die Jahre bis zu seinem Tod am 29. November 1974 in Einzelhaft. Im Zuge einer Überprüfung des Falls „Peng Dehuai“ auf der dritten Plenarsitzung des 11. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas wurde das Urteil gegen ihn aufgehoben und sein Beitrag an der Chinesischen Revolution erneut gewürdigt.

Literatur

  • Peng Dehuai: Memoirs of a chinese marshal - a cultural revolution ´confession´ by marshal Peng Dehuai (1898-1974), Foreign Languages Press, Peking
  • Jurgen Domes, P'eng Te-huai: The Man & the Image, Stanford University Press, 1985, hardcover 164 pages, ISBN 0-8047-1303-0

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