Atlantischer Lachs

Atlantischer Lachs
Atlantischer Lachs
Atlantischer Lachs

Atlantischer Lachs

Systematik
Kohorte: Euteleosteomorpha
Unterkohorte: Protacanthopterygii
Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
Familie: Lachsfische (Salmonidae)
Gattung: Salmo
Art: Atlantischer Lachs
Wissenschaftlicher Name
Salmo salar
(Linnaeus, 1758)

Der bis zu 1,5 Meter lange Atlantische Lachs (Salmo salar) gehört zu Gattung der Lachse und lebt größtenteils im Atlantischen Ozean. Im Spätherbst ziehen die Lachse jedoch weit die Flüsse Europas und Nordamerikas hinauf, um an den Oberläufen zu laichen. Die Fische benötigen zum Laichen Kiesgründe. Am Ende dieser "Laichwanderungen" legen die Lachse ihre Eier ab und die Männchen befruchten diese. Da die Wanderung und der Laichakt für die Tiere sehr anstrengend ist und sie zudem häufig auf dem Weg keine Nahrung aufnehmen, stirbt der größte Teil der Lachse an Erschöpfung oder dadurch begünstigten Krankheiten, bevor er das offene Meer wieder erreicht.

Die Jungfische schlüpfen je nach Wassertemperatur nach ein bis fünf Monaten. Im Alter von etwa einem Jahr sind sie stark genug, um in die Ozeane zu wandern, um nach einigen weiteren Jahren wieder zum Geburtsort zurückzukehren und dort ihrerseits zu laichen.

Inhaltsverzeichnis

Die Situation in Deutschland

In Deutschland war Salmo salar bis in das 20. Jahrhundert hinein heimisch. Er laichte in den Zuflüssen des Rheins, wie zum Beispiel der Sieg. Der Rhein galt damals als wichtigster und größter Lachsfluss Europas. Noch heute erinnern viele Ortsnamen, Wappen oder Gasthäuser an die damalige große Bedeutung des Rheinlachses.

Durch den Eingriff des Menschen in das Ökosystem der Fließgewässer ging die Lachspopulation stark zurück. Gründe waren Überfischung oder die Umgestaltung der Flüsse. Auch die Einleitung von Industrieabwässern verschlechterte die Lebensbedingungen für zahlreiche Fischarten. So verschwanden bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts alle Lachse aus dem Rhein und seinen Zuläufen. Im Jahr 1950 verschwand dann auch der letzte Lachs aus der Sieg.

Im Jahr 1987 wurde von der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheines (IKSR) ein Projekt beschlossen, welches den Lachs in Deutschen Flüssen wieder heimisch machen sollte. Das „Lachs-2000-Projekt“. Es war erfolgreich. Heute ist der Lachs wieder vereinzelt im Rhein und seinen Zuläufen sowie in der Elbe anzutreffen. Es wird aber noch Jahrzente dauern bis es wieder selber reproduzierende Lachspopulationen gibt. Im Moment werden jährlich hunderttausende Junglachse ausgesetzt, wovon nur ein Bruchteil wiederkehrt.

Für Süßwasserhabitate wurde ihm gesetzlicher Schutz gemäß FFH-Richtlinie eingeräumt.

Zucht

Als erstes gentechnisch verändertes Tier, das zum menschlichen Verzehr bestimmt ist, könnte ein transgener Atlantischer Lachs verwendet werden. Die gv-Lachse mit dem Markennamen AquAdvantage verfügen über ein Gen für ein Wachstumshormon aus einer anderen Lachsart (Königslachs), und ein weiteres Gen aus einer an kalte Meeresregionen angepassten Fischart (Zoarces americanus). Durch diese zwei Gene produzieren die gv-Lachse mehr Wachstumshormone. Anstatt nach drei Jahren wird die Schlachtreife nach 16 bis 18 Monaten erreicht. Der Antrag wurde 1995 in den USA gestellt und die von der FDA geforderten Sicherheitstests sind absolviert (gv-Lachse sind laut FDA genauso sicher wie andere Lachse). Unter anderem musste sichergestellt werden, dass die gentechnischen Veränderungen stabil bleiben und keine negativen Auswirkungen auf die Tiergesundheit haben. Alle Tiere seien zudem weiblich und steril und sollen in abgeschlossenen Tanks gehalten werden, so dass eine unerwünschte Auskreuzung nicht möglich ist.[1][2]

Einzelnachweise

  1. USA: Doch noch Zulassung für gentechnisch veränderten Lachs?. Transgen.de, 29. Juni 2010.
  2. USA: Konflikte um Zulassung von gentechnisch veränderten Lachsen. 21. September 2010.

Weblinks

 Commons: Atlantischer Lachs – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
  • Weitere Informationen zum Atlantischen Lachs.
  • Eintrag auf dem Portal Fishbase (auf englisch).
  • Unterrichtsmaterialien PPT über Salmo Salar.
  • Eintrag auf dem Portal FischDB (Biochemische Daten).
  • Salmo salar in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: World Conservation Monitoring Centre, 1996. Abgerufen am 12. Mai 2006.
  • Bild eines aufgestiegenen Atlantischen Lachses aus der Stör in Schleswig-Holstein Anno 2005.

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