Peje

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Pejë/Peja1
Peć/Пећ2
Wappen von Peć
Peć (Kosovo)
DEC
Basisdaten
Staat: Kosovo
Gemeinde: Pejë (Peć)
Koordinaten: 42° 40′ N, 20° 18′ O42.66027777777820.291666666667550Koordinaten: 42° 39′ 37″ N, 20° 17′ 30″ O
Höhe: 550 m ü. A.
Fläche: 602 km²
Einwohner: 170,000
Bevölkerungsdichte: 0 Einwohner je km²
Postleitzahl: 30000
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Großgemeinde
Bürgermeister: Ali Berisha (AAK)
Postanschrift: Rr. Shkelzen Haradinaj 01
Webpräsenz:
1 albanisch (unbestimmte / bestimmte Form),
2 serbisch (lateinische / kyrillische Schreibweise)

Peć (kyrillisch Пећ; albanisch: Pejë/Peja) ist eine Stadt im Westen des Kosovo. Sie ist Hauptsitz der schätzungsweise 181.000 Einwohner umfassenden Großgemeinde Peć.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt befindet sich etwa 10 km südlich und östlich der Grenze zu Montenegro und ungefähr ebensoweit nordöstlich der Grenze zu Albanien. Peć liegt an der Pećka Bistrica. Der Weiße Drin, der größte Fluss des Kosovo, entspringt unweit der Stadt am Weg zur montenegrinischen Grenze.

Bevölkerung

Nach der Volkszählung von 1991 lebten am 31. März 1991 in der Großgemeinde Peć 180.000 Menschen, die sich auf folgende Volksgruppen verteilen: Albaner 96.441 (75,46%), Bosniaken 9.875 (7,73%), Serben 7.815 (6,12%), Montenegriner 6.960 (5,45%), Roma 4.442 (3,48%), Jugoslawen 297 (0,23%), Sonstige 1.966 (1,53%). Nach Schätzungen der OSZE von Ende 2005 leben derzeit in der Großgemeinde rund 125 100 Menschen, davon sind etwa 78.000 Albaner, 1.000 Serben, 6.300 Roma, Ashkali und Ägypter sowie rund 5.000 Bosniaken.

Im Gefolge des Kosovo-Krieges verließen offensichtlich viele Angehörige der nichtalbanischen Minderheiten die Großgemeinde. Die dort verbliebenen Serben wohnen nach Angaben der OSZE im Dorf Gorazhdevc/Goraždevac.

Die Mehrheit der Bevölkerung sind Muslime (Albaner, Bosniaken, Kosovo-Ägypter und Roma), dazu kommt eine 3000-köpfige katholische Gemeinde (Albaner) in Peć selbst sowie in den Dörfern Gllaviqicë/Glavičica, Gllogjan/Glodjane und Potërq/Petrić. Die Serben gehören ihrer orthodoxen Nationalkirche an.

Geschichte

Peć ist eine sehr alte Siedlungsstätte. Die Römer nannten die Stadt Picaria. Von dieser Bezeichnung leitet sich vermutlich auch der heutige Name der Stadt ab. Eine andere Erklärung für die Namensgebung liefern die zahlreichen Höhlen im Gebirge Prokletije (albanisch: Bjeshkët e Nemuna), das sich am südwestlichen Ende der Stadt auftürmt. So soll sich Peć aus dem serbischen Wort pećina für Höhle ergeben haben.

Im Jahr 1253 übernahm Peć infolge der Süderweiterung und –verlagerung des serbischen Machtbereichs die Funktion als Sitz der serbisch-orthodoxen Erzbischöfe von Žiča. 1346 erhob Stefan Uroš IV. Dušan Peć in den Rang eines Patriarchats. Auch nachdem die Türken nach der Schlacht auf dem Amselfeld 1389 das serbische Reich nach und nach erobert hatten, blieb Peć noch bis 1463 Sitz der serbisch-orthodoxen Kirche. Während der Türkenzeit (bis 1912) trug die Stadt den Namen Ipek und war Sitz eines osmanischen Regierungsbezirkes.

Das Patriarchat wurde im Jahr 1557 wiederhergestellt. Durchgesetzt hatte dies Mehmed Pascha Sokolović, Großwesir des Sultans Süleyman I. und Bruder des neuen serbischen Patriarchen Makarije (lat.: Macarius). 1766 unterstellen die Türken das serbische Patriarchat dennoch dem Patriarchat von Konstantinopel, nachdem es zuvor zu blutigen Auseinandersetzungen mit der serbischen Bevölkerung gekommen war, die zudem zu einer gewaltigen Auswanderungswelle von Serben aus dem Kosovo Richtung Vojvodina geführt hatten. Die Neugründung des serbischen Patriarchats erfolgt erst 1920 in Belgrad.

Während der Türkenzeit (bis 1912) trug die Stadt den Namen Ipek und war Sitz eines osmanischen Regierungsbezirkes, eines sogenannten Sandschak im europäisch-türkischen Vilayet Kosovo. Für das 19. Jahrhundert vermerkt Meyers Konversationslexikon rund 7000 Einwohner meist griechische und mohammedanische Serben und als Hauptwirtschaftszweige Obst-, Tabak- und Maulbeer-Pflanzungen sowie Seidenbereitung.

Peć gehört zu dem Bereich Südosteuropas, der am längsten unter türkischer Herrschaft gestanden hat. Erst nach dem Ersten Balkankrieg zogen die Türken ab und Peć wurde Teil des Königreichs Montenegro, während der Rest des heutigen Kosovo dem Königreich Serbien angeschlossen wurde. Ende 1918 wurde Peć nach dem Beitritt Montenegros zu Serbien und nach dessen Vereinigung mit den südslawischen Gebieten Österreich-Ungarns Teil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (ab 1929 Königreich Jugoslawien). Erst im föderalen System des sozialistischen Jugoslawien ab 1945 kam Peć zur neu geschaffenen Republik Serbien als Teil der Provinz Kosovo und Metochien. In dieser Zeit war Peć Sitz eines serbischen Verwaltungsbezirkes.

Seit 1999 gehört die Stadt zu der unter UN-Verwaltung stehenden serbischen Provinz Kosovo. Gemäß der derzeitig für das Kosovo gültigen administrativen Gliederung durch die UNMIK ist Peć Hauptsitz der gleichnamigen Großgemeinde.

Politik

Gemeinderat

Das Parlament der Großgemeinde Peć besteht aus 41 Mitgliedern und setzt sich seit den Wahlen 2002 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

  • 19 LDK
  • 12 AAK
  • 4 PDK
  • 6 einzelne Abgeordnete (Parteien ethnischer Minderheiten, kleine Parteien und Unabhängige)

Verwaltungschef ist Ramiz Zeka (LDK).

Wirtschaft und Infrastruktur

Landwirtschaft und Arbeitslosigkeit kennzeichnen die Wirtschaft der Region. 1989 gab es schätzungsweise 18.000 Arbeitnehmer, heute liegt diese Zahl nach offiziellen Angaben bei etwa 2.750. Es gibt 2.731 angemeldete Firmen. Größere Arbeitgeber am Ort sind eine Brauerei, eine Bäckerei, eine Ziegelei, ein Produzent von Bauholz und kleinere Handels- und Dienstleistungsfirmen. Von der schlechten Wirtschaftslage sind vor allem die ethnischen Minderheiten betroffen (Roma, Kosovo-Ägypter und Serben).

Verkehr

In früherer Zeit lag Peć an der wichtigen Handelsroute zwischen Dubrovnik und Istanbul, die aber längst ihre Bedeutung verloren hat. Allerdings bleibt Peć sein Status als nördlicher Verkehrsknotenpunkt der Landschaft Rrafshi i Dukagjinit (serbisch Metohija) erhalten.

Über Peć führen nach wie vor die einzigen direkten Verkehrsverbindungen von Kosovo nach Montenegro - nach Rožaje in nördlicher und nach Andrijevica in westlicher Richtung. Nach Süden führt eine Hauptstraße über Dečani und Đakovica nach Prizren, nach Osten eine Hauptstraße nach Priština. Die Straßen in der Stadt und die Straßen in den ländlichen Regionen der Großgemeinde sind in einem schlechten Zustand.

Sowohl nach Priština als auch nach Prizren führen Eisenbahnlinien der Bahngesellschaft Hekurudhave të Kosovës.

Medien

Es gibt fünf Radiostationen aber keine Tageszeitung. Die größeren kosovoweit erscheinenden Blätter haben Korrespondenten im Ort.

Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler

Pejë liegt in einer malerischen Landschaft und beherbergt mit dem Patriarchenkloster das für die serbisch-orthodoxen Christen wohl bedeutendste Bauwerk. Etwa 15 km südlich von Pejë liegt außerdem das serbisch-orthodoxe Kloster Visoki Dečani. Beide Klöster zählen seit 2004 zum UNESCO Weltkulturerbe.

Die Rugova-Schlucht

Auf ihrem Weg nach Peć durchfließt der Fluss Lumbardh i Pejës (serbisch: Pećka Bistrica) die Rugova-Schlucht (albanisch: Grykë e Rugovës, serbisch: Rugovska klisura). Sie liegt eingezwängt zwischen den höchsten Gipfeln Albaniens, Kosovos und Montenegros. Die zum Teil in die steilen Felswände gehauene Straße, die von Peć durch die Rugova-Schlucht und über den 1849 Meter hohen Kulla-Pass führt, verbindet die Region Rrafshi i Dukagjinit (serbisch: Metohija) mit Montenegro. Die albanischen Bewohner dieser Gegend sind mit ihrer ursprünglichen Tracht und ihren Volkstänzen auch im Ausland zu einiger Berühmtheit gelangt.

Die rote Moschee

Ihren Namen hat die rote Moschee von den roten Ziegelsteinen, mit denen sie erbaut wurde. Gemäß einer Inschrift über dem Eingang wurde sie im Jahre 1173 islamischer Zeitrechnung (1759-1769) und 1307 islamischer Zeitrechnung (1889-1890) renoviert. Das Gebäude ist heute eine ausgebrannte Ruine, erhalten sind noch Teile der Fassade, die marmorne Minbar und Mihrab sowie das Minarett. Die UNESCO hat die Wiederherstellung des Gebäudes empfohlen.

Die Kurshumli-Moschee (Blei-Moschee)

Ihren Namen erhielt die Moschee von der bleiernen Dachbedeckung. Die Moschee wurde mehrere Male zerstört und wiederhergestellt. Zu jugoslawischen Zeiten diente sie als Munitionsdepot, seit 1965 wurde sie wieder als Gebetshaus von umliegenden muslimischen Gemeinden genutzt. Im Mai 1999 wurde sie niedergebrannt. Das Gebetshaus ist zwölf mal zwölf Meter groß und war ursprünglich von einem nach außen mit Blei bedeckten hölzernen Kuppelgewölbe überdacht. Die Wände sind aus Bruchstein bedeckt mit weißem Gips. Erkennbar noch die Gebetsnische. Das ursprüngliche Minarett wurde 1989 ersetzt durch einen Neubau ohne historischen Wert. Die UNESCO hat die Wiederherstellung des Gebäudes empfohlen.

Die Bayrakli-Moschee (Bannerträger-Moschee)

Das auch Al-Fatih-Moschee genannte Gebäude wurde Ende des 15. Jahrhunderts von Sultan Mehmet al-Fatih erbaut. Nachdem es im Juni 1999 niedergebrannt worden war, wurde es mit italienischen Spenden wiederhergestellt. Die Bayrakli-Moschee besteht aus einem Portikus und dem Gebetsraum, der reich mit ornamentaler Malerei versehen ist. Das Minarett gehört wahrscheinlich zu einer früheren Moschee. Das Gebäude gilt als ein Beispiel ottomanischer Architektur in Europa.

Kirche der heiligen Katharina

Die St. Katharina Kirche (albanisch: Kisha e Shën Katarinës) ist das spirituelle Zentrum der katholischen Albaner der Stadt Peć. Die Kirche steht in der Nähe des Krankenhauses der Stadt und wurde in ihrer jetzigen Form 1929 auf den Grundmauern einer alten katholischen Kirche erbaut.

Kirche des heiligen Jeremias

In dem in der Großgemeinde Peć gelegenen Ort Gorazhdec (albanisch)/Goraždevac (serbisch) befindet sich die auf die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts datierte Blockhütten-Kirche des heiligen Jeremias. Sie ist die einzige Kirche dieser Art im Kosovo. Örtlichen Überlieferungen zufolge wurde sie von den so genannten „Srbljaci“ erbaut, einer serbischen Siedlungsgruppe, die sich um 1737/38 am Oberlauf des Flusses Lim niederließ. Das Gebäude ist nur siebeneinhalb auf dreieinhalb Meter groß und liegt auf dem Gelände des Friedhofes von Goraždevac. Es wird seit 1936 nicht mehr als Kirche benutzt, wurde aber im Jahre 1968 detailgetreu restauriert.

Literatur

  • Radiivoje Ljubinkovic: Die Apostelkirche im Patriarchat von Pec Beograd 1964.
  • Gojko Subotic: Die Kirche des Heiligen Demetrius im Patriarchat von Pec Beograd 1964
  • Mirjana Corovic-Ljubinkovic: Pecko-decanska ikonopisna skola od 14 do 19 veka (Die Ikonenmalerei-Schule von Pec vom 14. bis zum 19. Jahrhundert / serbokroatisch) Beograd 1955
  • Milan Ivanovic: The Virgin’s church in the patriarchate of Pec Beograd 1972.
  • Josef Mueller: Albanien, Rumelien und die österreichisch-montenegrinische Gränze oder statistisch-topographische Darstellung der Paschaliks Skutari, Priserend, Ipek, Toli-Monastir ...Prag, Calve 1844

Weblinks


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