Peiskretscham

Peiskretscham
Pyskowice
Wappen von Pyskowice
Pyskowice (Polen)
DEC
Pyskowice
Pyskowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Schlesien
Landkreis: Gliwice
Fläche: 31,14 km²
Geographische Lage: 50° 24′ N, 18° 38′ O50.397518.6294444444447Koordinaten: 50° 23′ 51″ N, 18° 37′ 46″ O
Einwohner: 19.067 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 44-120
Telefonvorwahl: (+48) 32
Kfz-Kennzeichen: SGL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: BytomUjazd
Schienenweg: GliwiceOppeln
Nächster int. Flughafen: Kattowitz
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Wacław Kęska
Adresse: ul. Strzelców Bytomskich 3
44-120 Pyskowice
Webpräsenz: www.pyskowice.pl

Pyskowice [pɨskɔˈvitsɛ] (deutsch Peiskretscham) ist eine Stadt in Polen. Sie gehört dem Powiat Gliwicki in der Woiwodschaft Schlesien an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Rathaus Pyskowice
Ring Pyskowice

Erstmals wurde das heutige Pyskowice am 26. Juni 1256 erwähnt.

Einer alten Überlieferung zufolge befand sich unweit des Flüsschens Drama ein großer Kretscham (Gaststätte). Es ist wahrscheinlich, dass der Ort Pyskowice um den Kretscham herum entstand, der Kretscham also Grund für die Ortsgründung war. Dieser Umstand trug dazu bei, dass der Ort Pyskowice auch Pisko-Kretscham (Peiskretscham) genannt wurde.

Um das Jahr 1327 nannte man die Stadt Peisenchreschin.

Um 1540 existierten in Peiskretscham innerhalb der Wallanlagen 34 Häuser am Ring und weitere 63 Häuser in den umliegenden Gassen. Jedes Haus besaß einen Hopfengarten.

Am 22. Juni 1822, als große Teile der Bevölkerung zur Wallfahrt in Annaberg oder auf dem Jahrmarkt in Lublinitz abwesend waren, wurde die Stadt fast vollständig von einem großen Feuer verwüstet. Dabei verbrannten 171 Häuser und 93 Nebengebäude.

Bei der Volksabstimmung am 20. März 1921 stimmten 2.503 Wahlberechtigte (73,6% der abgegebenen Stimmen) für einen Verbleib bei Deutschland, 895 für Polen (26,3%). Die Wahlbeteiligung betrug 95,9%.

In Peiskretscham war der bekannte oberschlesische Landesgeschichtsforscher Dr. Johannes P. Chrząszcz 37 Jahre lang, von 1890 bis 1928 Pfarrer.

Ortsname

Seit 1327 existierten die Namen Piscowice und Peiskretscham nebeneinander. Die Form Peiskretscham wurde erstmals am 19. Februar 1327 als „Peyzenchreschin“ erwähnt. Der lateinische Name ist Pasqua. Im 16. Jahrhundert kam auch der Begriff Weißkretscham vor.

Sehenswürdigkeiten

Ev. Kirche
Mariensäule auf dem Ring
  • Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert in der Altstadt und mittelalterlicher Grundriss der Altstadt
  • Brunnen und Mariensäule auf dem Ring
  • Das (alte) Rathaus aus dem Jahr 1822; es beherbergt das Heimatmuseum von Pyskowice
  • Die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus aus dem 15. Jahrhundert; sie ist das älteste Bauwerk der Stadt. Gotischer Bau.
  • Die Begräbniskapelle St. Stanislaus aus den Jahren 1865-1868
  • Die evangelische Kirche St. Peter und Paul aus dem Jahr 1879
  • Der jüdische Friedhof aus dem Jahr 1830

Politik

Städtepartnerschaften

  • La Ricamarie, Frankreich
  • Tscherwonohrad, Ukraine
  • Flörsheim am Main, Deutschland. Am 3. Mai 2005 wurde der Partnerschaftsvertrag in Pyskowice unterzeichnet, am 3. Oktober wurde er in Flörsheim am Main gegengezeichnet.

Wappen

Das Wappen stellt zwei Türme und eine Wehrmauer dar. Die Türme sollen auf das frühere Schloss zurückgehen. Zwischenzeitlich befand sich im Wappen statt der Wehrmauer ein Halbmond oder ein Kahn.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Große Bedeutung für die Stadt hatte früher die so genannte "Hohe Straße" von Breslau nach Krakau. Der weiter oben erwähnte Kretscham kann als Raststätte angesehen werden.

In der Stadt beginnt die Landesstraße 40 nach Głogówek, welche nach etwa 13 Kilometern die Autostrada A4 kreuzt. Weiterhin führt durch die Stadt die Landesstraße 94.

Einen wirtschaftlichen Aufschwung Ende des 19. Jahrhunderts hatte Peiskretscham der Eisenbahn zu verdanken, da die Eisenbahnlinie OppelnGroß StrehlitzBeuthen durch Peiskretscham läuft und hier eine Linie nach Gleiwitz abzweigt. Der ursprünglich große Rangierbahnhof ist stillgelegt und bereits fast vollständig abgebrochen worden.

Außerdem existierte eine Sandbahnlinie ins oberschlesische Industriegebiet.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Verweise

Siehe auch

Literatur

  • Johannes Chrząszcz: Die Töpferinnung in der Stadt Peiskretscham (Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens, 30. Jahrgang, 1896, S. 225-237) (pdf-Datei)
  • Johannes Chrząszcz: Geschichte der Städte Peiskretscham und Tost sowie des Toster Kreises in Ober-Schlesien (Verlag: G. Palla, Peiskretscham, 1900) (djvu-Datei)
  • Johannes Chrząszcz: Die Tuchmacher in Peiskretscham (aus: "Oberschlesien – Zeitschrift zur Pflege der Kenntnis und Vertretung der Interessen Oberschlesiens" (1. Jahrgang, Heft 6, September 1902; Verlag Gebrüder Böhm, Kattowitz O.-S., Herausgeber: Dr. phil. Zivier).) (pdf-Datei)
  • Johannes Chrząszcz: Die Geschichte der Städte Peiskretscham und Tost sowie des Kreises Tost-Gleiwitz (2., verbesserte und erweiterte Auflage; Verlag: Palla, Peiskretscham, 1927) (djvu-Datei)
  • Geschichte der katholischen Pfarrgemeinde Peiskretscham (pdf-Datei)

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008

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