Peering

Peering

Unter dem Begriff Peering (engl. peer = gleichrangig) versteht man den Zusammenschluss von gleichrangingen Computernetzwerken zwecks Datenaustauschs, z.B. zwischen zwei Internetzugangsanbietern). [1]

Schema interkonnektierender autonomer Systeme

Dabei wird der Datenaustausch kostenneutral (ohne gegenseitige Zahlungsansprüche) zwischen (meist) gleich großen Providern durchgeführt, ungeachtet der Herkunft der Datenpakete. Dazu wird meist ein so genanntes „Peering-Agreement“ geschlossen, welches die beidseitige Nutzung vertraglich regelt.[2]

Es ist allerdings durchaus möglich, dass ein großer Provider (Tier-1) mit einem kleineren Providern (Tier-2) Daten austauscht, weil er entweder daraus selber einen Nutzen ziehen kann oder von dem kleineren Partner für seine Dienste Geld verlangen kann (Paid Peering). [3]

Ein regelmäßiger indirekter Datentransfer zwischen unterschiedlich großen Providern wird dagegen oft nach Datenmenge abgerechnet und Transit genannt.[4]

Die kleinste Ebene auf der Peering zur Anwendung kommt, sind Freie Netze, bei denen das PicoPeeringAgreement[5] die Grundlage ist. Jeder einzelne Knoten stellt für sich einen winzigen Anbieter dar, die Verbindungen der Knoten untereinander sind Peering zwischen den Anbietern.

Bei einer Telefonnetz-Zusammenschaltung spricht man von Interconnection (zu deutsch: Zwischenverbindung).

Inhaltsverzeichnis

Technik

Der Datenaustausch zwischen den Providern geschieht meist über Peering Points (PP) (auch Internet-Knoten genannt), an die eine Vielzahl (mehrere hundert) weiterer Teilnehmer angeschlossen sein können. Die Anzahl der möglichen Peering-Agreements an einem Internet-Knoten wächst mit dem Quadrat der Anzahl der angeschlossenen Teilnehmer. Bei einer Tabelle, die alle Peering-Agreements darstellt, spricht man daher von einer Peering-Matrix (n*(n-1) mögliche Einträge). Routinginformationen werden über das Border Gateway Protocol (BGP) ausgetauscht.

Der größte Peeringpunkt in Deutschland ist der DE-CIX in Frankfurt; kleinere - teilweise regional ausgerichtete - Peeringpunkte sind beispielsweise ALP-IX in München, BCIX in Berlin, ECIX in Düsseldorf, Berlin und Hamburg, N-IX in Nürnberg, S-IX in Stuttgart und der WORK-IX in Hamburg.

Route Server

Um das quadratische Wachstum der Peering-Agreements zu lindern, bieten PPs Internet Service Providern auch häufig die Möglichkeit an, mit einem Route Server zu peeren. Der Route Server berechnet für die angeschlossenen Router stellvertretend die besten Pfade. Es kommt so ein multilaterales Peering-Agreement zustande. Die Peering-Matrix kann aber trotzdem häufig noch aufgrund von sog. Communities beeinflusst werden.

Quellen

  1. http://www.atdn.net/peering.shtml
  2. http://www.blogg.ch/index.php?/archives/523-Alles-ueber-Peering-2-Transit-with-Peering-Migration.html
  3. http://www.atdn.net/paid_peering.shtml
  4. http://arstechnica.com/old/content/2008/09/peering-and-transit.ars
  5. http://picopeer.net/PPA-de.html

Weblinks


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