Pechstein

Pechstein

Pechstein ist als vulkanisches Glas ein Gestein vulkanischen Ursprungs mit einem Wassergehalt bis zu 8 Masseprozent. Pechstein zählt zu den Rhyolithen wie Obsidian und Perlit. Die Bezeichnung Pechstein wurde 1759 durch Christian Friedrich Schulze geprägt.[1] Seine Bildung ist bis heute nicht verstanden, unter anderem wird jedoch die Entglasung von Obsidian als einer der möglichen Mechanismen diskutiert.[2]

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Die Farbe von Pechstein ist je nach Vorkommen unterschiedlich. Sie reicht von Braun über Rot und Grün bis zum tiefen Schwarz. Das wie Pech glänzende Schwarz gab dem Gestein seinen Namen. Pechstein besitzt einen muscheligen Bruch und gewöhnlich kleine Einsprenglinge von Quarz, Feldspat, Augit oder auch Hornblende. Das Gestein kann ein fleckiges oder fettglänzendes Aussehen besitzen und durch die Einsprenglinge ein porphyrisches Gefüge zeigen.

Vorkommen

Pechsteinvorkommen in Deutschland gibt es in den Rotliegendschichten in der Umgebung von Zwickau, in der Garsebacher Schweiz, Gemeinde Triebischtal bei Meißen[3], sowie im Südschwarzwald. Ein wichtiger Einzelaufschluss aus dem Oberkarbon ist zum Beispiel der „Kugelpechstein von Spechtshausen“ im Tharandter Wald. Weitere bedeutende Pechsteinvorkommen finden sich auf den schottischen Inseln Arran, Mull, Skye und Eigg (An Sgurr).

Nutzung

Der Pechstein von Arran wurde seit dem Mesolithikum zu Artefakten verarbeitet.[4] Im Neolithikum wurde Pechstein oder Artefakte aus Pechstein auch nach Irland exportiert.[5][6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hans Murawski: Geologisches Wörterbuch. 11. Auflage. Ferd. Emke Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-827-41445-8, S. 162.
  2. Arnulf Schultes: Obsidian. Petrefaktum
  3. G. Kloess: Einführung in die Petrographie/Petrologie. Kapitel H: Vulkanite. Institut für Mineralogie, Kristallographie und Materialwissenschaft, Universität Leipzig (pdf; 1,9 Mb)
  4. Caroline R. Wickham-Jones: Rhum: Mesolithic and later sites at Kinloch excavations 1984-1986. Society of Antiquaries of Scotland monograph series 7, Society of Antiquaries of Scotland, Edinburgh 1990. ISSN:0263-3191
  5. Jeremy Preston, Ian Meighan, Derek Simpson, Malcolm Hole: Mineral chemical provenance of Neolithic pitchstone artefacts from Ballygalley, County Antrim, Northern Ireland. Geoarchaeology Bd. 17, Nr. 3, S. 219-236, 2002. Wiley Periodicals
  6. Neolithic village and fortified hill excavated in Ulster. British Archaeology 72, News, September 2003

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • PECHSTEIN (M.) — PECHSTEIN MAX (1881 1955) Le seul membre du groupe Die Brücke, auquel il avait adhéré en 1906, à avoir séjourné à Paris. L’œuvre de cet ancien peintre en bâtiment fut donc, à plusieurs égards, plus personnelle que celle de ses collègues. Max… …   Encyclopédie Universelle

  • pechstein — ● pechstein nom masculin (allemand Pech, poix, et Stein, pierre) Rhyolite vitreuse riche en eau et d aspect poisseux. ● pechstein (synonymes) nom masculin (allemand Pech, poix, et Stein, pierre) Rhyolite vitreuse riche en eau et d aspect poisseux …   Encyclopédie Universelle

  • Pechstein — (Retinit), Mineral, erscheint in dichten, glasartigen amorphen Massen von muscheligem bis splitterigem Bruch; Härte 5 bis 6, specifisches Gewicht 2,1 bis 2,3 kantendurchscheinend, fettglänzend; grün in verschiedenen Nüancen, schwärzlichgrün,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Pechstein — (Felsitpechstein), eine glasartige Modifikation des Quarz (Felsit ) Porphyrs, vom spez. Gew. 2,3 und der Härte 6, früher fälschlich den Mineralien beigezählt. Grau, rot, braun, grün oder schwarz von Farbe, mitunter gefleckt, und fettglänzend,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Pechstein — Pechstein, s. Quarzporphyr …   Lexikon der gesamten Technik

  • Pechstein — Pechstein, glasartiges, stark fettglänzendes Gestein, die glasige Erstarrungsform von Quarzporphyr, Porphyrit, Rhyolith etc., oliven bis schwärzlichgrün, oft auch gelb oder rotbraun, liefert Bruch und Chausseesteine …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Pechstein — Pechstein, Max …   Enciclopedia Universal

  • Pechstein — (izg. pèhštājn), Max (1881 1955) DEFINICIJA njemački ekspresionistički slikar i grafičar; od 1906. član skupine Die Brücke (Most); osebujan slikarski izričaj pod utjecajem umjetnosti primitivnih oceanijskih naroda (jednostavni oblici, snažne… …   Hrvatski jezični portal

  • Pechstein — Pẹch|stein 〈m. 1〉 geolog. alter Obsidian * * * I Pechstein,   natürliches, wasserhaltiges (bis 9 %), kieselsäurereiches vulkanisches Gesteinsglas, entsteht bei rascher Erstarrung von Ergussgesteinen (z. B. Rhyolith, Trachyt, Andesit). Pechstein… …   Universal-Lexikon

  • Pechstein — Bechstein. Bekannter Namensträger: Max Pechstein, deutscher Maler und Grafiker (19./20.Jh.) …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”