Paulus Terwitte

Paulus Terwitte

Paulus Terwitte OFMCap (* 22. Juli 1959 in Stadtlohn als Bernhard Gerhard Terwitte, Rufname: Bernd) ist ein katholischer Ordensmann.

Paulus Terwitte

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur am Gymnasium Remigianum in Borken trat er in den Kapuzinerorden ein und wählte sich den Ordensnamen Paulus. Nach dem Postulat und Noviziat studierte er an der Philosophisch-Theologische Hochschule Münster und der Karl-Franzens-Universität Graz Philosophie und Katholische Theologie. Seine Ewige Profess legte er am 1. Oktober 1983 ab und wurde im Oktober des Jahres 1984 zum Diakon geweiht. Am 11. Mai 1985 empfing er im Kapuzinerkloster in Münster durch Weihbischof Alfons Demming das Sakrament der Priesterweihe.

Arbeit

Von 1985 bis 1989 war er Mitglied im Seelsorgeteam der Kapuziner in St. Fidelis in Offenburg. Dabei bildete er sich im pastoralpsychologischen Arbeitsfeld der Gestaltberatung in der Seelsorge durch einen berufsbegleitenden Ausbildungskurs in Wien fort.

Ab 1989 leitete er das Kloster zum Mitleben in Stühlingen. In dieser Zeit nahm er an einem Weiterbildungskurs in Integrativer Gestaltberatung am Fritz-Perls-Institut in Hückeswagen teil.

1992 wechselte er nach der Neugründung einer Ordensniederlassung in die ostthüringische Stadt Gera und war dort vorwiegend in der Krankenhausseelsorge tätig. Dort sammelte er Erfahrungen in der Supervision verschiedener Einrichtungen der Sozialfürsorge und Gesundheitshilfe, bildete Telefonseelsorger und Hospizhelfer aus und war schließlich auch im Jugendhilfeausschuss der Stadt Gera politisch aktiv.

1998 berief ihn die Ordensleitung der Kapuziner als Guardian in das Kapuzinerkloster Liebfrauen in Frankfurt am Main, wo er neben der Tätigkeit als Beicht- und Gesprächsseelsorger durch die katholische Fernseharbeit seinen Weg in die Medienwelt begann. Durch die Nähe zur Bankenwelt wurde er häufig zu Seminaren für Ethik in der Wirtschaft eingeladen.

Von Februar 2006 bis April 2009 leitete Bruder Paulus das Kapuzinerkloster Dieburg bei Darmstadt und war danach bis Oktober 2010 Beauftragter für Berufungspastoral der Kapuziner im Kapuzinerkloster, Käppele, Würzburg. Seit dem 1. November 2010 ist er wieder Guardian des Kapuzinerklosters Liebfrauen in Frankfurt am Main und Leiter des dortigen Franziskustreffs, einer Hilfseinrichtung für wohnungslose Menschen.

Medien

Auf seiner Homepage veröffentlichte er zwischen Pfingsten 2000 und Pfingsten 2005 täglich einen kurzen Kommentar zur aktuellen Schlagzeile der Bild-Zeitung.

Im Jahr 2004 produzierte das ZDF unter dem Titel „Die Manager Gottes“ eine Reportage unter anderem einen Beitrag über das Leben von Bruder Paulus als Großstadtseelsorger.

Als Kirchenexperte kommentierte Bruder Paulus für N24 live aus Rom sowohl die Berichterstattung zum Tod von Papst Johannes Paul II. im April 2005 als auch die darauf folgende Papstwahl von Papst Benedikt XVI..

In den Diskussionsrunden der Polit-Talk-Formate von Anne Will, Maybrit Illner, Stadtgespräch, Quergefragt, hart aber fair und west.art stellte er sich darüber hinaus als Gesprächspartner den Themen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Religion.

Einmal monatlich beantwortet Bruder Paulus Fragen zu aktuellen Themen in der Radiosendung auf HR4 „Radioladen“, einer Schwerpunktstunde zu Glauben und Leben. Hinzu kommt ab November 2010 einmal wöchentlich am Montagabend von 22 bis 23 Uhr die Sendung "Bruder Paulus – Komplet und Gespräch zur Nacht" auf domradio.de, dem katholischen Radio aus Köln.

Im September 2005 erschien zu dieser Sendung die CD „Reden übers Leben“.

In zahlreichen Hörfunkprogrammen ist er Ansprechpartner und Berichterstatter nicht nur für kirchliche Fragen, sondern auch zu Fragen der Lebensgestaltung unter besonderer Berücksichtigung der seelsorgerlichen Aspekte.

In den Veröffentlichungen des modernen christlichen Magazins LiMa (Liborius-Magazin) finden sich seine Beiträge, und er ist zu Gast am Tisch beim Schlemmer-Atlas, eines jährlichen Festes des Busche-Verlags. Er schreibt Artikel auch für Fachzeitschriften wie das Bankmagazin, einer nach eigener Werbeaussage „Fachzeitschrift für Führungskräfte der Finanzwirtschaft“.

Im Juni 2006 gab Bruder Paulus ein Interview zur Nachwuchssuche des Ordens in der Zeitung Die Zeit[1].

Im Juli 2009 hielt Bruder Paulus die Schlussrede anlässlich der TED Global Conference in Oxford zum Thema "Dinge die man nicht sehen kann."

Als Redner und Referent hält er Vorträge bei Fachtagungen und Kongressen, unter anderem beim Swiss Economic Forum, zu dem auch Kofi Annan als Gastredner geladen war, sowie beim Kongress für Personalfürungskräfte auf der 16. Handelsblatt Jahrestagung "Personal im 21. Jahrhundert".

Seit November 2010 ist Bruder Paulus Radio-Seelsorger mit einer Gesprächssendung jeden Montagabend im domradio des Erzbistums Köln.

Moderator

Seit April 2002 diskutierte er in seiner eigenen Talksendung in der Reihe N24 Ethik „Um Gottes Willen“ mit Gästen wie Dr. Klaus Töpfer, Arnulf Baring, Horst Lichter, Marie-Luise Marjan und anderen über ethische und moralische Zeitfragen[2]. Seit Januar 2011 ist die Sendung "So gesehen - Talk am Sonntag" jeden zweiten Sonntag auf SAT.1 zu sehen.

Buchautor

Im April 2004 veröffentlichte Bruder Paulus sein erstes Buch mit dem Titel „Ich war im Wandel, du hast mir gemailt“.

Seit September 2006 wurden eine Reihe religiöser Ratgeber unter dem Leitthema „Trau dich“ herausgegeben.

Ab Februar 2007 erschien per Podcast ein 40-tägiger Fastenimpuls, aufgenommen vom domradio Köln, auf seiner Homepage. Die täglichen Impulse folgten dem Fastenkalender „Trau dich, 40 Tage anders zu leben“, den Bruder Paulus mit Marcus Leitschuh beim Verlag HERDER herausgab.

Im März 2007 erschien die „99 Minuten Bibel“. Das Buch stieg in kürzester Zeit auf die vorderen Ränge der Bestseller in der Kategorie Religion.

Im Dezember 2007 lief in Fortführung der domradio Reihe ein Vodcast auf der Homepage, mit einem täglichen Adventsimpuls unter dem Titel: Trau dich, 24 Tage anders zu warten, herausgegeben in Zusammenarbeit mit Marcus Leitschuh, im HERDER Verlag.

Im Januar 2009 erschien im rowohlt Verlag der Titel „Das Leben findet heute statt“.

Im September 2009 wurden mit dem Titel „Vom Glück des einfachen Lebens“ Impulse aus der Ordensregel des Heiligen Franziskus vorgestellt.

Im März 2010 erschien mit "Kleine Alltagsethik" eine verständliche Einführung in ethische Grundsätze.

Anlässlich des Silbernen Priesterjubiläums wurde im Mai 2010 "Ein Lebenskreuz" veröffentlicht. Eine Präsentbox für die schweren Stunden im Leben.

Im August 2010 erschien im Herder Verlag "So einfach kann das Leben sein" als Buch und Hörbuch CD.

Mitgliedschaften

Einzelnachweise

  1. Interview in 'Die Zeit'
  2. Sendung N24 Ethik 'Um Gottes Willen'
  3. Die Mitglieder des Frankfurter ZukunftsRats (Vorsicht: PDF-Datei!). In: Frankfurter ZukunftsRat. 10. März 2008, abgerufen am 12. März 2008.

Weblinks


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