Paul Luchtenberg

Paul Luchtenberg

Paul Luchtenberg (* 3. Juni 1890 in Burscheid; † 7. April 1973 ebenda) war ein deutscher Kulturwissenschaftler, Pädagoge und Politiker der FDP und Kultusminister von Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Beruf

Paul Luchtenberg war von 1925 bis 1931 außerordentlicher Professor für Pädagogik, Philosophie und Psychologie an der Technischen Hochschule Darmstadt, sowie ab 1931 ordentlicher Professor für die selben Fächer an der Technischen Hochschule Dresden. 1933 wurde er (u. a. gemeinsam mit Victor Klemperer und Richard Seyfert), aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums entlassen.

Politik

Nach dem Krieg war Luchtenberg Mitbegründer der FDP in Nordrhein-Westfalen. Dem Deutschen Bundestag gehörte er vom 30. Oktober 1950, als er für den FDP-Landesvorsitzenden Friedrich Middelhauve nachrückte, bis zum Ende der ersten Legislaturperiode und erneut vom 18. September 1954, als er für den nordrhein-westfälischen Innenminister Willi Weyer nachrückte, bis zum 9. April 1956 an. Nach dem Koalitionswechsel der FDP in Nordrhein-Westfalen von der CDU zur SPD, der auf Bundesebene zur Abspaltung des „Ministerflügels“ und zur Gründung der Freien Volkspartei (FVP) führte, war er vom 28. Februar 1956 bis 1958 Kultusminister in seinem Heimatland.

Als Landeskultusminister setzte er sich für die Schaffung eines Bundeskulturministeriums ein, um die sehr stark konfessionell geprägte Kulturpolitik insbesondere von Bayern und Rheinland-Pfalz aufbrechen zu können. So gehörte auch der rheinland-pfälzische Kultusminister Adolf Süsterhenn zu den schärfsten Kritikern dieser Pläne, während der hessische Minister Arno Hennig sie unterstützte.

Stiftungsarbeit

Von 1961 bis 1970 war er Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung. 1962 errichtete Luchtenberg die Paul-Luchtenberg-Stiftung, deren Zweck die Förderung der Kultur in seiner Heimatstadt Burscheid ist. Das Haus der Kunst in Burscheid ist ebenfalls seine Stiftung.

Ehrungen und Auszeichnungen

Werke

  • Antinomien der Pädagogik, Langensalza, 1923.
  • Kants Lehre, Detmold, 1924.
  • Beiträge zur Frage der „Ungelernten“, Bielefeld, 1955.
  • Schloß Burg an der Wupper, Ratingen, 1957.
  • Wolfgang Müller von Königswinter, 2 Bände, Köln, 1959.
  • Wandlung und Auftrag liberaler Kulturpolitik, Bonn, 1960.
  • Künstlerisches Gerät und Waffen des Spätmittelalters, Schloß Burg, 1960.
  • Gegenwartsaufgaben der Erwachsenenbildung. Festschrift zum 70. Geburtstag von Richard Freudenberg, gemeinsam mit Walter Erbe, Köln, 1962.
  • Der Bildhauer Ernst Kunst. Versuch einer Deutung seines Schaffens, Durch, 1962.
  • Johannes Löh und die Aufklärung im Bergischen, Köln, 1965.
  • Geschichte des deutschen Liberalismus, Köln, 1966.
  • Walter Wohlfeld. Unterwegs vom Gegenstand zum Wesensgrund, Durach, 1967.
  • Das Wagnis der Mündigkeit. Beiträge zum Selbstverständnis des Liberalismus, Neustadt/Aisch, 1970.

Siehe auch

Kabinett Steinhoff

Literatur

  • Kulturpolitik und Menschenbild. Festschrift für Paul Luchtenberg, Neustadt/Aisch, 1965.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Luchtenberg — Paul Luchtenberg (* 3. Juni 1890 in Burscheid; † 7. April 1973 ebenda) war ein deutscher Kulturwissenschaftler, Pädagoge und Politiker der FDP und Kultusminister von Nordrhein Westfalen. Inhaltsverzeichnis 1 Beruf 2 Politik 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Mikat — (1983) Paul Mikat (* 10. Dezember 1924 in Scherfede; † 24. September 2011 in Düsseldorf) war ein deutscher Professor für Bürgerliches Recht, Rechtsgeschichte und …   Deutsch Wikipedia

  • Luchtenberg — Lụchtenberg,   Paul, Politiker (FDP) und Erziehungswissenschaftler, * Burscheid 3. 6. 1890, ✝ ebenda 7. 4. 1973; ab 1925 Professor in Darmstadt, 1930 36 in Dresden, ab 1953 in Bonn; setzte sich besonders für Förderung der Berufsbildung ein, war… …   Universal-Lexikon

  • Liste der Biografien/Lu — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Abgeordnete des 2. Landtags von Nordrhein-Westfalen — Die Abgeordneten des nordrhein westfälischen Landtags in der 2. Wahlperiode vom 5. Juli 1950 bis zum 4. Juli 1954 Parlaments und Fraktionsvorsitzende Landtagspräsident: Josef Gockeln (CDU) Fraktionsvorsitzende: SPD: Fritz Henßler, ab 14. Dezember …   Deutsch Wikipedia

  • Abgeordnete des 4. Landtags von Nordrhein-Westfalen — Die Abgeordneten des nordrhein westfälischen Landtags in der 4. Wahlperiode vom 21. Juli 1958 bis zum 20. Juli 1962 Parlaments und Fraktionsvorsitzende Landtagspräsident: Josef Gockeln (CDU), ab 13. Januar 1959 Wilhelm Johnen Fraktionsvorsitzende …   Deutsch Wikipedia

  • Abgeordnete des 5. Landtags von Nordrhein-Westfalen — Die Abgeordneten des nordrhein westfälischen Landtags in der 5. Wahlperiode vom 23. Juli 1962 bis zum 23. Juli 1966 Parlaments und Fraktionsvorsitzende Landtagspräsident: Wilhelm Johnen (CDU), ab 19. April 1966 Josef Hermann Dufhues (CDU)… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (2. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 2. Wahlperiode (1953–1957). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1953 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der mit der Technischen Universität Dresden verbundenen Personen — Die Liste soll − ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einen Überblick über Personen verschaffen, die mit der Technischen Universität Dresden und deren Vorläufer durch Ehrenwürden, wissenschaftliche Arbeit und Lehre sowie als Absolventen verbunden… …   Deutsch Wikipedia

  • Mischnick — Wolfgang Mischnick, 1990 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”