Atemschutztrupp

Atemschutztrupp

Ein Atemschutztrupp ist ein Trupp (kleinste taktische Einheit) einer Einheit des Katastrophenschutzes (z. B. der Feuerwehr), der im Einsatz ein Atemschutzgerät trägt (üblicherweise: Pressluftatmer oder Kreislaufgerät oder nur Maske mit Atemschutzfilter). Wie jeder Trupp besteht auch der Atemschutztrupp aus mindestens zwei Einsatzkräften (dem Truppführer und dem Truppmann - bei Bedarf kann der Trupp um einen Truppmann erweitert werden, z. B. beim ABC-Einsatz).

Inhaltsverzeichnis

Feuerwehr

Der Atemschutztrupp ist eigentlich kein in der Löschgruppe eingeteilter Trupp, sondern prinzipiell kann jeder Trupp mit Atemschutz ausgerüstet und damit ein Atemschutztrupp sein. Da üblicherweise der Angriffstrupp am nächsten beim Brandherd arbeitet, ist er zugleich auch ein Atemschutztrupp. Es können aber je nach Einsatzerfordernis mehrere Trupps miteinander oder einzeln vorgehen.

Deutschland

Atemschutztrupp bei einer Übung (Tiefgarage mit starker Rauchentwicklung)
Atemschutztrupp bei einer Übung

Üblicherweise werden Atemschutztrupps bei der Feuerwehr als Angriffstrupps bezeichnet. Jeder Trupp der Feuerwehr kann nach Erfüllung seiner originären Aufgaben (siehe FwDV 1, "Grundtätigkeiten" und 3, "Einheiten im Löscheinsatz") oder nach besonderer Weisung des Einsatzleiters bzw. Gruppen-/Fahrzeugführers zum Angriffstrupp werden.

Variation der Ausrüstung eines Angriffstrupps beim Innenangriff

Der Einsatz unter Atemschutz zählt zu den gefährlichsten Einsatzaufgaben und setzt deshalb wichtige Sicherheitsvorkehrungen und eine gute Aus- und Fortbildung der Trupps sowie entsprechende Einsatzausrüstung voraus (siehe: Atemschutzunfall). Es sind ein Sicherungstrupp oder je nach Lage mehrere solcher Trupps für die eingesetzten Angriffstrupps einsatzbereit vorzuhalten. Diese müssen so ausgerüstet und geschult sein, dass sie im Falle einer Verunglückung des Angriffstrupps sofort Hilfe leisten können (siehe FwDV 7, "Atemschutz").

Österreich

In Österreich besteht ein Atemschutztrupp aus Sicherheitsgründen aus drei Personen, da bei Übelkeit oder Verletzung eines Kameraden mindestens zwei Kameraden zur Rettung aus dem Gefahrenbereich notwendig sind. Nur in Ausnahmefällen dürfen auch weniger Feuerwehrmitglieder den Gefahrenbereich betreten. Bei Bedarf kann der Atemschutztrupp auch erweitert werden, zb. auf 4 Mann. Ein Atemschutztrupp darf erst in den Gefahrenbereich, wenn ein Sicherungstrupp mindestens schon nachalarmiert wurde.

Bei den österreichischen Feuerwehren ist üblicherweise nur umluftunabhängiger Atemschutz erlaubt. Ausnahmen existieren nur in Einzelfällen, wie bei den Strahlenschutzgruppen die auch in Einzelfällen wie am Dekoplatz Masken mit Partikelfiltern tragen dürfen.

Schweiz

In der Schweiz besteht ein Trupp aus 2 - 3 Atemschutzgeräteträgern. Der Truppführer wird vor dem Einsatz bestimmt und holt seine Aufträge beim Einsatzleiter. Üblicherweise wird der AGT mit dem höchsten Dienstrang als Truppführer ernannt (normalerweise Gruppenführer, mil. Grad Korporal). Es wird jedoch von jedem AGT vorausgesetzt dass dieser auch selbst die Truppführung übernehmen kann.

Jeder Atemschutztrupp benötigt einen sog. Truppüberwacher, welche in sicherem Abstand zum Einsatzort ist und mittels Sprechfunk, Atemschutztelefon oder Horn die Kommunikation sicherstellt und den Einsatz protokolliert. Dieser ist auch zuständig dafür, dass ein Sicherungstrupp alarmiert ist. Ein Atemschutztrupp darf erst in den Gefahrenbereich, wenn ein Sicherungstrupp mindestens schon nachalarmiert wurde und auf dem Weg ist.

Üblicherweise werden Umluftunabhängige, freizutragende Atemschutzgeräte benutzt. In Tunnels wird auf Regenerationsgeräte zurückgegriffen, da diese längere Einsatzzeiten ermöglichen. In Ausnahmefällen kann aber auch Geräte mit Schlauchversorgung (ABC-Einsatz) oder umluftabhängige Partikelfilter (Dekoplatz) zurückgegriffen werden. Dies geschieht üblicherweise in Rücksprache mit dem Chemiefachberater.

Siehe auch: Atemschutz, Atemschutzunfall, Atemschutzsammelplatz


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