Partido Obrero de Unificación Marxista

Partido Obrero de Unificación Marxista

Partido Obrero de Unificación Marxista (POUM, auf Katalanisch Partit Obrer d’Unificació Marxista – ‚Arbeiterpartei der Marxistischen Einheit‘) war eine revolutionäre marxistische Partei in der Zweiten Republik Spaniens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung

Die POUM ging 1935 aus dem Zusammenschluss der trotzkistischen Izquierda Comunista (Kommunistische Linke) um Andreu Nin und Juan Andrade mit dem Bloque Obrero y Campesino (Arbeiter- und Bauernblock) um Julián Gorkin und Joaquin Maurin hervor. Letzterer orientierte sich an Nikolai Bucharin. Die Mehrzahl der Anhänger dieser beiden Gruppen waren in Katalonien (dort vor allem in Lleida), in Valencia und in Extremadura zu finden.

Spanischer Bürgerkrieg

Während des Spanischen Bürgerkrieges zwischen 1936 und 1939 arbeitete die POUM mit der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft Confederación Nacional del Trabajo (CNT), später vor allem mit der radikalen Gruppe Amigos de Durruti, zusammen. In zahlenmäßiger Hinsicht war die POUM weitaus schwächer als das anarchistische Lager. Neben dem Kampf gegen die putschenden Militärs um Francisco Franco stand für dieses Bündnis der Erhalt der Sozialen Revolution im Vordergrund, die im republikanischen Lager die Gegnerschaft vieler Gruppierungen, vor allem der Kommunisten, auf sich zog.

In den POUM-Milizen kämpften u.a. Mitglieder trotzkistischer, linkssozialistischer und oppositioneller kommunistischer Gruppen wie der deutschen SAP (wie diese gehörte die POUM dem Londoner Büro, einem Zusammenschluss linkssozialistischer und unabhängiger kommunistischer Parteien an) und KPO und bekannte Persönlichkeiten wie George Orwell und der spätere Bundestagsabgeordnete Peter Blachstein.

Vom PCE, der in der Volksfront-Regierung vertretenen Kommunistischen Partei Spaniens, die der Kominternlinie folgte, wurde die POUM als „trotzkistische Verräter“ und Tarnorganisation der Faschisten diffamiert. Dies geschah vor dem Hintergrund der seit August 1936 stattfindenden Moskauer Schauprozesse gegen angebliche interne Feinde der UdSSR.

Der PCE erhielt innerhalb der republikanische Zone, bedingt durch die sowjetischen Waffenlieferungen gegen Franco, eine dominante Position. Die kommunistische Kritik richtete sich nicht zuletzt gegen die Anarchisten, mit denen man es aber nicht frontal aufnehmen konnte. Die in der Regierung Caballero sitzende CNT setzte sich wiederum nicht offen für die POUM ein. Im Mai 1937 kam es schließlich zu einer tagelangen bewaffneten Auseinandersetzung in Barcelona, in der der POUM gemeinsam mit den Anarchisten gegen Kommunisten und Republikaner kämpfte. Dabei gab es ca. 500 Tote. Die moskautreuen Kommunisten deuteten ihn als faschistischen Umsturzversuch um. In Folge der Mai-Ereignisse, deren vorzeitiges Ende vor allem die CNT in ihrem Bestreben um eine linke Einheitsfront herbeigeführt hatte, verlor die Revolution immer mehr an Boden. Nur kurze Zeit später wurde auch der Regierungschef gestürzt, der sich stets gegen ein Verbot der POUM ausgesprochen hatte.

Parteiverbot 1937 und Spaltung 1939

Im Juni 1937 wurde die Partei schließlich verboten. Andreu Nin wurde vom stalinistischen Geheimdienst GPU verschleppt und ermordet. Der öffentliche Prozess wegen Hochverrats gegen die POUM-Mitglieder endete mit Gefängnisstrafen für die Beklagten. Die geforderte Todesstrafe wurde allerdings nicht ausgesprochen, da Zweifel an der kommunistischen Darstellung aufkamen. Das Verbot der POUM wurde bestätigt. Die konfliktträchtige Situation zwischen den verschiedenen antifaschistischen und kommunistischen Gruppierungen trug neben anderen Faktoren mit dazu bei, dass Franco am Ende des Bürgerkriegs siegreich aus den Kämpfen hervor ging, die Republik beseitigte und eine personalisierte Diktatur in Spanien errichtete, in der sämtliche sozialistischen Organisationen verboten wurden.

Nach 1939 spaltete sich die POUM mehrfach, Restgruppen bestanden im französischen Exil und in Katalonien bis ca. 1980 weiter. Dem Andenken an die POUM und an Andreu Nin widmet sich die Fundación Andreu Nin.

Literatur

Film

Weblinks


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