Parteihochschule Karl Marx

Parteihochschule Karl Marx

Die Parteihochschule Karl Marx (PHS) war eine 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone (der späteren Deutschen Demokratischen Republik) gegründete Hochschule, die dem Zentralkomitee der SED unterstellt war. Der Lehrbetrieb wurde am 30. Juni 1990 eingestellt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die PHS war die höchste Bildungsstätte der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, nachgeordnet gab es zur Schulung der Genossen die Bezirksparteischulen (BPS) und Kreisparteischulen (KPS). Alternativ gab es auch das Studium an der Parteihochschule der KPdSU in Moskau.

Nach der Gründung 1946 gab es bis Ende 1947 zunächst sechsmonatige Lehrgänge. 1947 wurde dann zu Zweijahreslehrgängen für jüngere SED-Mitglieder und -Funktionäre zur allgemeinen politisch- ideologischen Ausbildung sowie zu Halbjahreslehrgängen für ältere, oft relativ einflußreiche Funktionäre, die für neue Aufgaben weitergebildet wurden, übergegangen.[1] Drei Viertel aller Kursanten kamen aus der SBZ, die übrigen waren KPD - Funktionäre aus den Westlichen Besatzungszonen, die hier unter anderem Namen studierten.[2] In späteren Jahren wurden die Parteimitglieder von ihren Grundorganisationen zum Einjahres- oder Dreijahresstudium delegiert. Direkt- oder externes Fernstudium war mit dem Abschluss als Diplom-Gesellschaftswissenschaftler möglich.

Die Hochschule war anfangs der Abteilung Agitation und Propaganda im Zentralkomitee unterstellt, ab 1983 dem Ideologie- und Kultursekretär im Politbüro Kurt Hager.

Ihr Sitz befand sich zunächst in Liebenwalde, seit 1948 in der Hakeburg in Kleinmachnow und ab 1955 in Berlin-Mitte, Am Köllnischen Park/Märkisches Ufer in Berlin, bis sie um 1980 in einzelnen Lehrstühlen erneut nach Kleinmachnow verlegt wurde.

Etwa 25.000 Studenten und 1200 Mitglieder so genannter befreundeter Parteien aus 27 Ländern absolvierten Lehrgänge und Kurse. Im Sommer 1990 erfolgte die Abwicklung der Hochschule, die Entlassung der 150 Professoren, Dozenten und Assistenten, der verbliebenen Studenten und der etwa 300 sonstigen Mitarbeiter.

Direktoren

Bekannte Absolventen

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Leonhard: Die Revolution entlässt ihre Kinder. 15 Auflage. Ullstein, 1976, S. 389-390.
  2. Wolfgang Leonhard: Im Fadenkreuz der SED. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 46, Nr. 2, 1998, S. 292 (http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/1998_2.pdf).

Weblinks


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