Pannotypie

Pannotypie
Pannotypie um 1860, vermutlich Österreich oder Deutschland

Die Pannotypie (vom lateinischen pannus = Tuch) ist ein analoges positives Kollodiumbild welches 1853 von der Pariser Firma Wulff & Co. erdacht und bis 1859–63 verwendet wurde.

Funktionsweise

Die Pannotypie basiert auf einer knapp belichteten und entwickelten jod- und bromsilberhaltigen Kollodiumschicht, die vom Glasnegativ abgelöst und auf schwarzes Wachstuch oder Leder übertragen wird. Das weißliche Negativ erhält so seine positive Bildwirkung. Das Negativ erscheint aufgrund des Dunkelfeldprinzips vor einem dunklen Hintergrund als Positiv.

Dieses Verfahren hatte den Vorteil, dass das Bild im Gegensatz zur Ambrotypie nicht zerbrechen konnte. Der Nachteil war dass der Schichtträger austrocknete und das Bild rissig wurde bzw. zerfiel. Mit der Verbreitung der Ferrotypie und dem Albuminverfahren verschwand es wieder. Wegen der Empfindlichkeit haben sich nur wenige Bildbeispiele erhalten.

Pannotypie, nach 1860

Siehe auch

Literatur

  • J. Maria EDER, Geschichte der Photographie, Bd.1, 1. Teil, 1, Hälfte, Seite 513, 4. Auflage, Vlg. Wilhelm Knapp 1932.

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