Pannenstatistik

Pannenstatistik

Eine Pannenstatistik dokumentiert die häufigsten Ursachen von Pannen an Pkw. Darin wird festgehalten, wie oft die Pannenhilfe ausrücken musste, welche Fahrzeuge betroffen waren und welche Mängel die Fahrzeuge aufwiesen. Daraus ergibt sich letztlich eine Statistik, aus der die häufigsten Mängel diverser Fahrzeugmodelle erkennbar sind, die zum Liegenbleiben führen können. Andere Mängel, die nicht unmittelbar zur Unterbrechung der Fahrt zwingen, gleichwohl aber kostspielige Reparaturen nach sich ziehen können (z.B. undichte Klimaanlage, Anfälligkeit für Rost, defekte Stoßdämpfer, Radlager etc.) werden von dieser Statistik nicht erfasst.[1]

Der ADAC publizierte erstmals 1977 eine solche Pannenstatistik, welche seitdem jährlich erscheint. Im Jahr 2007 wurden 400.000 Pannenfälle ausgewertet.[2] In die Wertung kamen die ein- bis sechsjährigen Autos, die mindestens 3 Jahre lang im Wesentlichen unverändert gebaut wurden und in einem Jahr mindestens 10.000 Neuzulassungen erreichten. Niedrigere Zulassungszahlen bilden keine ausreichende statistische Grundlage. Die ADAC-Pannenstatikstik ist nach ISO 9001:2000 zertifiziert.

Beteiligung der einzelnen Baugruppen an den Fahrzeug-Ausfällen 2007:

  • Allgemeine Fahrzeugelektrik (39,7 Prozent)
  • Zündanlage (12,7 Prozent)
  • Motor (7,8 Prozent)
  • Räder/Reifen (7,1 Prozent)
  • Einspritzanlage (6,8 Prozent)
  • Kühlung/Lüftung/Klima (5,8 Prozent)
  • Kupplung/Getriebe (4,6 Prozent)
  • Auspuffanlage (1,9 Prozent)
  • Sonstiges (13,6 Prozent)

Neben der ADAC-Pannenstatistik liefert auch der jährlich herausgegebene TÜV Auto-Report, herausgegeben von der TÜV Media GmbH, Statistiken zur Qualität und Sicherheit der verschiedenen Auto-Modelle. Als Datengrundlage dienen hierbei jedoch Mängel, die bei der Hauptuntersuchung festgestellt werden. Ein Liegenbleiben des Fahrzeugs ist somit nicht Voraussetzung für die Erfassung in der Statistik.

Repräsentativität

Die Repräsentativität der ADAC-Pannenstatistik ist aus den folgenden Gründen umstritten:

  1. Das Marktsegment der Pannen- und Abschlepphilfe hat in den letzten Jahren einen Boom von neuen Anbietern zu verzeichnen. Von Bedeutung sind dabei vor allem die Pannendienste des AvD und die Vertragspartner der Schutzbrief-Versicherungen und die der jeweiligen (deutschen) Automobilhersteller. Der Anteil des ADAC liegt deutlich unter 50% der PKW-Pannen.[3]
  2. Die Statistik bezieht sich auf die insgesamt zugelassenen Fahrzeuge und nicht auf die tatsächlichen Fahrzeuge der Mitglieder. Durch die unterschiedlichen Garantieleistungen der Hersteller gibt es hier Unterschiede.
  3. Das Kilometeraufkommen ist bei den Fahrzeugtypen extrem unterschiedlich, beispielsweise zwischen Kleinwagen und typischen Geschäftswagen. Dieses findet aber keine Berücksichtigung. Aussagekräftiger wäre eine Pannenstatitik die neben dem Alter auch die Kilometerleistung des Fahrzeugs berücksichtigt.
  4. Die wahren Pannenursachen finden keine Berücksichtigung: Aussagen und Beschreibungen wie „defekte Batterie“ oder „defekte Elektrik“ dürften in vielen Fällen wohl eher Rückschlüsse auf ein unzureichendes Verhalten des Fahrzeugführers (nicht ausgeschaltete Stromverbraucher, Kurzschluss in zusätzlich angeschlossenen Stromverbrauchern) oder auf das Einhalten von Wartungsintervallen als auf Anfälligkeit des Fahrzeugs zulassen.

Quellen

  1. Beschreibung der Methodik des ADAC
  2. Die ADAC Pannenstatistik 2007
  3. Jens Uehlecke: "Jeder Engel zählt. Der ADAC genießt ein enormes Vertrauen. Seine Pannenstatistik aber hat ihre Tücken". In: DIE ZEIT Nr. 21, Seite 28 (vom 19. Mai 2005)

Weblinks


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