Palaisplatz (Dresden)

Palaisplatz (Dresden)
Palaisplatz
Dresden Stadtwappen.svg
Platz in Dresden
Palaisplatz
Das Japanische Palais am Palaisplatz
Basisdaten
Ort Dresden
Ortsteil Innere Neustadt
Angelegt 1722-1732
Neugestaltet ab 1945
Einmündende Straßen Kleine Marienbrücke, Robert-Blum-Straße, Hainstraße, Heinrichstraße, Große Meißner Straße
Bauwerke Japanisches Palais, Brandversicherungs-
anstalt, Akzisehaus, Hotel Bellevue
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Öffentlicher Verkehr, Autoverkehr
Platzgestaltung Brunnen

Der Palaisplatz ist ein zentraler weiträumiger Platz in Dresden auf der nördlichen Elbseite im Stadtteil Innere Neustadt. Angelegt wurde er im Zusammenhang mit der Königstraße, die von ihm zum Albertplatz führt.

Inhaltsverzeichnis

Name

Benannt ist der Platz nach dem Japanischen Palais, das ihn bestimmt. Nachdem er seit 1825 schon einmal „Palaisplatz“ hieß, wurde er anlässlich der deutschen Reichsgründung 1871 nach dem neuen Staatsoberhaupt in „Kaiser-Wilhelm-Platz“ umbenannt, ab den 1920er Jahren hieß er „Wilhelmplatz“. Von 1945 bis 1991 trug er den Namen „Karl-Marx-Platz“, im Gedenken an Marx, der 1874 im angrenzenden Hotel „Stadt Coburg“ wohnte.

Bebauung und Gestaltung

Bestimmendes Element des Platzes ist das an seiner Südwestseite gelegene Japanische Palais, das am Endpunkt der als Sichtachse fungierenden Königstraße steht. Bereits um 1730 in der heutigen Form errichtet, dient es heute als Ausstellungsgebäude mehrerer Dresdner Museen, unter anderem des Völkerkundemuseums.

Akzisehaus

Das von Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff gestaltete „Leipziger Tor“ oder „Weißes Thor“, ein Teil der Dresdner Befestigungsanlagen in Altendresden an der Nordwestseite des Platzes, wurde 1817 abgetragen. An dieser Stelle errichtete Gottlob Friedrich Thormeyer im Zusammenhang mit der „Akzisemauer“ zwei klassische Torhäuser. Während der Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 wurden beide beschädigt. Das östliche wurde wieder aufgebaut und als Standesamt genutzt. Die Ruine des westlichen wurde 1969 abgetragen, um Platz für den Ausbau der Großen Meißner Straße zu schaffen. Während der Luftangriffe wurde auch die Bauten an der Süd- und Ostseite des Platzes zerstört. Dazu gehörten das Hotel „Zu den drei goldenen Palmenzweigen“, das 1790 Johann Wolfgang von Goethes Aufenthalt war, sowie das Palais Racknitz am Palaisplatz 10, das der Joseph Friedrich Freiherr von Racknitz um 1780 erbauen ließ.

Im Norden des Platzes befindet sich die 1899 von Oswald Haenel errichtete Brandversicherungsanstalt (Palaisplatz 2a-d).

Nach 1945 wurde die Ostseite des Platzes durch einen Wohnblock und das Hotel Bellevue geschlossen.

Gegenüber dem Japanischen Palais befindet sich ein Brunnen mit 26 Metern Durchmesser, der um 1900 entstand. Der Beckenrand ist aus Granit. Um eine 10 Meter hohe Fontäne sind darin 34 kleine Fontänen angeordnet. Die Wasseranlage wurde 1979 wieder instand gesetzt. In den Jahren 1991 und 1992 erfolgte die Rekonstruktion des Brunnens. Er liegt im Mittelpunkt des zentralen, dreieckigen und gepflasterten Bereichs des Palaisplatzes, der nach Norden hin in Richtung Akzisehaus durch eine unversiegelte und baumbestandene Parkanlage erweitert wird.

Am Eingang zum Palaisgarten an der Westseite des Platzes stand von 1929 bis 2007 ein Denkmal für den sächsischen König Friedrich August I.. Dieses Denkmal befand sich ursprünglich im Zwinger und wurde später auf den Palaisplatz versetzt. Von 2007 bis 2008 erfolgte eine Renovierung mit Mitteln privater Spender und der Stadt und im Mai 2008 fand es auf dem Schlossplatz einen neuen Standort.

Die Zerschneidung des Platzes, wie auch die des benachbarten Neustädter Marktes, [1] durch die B 170 wird aus städtebaulicher Sicht kritisiert.

Öffentlicher Nahverkehr

Am Palaisplatz verkehren die Straßenbahnlinien 4 und 9.

Literatur

  • Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1994, ISBN 3-364-00300-9.
  • Kunst im öffentlichen Raum. Kulturamt Dresden, Dresden 1996.

Weblinks

 Commons: Palaisplatz, Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

dresden-und-sachsen.de

Einzelnachweise

  1. neumarkt-dresden.de
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