Palais Strozzi

Palais Strozzi
Palais Strozzi

Das ehemalige Palais Strozzi befindet sich in Wien im 8. Bezirk Josefstadt, an der Josefstäder Straße 39. Es wurde zwischen 1699 und 1702 für Gräfin Maria Katharina Strozzi, geborene Khevenhüller errichtet. In dem Gebäude ist das Finanzamt für die Bezirke 8, 16 und 17 in Wien untergebracht.

Inhaltsverzeichnis

Gebäudegeschichte

Gräfin Maria Katharina Strozzi ließ sich ursprünglich einen bescheidenen Sommersitz errichten, der zunächst nur aus dem einstöckigen Haupttrakt des heutigen Palais bestand. Der aufwendig gestaltete Garten der Gräfin reichte hingegen bis zur Piaristengasse. Der Architekt des ursprünglichen Gebäudes ist nicht überliefert, könnte jedoch aus dem Umkreis von Johann Lukas von Hildebrandt gestammt haben. Nach dem Tode der Gräfin 1714 erbte ihr Neffe Oberst Johann Ludwig Graf Khevenhüller das Anwesen, das er jedoch bereits zwei Jahre später an den Erzbischof von Valencia, Antonio Francesco Folco de Cardona veräußerte. Dieser ließ das Sommerpalais um die Seitenflügel und den Vorhof erweitern, der mit einer Mauer von der Straße abgetrennt wurde. De Cardona vermachte das Palais Kaiser Karl VI., dessen Berater er gewesen war, Kaiserin Maria Theresia verschenkte das Palais 1753 wiederum dem Feldzeugmeister Johann Graf Chotek. Ausbaupläne und der Siebenjährige Krieg zwangen ihn jedoch, große Teile des Gartens zu verkaufen.

Trotzdem blieb das Palais bis Mitte des 19. Jahrhunderts in Familienbesitz, wurde aber teilweise vermietet, etwa an den Maler Friedrich von Amerling. 1840 kaufte der Staat das Gebäude und richtete das k.k. Civil-Mädchen-Pensionat ein. Da das Gebäude für die neue Nutzung zu klein wurde, stockte man den Bau auf und verlieh ihm einen komplett neues Aussehen. Von der gegenüberliegenden Reiterkaserne wurde das Mädchenpensionat 1877/78 durch einen neuen Trakt getrennt. 1919 zog das Mädchenpensionat aus und wurde von der Gemeinde Wien für die Invalidenfürsorge genutzt. 1940 zog schließlich das Finanzamt ein.

Bauwerk

Das rosa und weiß gefärbte Palais liegt hinter dem schlichten, 1877/78 errichteten Gründerzeitbau. An der Gartenseite ist eine Freitreppe vorgelagert, die symmetrische Treppe an der Hofseite wurde hingegen abgebrochen. Die Inneneinrichtung des Palais ist nicht mehr erhalten, allerdings wurden bei einer Generalrenovierung 1995 bis 1998 Fresken in der Sala terrena freigelegt. Diese wurden um 1740 in der Grottenarchitektur aus rohem Mauerwerk mit Muscheln und Korallen angelegt.

Literatur

  • Hellmut Lorenz, Wilhelm G. Rizzi: Das barocke Gartenpalais Strozzi in Wien. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 61, 2007, 4, ISSN 0029-9626, S. 439-455.

Weblinks

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